Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  2. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  3. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  7. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  8. "Hassprediger und Hofnarr"
  9. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  10. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  11. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  12. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  13. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  14. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"
  15. "Die Zahl der Priesterberufungen steigt in Schweden!"

'Ich musste reden, auch wenn meine Existenz damit auf dem Spiel stand'

21. Juli 2016 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Leseprobe 3 aus dem Buch von Robert Kardinal Sarah: „Gott oder Nichts – Ein Gespräch über den Glauben“


Kisslegg (kath.net) Die politischen Gegner hatten kein Heimatrecht. Allein die Tatsache, eine bloße Kritik über das Elend des Volkes zu äußern, konnte zu einer Haftstrafe im Lager Boiro führen, in dem die Soldaten unsägliche Folterungen praktizierten, über die ich nicht sprechen möchte.

Im Grunde genommen versank das Land in einer teuflischen Spirale und nichts schien den ideologischen Wahn von Sékou Touré aufhalten zu können. Trotz der Risiken fasste ich den Entschluss zu sprechen. Angesichts einer so dramatischen Situation konnte ich nicht schweigen. Mehrmals habe ich meinen Standpunkt über die Not des Volkes über die Angst oder die Lügen der Führungsebene und über die politische und katastrophale wirtschaftliche Verwaltung unseres Landes zum Ausdruck gebracht.

Bei einer öffentlichen Ansprache habe ich sogar diesen Satz von mir gegeben, den Sékou Touré mir niemals verziehen hat: »Die Macht ruiniert jene, die nicht die Weisheit haben, sie zu teilen!«

Für mich selbst argumentierte ich folgendermaßen: »Ich bin 35 Jahre alt. In Afrika ist das mehr als die Hälfte eines Lebens. Es gibt viele Kinder, die bei der Geburt sterben und unzählige Menschen, die ihr Leben mit 50 Jahren beenden oder sogar noch, bevor sie 20 Jahre alt sind. Ich sollte mich vom Herrn gesegnet schätzen, mein Alter erreicht zu haben. Nun ist es wichtig, dass ich mich ganz Gott und seinem Volk weihe. Was könnte man besseres erhoffen als einen Tod für Gott und die Verteidigung der Wahrheit, für die Würde der menschlichen Person und der Gewissensfreiheit! Man muss bereit sein, diese Erde für das Evangelium zu verlassen. Jesus ist gestorben, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen: ›Ich bin dazu geboren‹, sagte er, ›und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme‹ (Joh 18,37).«


Nach Hunderten von Stunden des Gebetes bin ich zu dem Schluss gelangt, dass das Schlimmste, das mir passieren konnte, der Tod war; mein Leben war nichts angesichts des schreienden Unrechts, der entsetzlichen Not und der unbeschreiblichen Schrecken, die ich täglich sah. Der Terror herrschte bis in die Familien hinein, in denen ein Vater fürchten musste, dass seine Kinder aus Opportunismus mit der Diktatur gemeinsame Sache machten.

Ich musste also reden, auch wenn meine Existenz damit auf dem Spiel stand.

Ich fasste daher den Entschluss, meine Homilien in der Kathedrale und die Neujahrsfeier zu nutzen – bei der der Erzbischof dem Präsidenten traditionell alles Gute wünscht –, um Anmerkungen über den Verfall des Landes zu machen. So formulierte ich ohne Provokation und mit einem großen Respekt einige Vorschläge, damit das Volk in den Genuss weniger beschwerlicher Lebensbedingungen kommen könnte. Ebenso appellierte ich an das Regime, den Guineern eine größere Freiheit zu gewähren.

Großer kath.net-Lesetipp
Gott oder Nichts
Ein Gespräch über den Glauben
Von Nicolas Diat; Robert Sarah
Sonstiger Urheber Georg Gänswein; Übersetzt von Katrin Krips-Schmidt; Claudia Reimüller
Hardcover, 399 Seiten
2015 Fe-Medienverlag
ISBN 978-3-86357-133-7
Preis 18.30 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

- Link zum kathShop

- Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus:

Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected]
Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und dem RAPHAEL Buchversand (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Cardinal Sarah: The man overseeing the charity works of the Church (Rome Reports 2013)


Titelblatt des Buches



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Sarah

  1. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  2. Kardinal Sarah lehnt ‚Fiducia supplicans’ ab
  3. Kardinal Sarah: Papst Franziskus will Alte Messe ‚im Geist des II. Vaticanums’
  4. Kardinal Sarah: Verbot der außerordentlichen Form ‚von Dämon inspiriert’?
  5. ‚Ich gegen Franziskus? Das ist Unsinn. Dem Papst gehorcht man’
  6. Vatikan: Soweit wie möglich wieder Gottesdienste feiern
  7. Sarah: „Ich freue mich, meine Aufgabe fortführen zu können“
  8. Kardinal Sarah: ‚Ein trauriger Mensch ist kein Jünger Christi’
  9. Aus der Tiefe des Herzens
  10. Kardinal Sarah: 'Verwerfliche' Polemiken rund um Buch






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  3. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  4. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  5. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  6. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  7. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  8. "Hassprediger und Hofnarr"
  9. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  10. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"
  11. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  12. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf
  13. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  14. "Die Zahl der Priesterberufungen steigt in Schweden!"
  15. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz