Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. DILEXI TE!
  5. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  6. Abtreibung – und was dann?
  7. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  8. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  9. Kirche zwischen Riss und Rückbindung
  10. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  11. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  12. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  13. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  14. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  15. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung

Slowakei: Spannungen zwischen Präsident und Bischöfen wegen 'Homo-Ehe'

5. September 2014 in Weltkirche, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die katholische Kirche trägt die Initiative zu einem Referendum gegen die "Homo-Ehe" mit - Präsident Kiska hat den Verfassungsgerichtshof angewiesen, das Referendum auf seine Verfassungsmäßigkeit zu prüfen - Bischofskonferenz regiert "überrascht"


Pressburg (kath.net/KAP) Eine Kontroverse zwischen den katholischen Bischöfen und Staatspräsident Andrej Kiska belastet derzeit das Staat-Kirche-Verhältnis in der Slowakei: Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Präsident Kiska den Verfassungsgerichtshof angewiesen hat, eine von der Kirche mitgetragene Initiative zu einem Referendum gegen die "Homo-Ehe" auf Verfassungsmäßigkeit zu prüfen. Der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislav Zvolensky, ließ in einem Statement am Donnerstag Verärgerung über Kiska durchblicken. Die Bischöfe seien "von seiner Entscheidung überrascht" und nähmen sie "zur Kenntnis", so Zvolensky.

Weiter heißt es, die Bischofskonferenz werde "weiterhin in der maximalen Unterstützung des grundlegenden und unersetzlichen Modells der Familie als Gemeinschaft eines Mannes und einer Frau fortfahren, die die Voraussetzung für eine natürliche menschliche Entwicklung der Kinder" sei. Es sei "offensichtlich" - so Erzbischof Zvolensky -, "dass die Institutionalisierung anderer Verhaltensweisen auf Familienniveau eine grundsätzliche Störung der Gesellschaft in ihren Grundlagen" darstelle.


Im von der kirchennahen "Allianz für die Familie" angestrebten Referendum sollten die Bürger befragt werden, ob sie vier Fragen zustimmen. Diese betreffen die Definition der Ehe als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, das Verbot einer "Aneignung, Adoption und nachfolgende Erziehung" von Kindern durch Paare gleichen Geschlechts, die Nichtzuerkennung von besonderem Schutz für "andere Zusammenlebensformen außer der Ehe" sowie die Respektierung eines elterlichen Nein zur Teilnahme am "Unterricht im Bereich des Sexualverhaltens oder der Euthanasie".

Die "Allianz für die Familie" hatte am 27. August nach viereinhalbmonatiger Unterschriftensammlung dem Präsidenten 408.320 Unterschriften für die Abhaltung eines Referendums zu Familienfragen übergeben. 350.000 hätten bereits genügt, die Abhaltung eines Referendums zu erzwingen.

Im Wahlkampf im heurigen Frühjahr hatte Kiska zugesagt, das Referendum bei Vorliegen der erforderlichen Unterschriften für den 15. November anzuberaumen, an dem im ganzen Land Gemeinderatswahlen stattfinden. Der Verfassungsgerichtshof muss seine Entscheidung innerhalb von 60 Tagen fällen. Danach hat der Präsident 30 Tage Zeit, das Referendum auszuschreiben. Falls der Verfassungsgerichtshof die ihm zugestandene Zeitspanne ausschöpft, kann der Novembertermin nicht eingehalten werden. Falls er die Unvereinbarkeit des Referendums mit der Verfassung feststellt, kann es erst gar nicht ausgeschrieben werden.

Andrej Kiska, der in seiner Wahlkampagne sowohl Sympathie für die Anliegen der Homosexuellen als auch der Befürworter einer Stärkung der Familie geäußert hatte, sieht sich jetzt in einer Zwickmühle. Er will einerseits auf die von namhaften Verfassungsjuristen in den letzten Wochen auch in den Medien massiv geäußerten Bedenken bezüglich des gegenständlichen Referendums eingehen. Die Kritik lautet, dass alle vier Fragen des Referendums Grund- und Menschenrechte beträfen, über die laut Verfassung ausdrücklich kein Referendum abgehalten werden dürfe. Andererseits will Kiska jede aus der Kirche kommende Kampagnen gegen seine Person vermeiden.

Die "Allianz für die Familie" hält ihren Kritikern entgegen, dass niemand durch das Referendum in seinen Rechten beschnitten, sondern nur die derzeitige Rechtslage dauerhaft festgeschrieben werden solle. Dass in der Verfassung seit dem 1. September ohnehin festgehalten sei, dass nur die Verbindung von Mann und Frau eine Ehe darstelle, genüge nicht.

Kritik äußerte die Allianz darüber hinaus an den widersprüchlichen Signalen, die der Präsident durch sein Verhalten sende: Habe sich Kiska im Wahlkampf für eine direkte Demokratie stark gemacht, so habe er nun "den Menschen die Möglichkeit genommen, ihre Meinung zu äußern und sich gegen den juristischen Aktivismus der europäischen Gerichte und gegen die Genderideologie rechtzeitig zu wehren", so der Hauptsprecher der Allianz, Anton Chromik.

Erstmals in der Geschichte der Republik sei ein Referendum von den Bürgern auf direktem Weg erzwungen worden, erklärte Chromik. Die bisherigen sieben Referenden waren von politischen Parteien ausgegangen. Jetzt sei Andrej Kiska "der erste Präsident, der einer politischen und juristischen Lösung den Vorzug" gebe.

Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Slowakei

  1. Gelebter Glaube in der Slowakei: Die großen Wallfahrten und Heiligen
  2. Slowakei erwartet Franziskus: Vierter Papstbesuch im Land
  3. Keine öffentlichen Oster-Gottesdienste, aber Lockerungen
  4. Slowakei: Nach Massentest Hoffen auf Lockerung bei Gottesdiensten
  5. Zahlreiche Priesterweihen in der Slowakei
  6. Bratislava: Rosenkranzgebet gegen "Istanbul-Abkommen"
  7. Traditionelle Volksmissionen in der Slowakei starten
  8. Slowakei: Komplette Bischofskonferenz beim Marsch für das Leben!
  9. Slowakei: Regierung regelt Kirchenfinanzierung neu
  10. Slowakei vor Neuregelung der Priesterbesoldung






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. DILEXI TE!
  5. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  6. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  7. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  8. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  9. Skandal-Kardinal Cupich jetzt in der US-Bischofskonferenz isoliert!
  10. Veröffentlichung von Leos erstem Papstschreiben am Donnerstag
  11. Mehr als 3000 Teilnehmer bei großer Pro-Life-Demo in Wien
  12. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  13. Abtreibung – und was dann?
  14. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  15. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz