Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  5. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  8. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  12. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  13. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  14. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“
  15. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas

Postulator: Charles de Foucauld Patron bei Corona-Einsamkeit

30. Mai 2020 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Papst-Historiker P. Ardura auf "Vatican News": Künftiger Wüstenheiliger lebte seinen Glauben überzeugend, doch ohne viel Worte - Ordensfrau würdigt "verborgenes Leben" und "Akzeptanz der scheinbaren Nutzlosigkeit"


Rom/Paris  (kath.net/KAP) Mit Charles von Foucauld (1858-1916) erhält die katholische Kirche einen Abenteurer als neuen Heiligen, der vor allem durch seine "radikale Gottsuche" hervorsticht: Das hat Bernard Ardura, Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften und zugleich Postulator für die Heiligsprechung des in Algerien ermordeten Eremiten, in einem Interview mit dem Portal "Vatican News" (Donnerstag) dargelegt. Durch Foucaulds Leben in der Abgeschiedenheit der Wüste gehe er durchaus als ein Schutzheiliger in Zeiten des Corona-bedingten "Social Distancing" durch, befand der Historiker und Priester: Auch Foucauld habe selbst lange Zeit keine Messe feiern und keine Eucharistie empfangen können.

 

Der 1858 in Straßburg geborene Foucauld trat als Offizier und Nordafrika-Forscher 1890 zunächst in den Trappisten-Orden ein. Nach Aufenthalten in Klöstern Frankreichs und später Syriens wurde sieben Jahre später Eremit. Auf der Suche nach einem einfachen Leben arbeitete er in Nazareth als Hausangestellter im Garten des Klarissenklosters, ehe er sich im westlichen Algerien niederließ. Nach der Übersiedlung nach Tamanrasset im Süden, wo er vermittelnd unter den lokalen Tuareg-Völkern leben wollte, wurde er 1916 in seiner Einsiedelei bei einem Überfall ermordet. Auf Foucauld beziehen sich zahlreiche katholische Ordensgemeinschaften. Papst Franziskus hat am Mittwoch ein auf Foucaulds Fürbitte gewirktes Wunder anerkannt, womit die formalen Voraussetzungen für die weltweite Verehrung des 2005 bereits seliggesprochenen Ordensmanns zu erlauben.


 

Ein Termin für die Heiligsprechung ist allerdings noch nicht bekannt. Religionsdialog durch Freundschaft Foucauld, der sich selbst "Kleiner Bruder Charles von Jesus" nannte, habe in Nordafrika neue Wege in der Spiritualität, im interreligiösen Dialog, in der Mission, vor allem aber in der persönlichen Gottsuche eingeschlagen, hob dessen Postulator P. Ardura hervor. Im Mittelpunkt sei für den baldigen "Wüstenheiligen" die Begegnung mit Christus im Evangelium und in der Eucharistie gestanden. Dabei habe er sich durch sein Lebenszeugnis und die "große Kohärenz zwischen dem, was man glaubt, und dem, was man lebt" hervorgehoben. Viele Worte habe er dabei nicht gemacht. Die Bedeutung Foucaulds reiche jedoch weit über kirchliche Grenzen hinaus: In einer Zeit, in der es offiziell weder Ökumene noch interreligiösen Dialog gab, sei er für alle, die seinen Glauben nicht teilten, ein "Gesprächspartner voller Nächstenliebe" und ein "universeller Bruder" gewesen, sagte Ardura.

 

Das Erleben des Glaubens der Muslime habe Foucaulds eigenen, christlichen Glauben insofern gestärkt, dass er sich umso mehr bemühte, in der Sahara dem Evangelium entsprechend zu leben - ohne direkt zu missionieren, sei ihm die Glaubensverkündigung doch verboten gewesen. Allen in der Mission Tätigen lehre Foucauld, "dass man nicht darauf warten sollte, sofort Ergebnisse zu bekommen", schließlich habe der künftige Heilige niemanden getauft, bemerkte der Historiker. "Aber er hat von dieser Tugend der Hoffnung gelebt, die fast identisch ist mit dem Glauben: der Hoffnung, dass Gott in den Seelen wirkt." Als "große Persönlichkeit des interreligiösen Dialogs" wurde der künftige Heilige auch in der französischen Kirchenzeitung "La Croix" (Donnerstag) bezeichnet. Die Pariser Ordensfrau Schwester Odette, deren Orden der "Kleinen Schwestern Jesu" sich auf die Spiritualität des Charles de Foucuald beruft, hob dessen Zeugnis vom "verborgenen Leben" hervor, mit dem der Eremit in Algerien ein "Apostolats des Gebets, des Schweigens und der Freundschaft inmitten seiner muslimischen Brüder" gelebt habe. Mit seiner Akzeptanz einer "scheinbaren Nutzlosigkeit" gebe Charles de Foucauld den Menschen für den Religionsdialog, der heute ständig nach Ergebnissen suche, eine starke Botschaft.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 SalvatoreMio 30. Mai 2020 
 

Unter muslimischen Nomaden als Heiliger betrachtet-Charles de Foucauld

Wenn man den Coronavirus ins Spiel bringt, um diese unglaubliche Persönlichkeit in Erinnerung zu rufen, so mag es recht sein. Als Jugendliche las ich ein Buch über ihn, und die Begeisterung ist geblieben. Was Charles de Foucauld anpackte, geschah mit Leidenschaft: die Lust an Sinnenfreuden; der geologische Eifer, unter Gefahr heimliche Vermessungen in der Sahara vorzunehmen und dem französ. Staat zur Verfügung zu stellen; das Interesse an Nordafrika; und schließlich durch eine Beichte in der franz. Heimat der totale Umbruch wie durch einen Taifun: Neuhinwendung zu Christus! Wie er zuvor das Leben genoss, so war er jetzt bereit, als armer Bruder Jesu der Ärmste der Armen zu werden. In der Sahara lebte er schließlich als Eremit unter Nomaden, denen er als Heiliger galt; feierte täglich einsam die hl. Messe. Sein tragischer Tod ist der Politik des 1. Weltkrieges zuzuschreiben. Literatur gibt es reichlich in diversen Sprachen: französisch, englisch, deutsch, italienisch.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. Papst Franziskus will Gänswein offenbar zum Nuntius ernennen
  4. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  7. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  8. Deutscher Geschlechter-Gesetz-Irrsinn - Alle 12 Monate ein 'anderes Geschlecht'
  9. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  10. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  11. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  12. Aufbahrung und Beisetzung eines Heiligen Vaters
  13. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  14. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  15. Der Teufel sitzt im Detail

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz