Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  2. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  3. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  7. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  8. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  9. "Hassprediger und Hofnarr"
  10. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  11. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  12. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  13. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  14. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  15. Polnische Bischofskonferenz: „Wir appellieren um Respekt vor dem hl. Johannes Paul II.“

Dann ändern wir eben den Katechismus

31. Dezember 2018 in Kommentar, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Montagskick von Peter Winnemöller zu den wirren Aussagen eines Franziskanerbruders und Homosexuellenseelsorgers des Bistums Osnabrück auf dem nicht "offiziellen Internetportal" der katholischen Kirche in Deutschland


Linz (kath.net)
Es ist Silvester, da darf der Montagskick vielleicht mit einem (zugegeben alten) Witz beginnen. Was die Genesis verschweigt. Mose wurde vom Volk Israel ein zweites Mal auf den Berg Sinai geschickt, um die Gebote nachzuverhandeln. Mose kam zurück und sprach: Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: ich konnte ihn auf zehn runterhandeln. Die schlechte: Das sechste Gebot bleibt unverändert drin.

Was hier als Scherz daherkommt und (im scherzhaften Kontext) wenigstens noch Verhandlungen mit Gott in Betracht zieht, ist in der grausigen Wirklichkeit unserer Tage längst überholt. In einem Interview forderte der Beauftragte für Homosexuellenseelsorge im Bistum Osnabrück quasi eine einseitige Änderung der Bundesurkunde. In einem Interview mit dem nicht "offiziellen Internetportal" der katholischen Kirche in Deutschland
forderte der Franziskanerbruder den Katechismus zu ändern. Das Nachrichtenportal wird von der Firma APG im Auftrag und mit massiver finanzieller Unterstützung des Verbands der Diözesen Deutschlands betrieben.

Bruder Abrel erklärte, er wolle in den Katechismus schreiben, dass jeder Mensch, egal welche sexuelle Orientierung er habe, die gleiche Würde verdiene. Wo der Katechismus dies bestreitet, lässt Bruder Thomas Abrell erstaunlicherweise unerwähnt. Eine intensive Suche des Verfassers dieses Artikels kam zu keinem Ergebnis. Gott liebe alle Menschen, fährt der Bruder fort, „Wir dürfen niemanden verurteilen.“


Wo einem Menschen das Urteil auf Grund von Orientierung zu sprechen ist, muss an dieser Stelle ebenfalls offen bleiben. Es ist an keiner Stelle im Katechismus zu finden. Wo der Katechismus lehrt, dass ein Mensch von Gott nicht geliebt ist, wäre ebenfalls noch zu klären.

Verständlich wird diese - die Wahrheit verzerrende - Wortwolke des Franziskaners erst, wenn man eine Einbindung in den weiteren Kontext des Interviews vornimmt. Es geht um die sogenannte Ehe für alle, ein Euphemismus, der für eine exklusive staatliche Homosexuellen“ehe“ steht, die vom Deutschen Bundestag wider das Naturrecht als staatliches Rechtsinstitut im vergangenen Jahr eingeführt wurde. Für die Kirche haben solche Gesetze keine Bedeutung.

Der Franziskaner spricht sich recht unverblümt, allerdings immer noch verklausuliert mit Worten wie „kirchlichen Segen mit auf den Weg zu geben“, für die Veränderung der sakramentalen Ehe der Kirche aus. Es geht um eine Umgestaltung der sakramentalen Ehe zu einer Verbindung der Beliebigkeit. Im Kern geht es um nichts anderes als um die Abschaffung des sechsten Gebots. Wenn Ehe für alle, dann doch wohl auch Polygamie, Zoogamie, Pädogamie? Wer legt die Grenzen fest, wenn man das Gebot Gottes ausgehebelt hat?

Der Franziskaner, der dezidiert mit der Seelsorge an homosexuellen Menschen beauftragt ist, sieht seine Aufgabe nicht darin, die ihm anvertrauten Gläubigen mit Geduld und Klarheit an die Lehre der Kirche heranzuführen. Wie er im Interview deutlich zu erkennen gibt, ist es seine Absicht, die Lehre im Sinne der zeitgeistigen Beliebigkeit an die jeweilige subjektive Wirklichkeit der Menschen zu adaptieren.

Es war Papst Benedikt XVI., der noch als Kardinal Ratzinger vor der Diktatur des Relativismus warnte. Hier liegt ein geradezu mustergültiges Beispiel vor. Dieser Diktatur sind offensichtlich zahlreiche Bischöfe in Deutschland und anderen Ländern bereit, sich zu beugen. Die Agenda der politischen Lobby homosexueller Menschen hat längst ein Auge auf kirchliche Reputation geworfen. Dass es ausgerechnet das bis dato in oft genug scharfer Polemik von Homosexuellen abgelehnte Institut der sakramentalen Ehe ist, spricht eine deutliche Sprache. Was in einer freiheitlichen Gesellschaft als ein Wettbewerb der Ideen und Partikularinteressen im politischen Streit zu akzeptieren ist, kann nicht einfach auf die Kirche übertragen werden, die göttlichem Gesetz zu gehorchen hat und gefälligst Stachel im Fleisch einer Gesellschaft zu sein hat, die wider göttliches Gebot glaubt Recht setzen zu können.

Mit der sakramentalen Ehe als Keimzelle der Familie steht hier die Basis einer gesunden Gesellschaft im Fokus, die in einen Zustand der Beliebigkeit hinein dekonstruiert werden soll. Am Ende ist es die Gesellschaft selbst, die sich in relativistischer Beliebigkeit selber auflöst. Die Kirche hat hier ihre Stimme zu erheben und deutliche Worte zu finden.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. Das Ende der Säkularisierung hat begonnen
  3. Die Kirche bleibt der Welt fremd
  4. Rotes Licht für verfolgte Christen
  5. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  8. Und sie glauben doch
  9. Abtreibung – und was dann?
  10. Kann man die Bischofsvollversammlung noch ernst nehmen?






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  3. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  4. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  5. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  6. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  7. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  8. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  9. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  10. "Hassprediger und Hofnarr"
  11. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  12. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"
  13. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  14. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  15. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz