Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  7. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  8. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Bibelfunde: Palästinenser verkaufen Qumran-Fragmente

8. Juni 2013 in Chronik, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Evangelikale US-Universitäten zahlten hunderttausende Dollar


Jerusalem (kath.net/idea) Einige der wertvollsten und frühesten Bibelfunde werden weltweit vermarktet. Palästinenser bieten Fragmente der Schriftrollen vom Toten Meer meistbietend an. Zu den Interessenten zählen evangelikale Universitäten in den USA.

Die Rollen wurden zwischen 1947 und 1956 in elf Höhlen nahe der Ruinen-Stätte Qumran entdeckt. Von den rund 1.050 verschiedenen Schriften sind etwa 300 Bibeltexte, etwa Abschriften fast aller Bücher des Alten Testamentes und religiöse Literatur aus dem 3. Jahrhundert vor Christus bis zum 1. Jahrhundert nach Christus.

Die Fragmente befinden sich im Besitz der palästinensischen Großfamilie Kando aus Bethlehem, die seit der Entdeckung der Schriftrollen als Mittelsleute für die Beduinen fungiert und damit ein Vermögen verdient hat. Sie verwahrt die Stücke in Schweizer Tresoren.

Die evangelikale Azusa-Universität in Kalifornien und das Theologische Seminar der Südwestlichen Baptisten in Texas haben mehrere briefmarken- bis handtellergroße Stücke bei Kando für mehrere hunderttausend Dollar erworben, berichten die israelische Tageszeitung Haaretz und die Washington Post.


Neufunde müssten abgeliefert werden

In Fachkreisen ist es ein offenes Geheimnis, dass die Familie Kando zahlreiche weitere Fragmente besitzt. Wie der deutsche Experte für die Schriftrollen vom Toten Meer, Alexander Schick (Westerland/Sylt), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage sagte, wurden die kleinen Stücke auch der israelischen Altertumsbehörde und dem Israel-Museum angeboten, die allerdings den geforderten Preis nicht zahlten. Denn das israelische Antikengesetz von 1972 verlange, dass Neufunde bei der Behörde abgeliefert werden müssen. Wer Funde illegal verkaufe, müsse mit hohen Strafen rechnen. Solange Bethlehem von Jordanien besetzt gewesen sei - bis 1967 -, habe die jordanische Antikenbehörde den Schwarzmarkthandel geduldet, da Vater Kando die Schriftrollen an das (palästinensische) Rockefeller Museum in Jerusalem zur wissenschaftlichen Bearbeitung verkauft habe. Nach dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967, durch den Bethlehem unter israelische Verwaltung geriet, sei es um den Verkauf von Fragmenten still geworden. Heute gehört Bethlehem zu den palästinensischen Autonomiegebieten. Seither kauften betuchte Sammler Fragmente wieder an.

Experte: Die Fragmente sind echt

Laut Schick, der die Kando-Sammlung kennt, sind die zum Verkauf angebotenen Fragmente „zweifelsfrei echt“. Das antike und sehr brüchige Leder lasse sich nicht manipulieren. Der Ankauf der Fragmente sei aber eine heikle Sache. Jeder wisse, dass sie aus illegalen Grabungen von Beduinen stammen. Die beiden US-Universitäten wollten durch den Besitz von Qumran-Fragmenten vermutlich ihre Reputation erhöhen und durch Ausstellungen Interessenten anlocken. Schick hält es für „mehr als bedauerlich, dass diese Schätze nicht der Israelischen Antikenbehörde übergeben werden. Dort gebe es Spezialisten für die richtige Konservierung. Fragmente sollten nur angekauft werden, um sie anschließend dem Israel-Museum in Jerusalem zu schenken. Damit würden Evangelikale einen guten Dienst an Israel tun und ein klares christliches Zeugnis geben.

Auch nicht-biblische Schriften sind interessant

Schick hat die größte Qumran- und Bibel-Wanderausstellung Europas ins Leben gerufen. Nach seiner Ansicht sind für Christen auch die nicht-biblischen Schriften interessant, weil sie den jüdischen Hintergrund des Neuen Testamentes beleuchten. Die licht-, temperatur- und luftfeuchtigkeitempfindlichen Schriftrollen werden in Dunkelkammern des Israel-Museums in Jerusalem aufbewahrt. Dort sind sie nur wenigen Experten zugänglich.

Seit Dezember 2012 sind die Fragmente in Zusammenarbeit mit dem Internetunternehmen Google Israel online unter der Adresse www.deadseascrolls.org.il abrufbar.

Die Sammlung im Israel-Museum ist ebenfalls im Internet zugänglich unter Dss.Collections.Imj.Org.Il mit Transkriptionen, englischer Übersetzung und Literaturhinweisen.

Detailgetreue Kopien der bedeutendsten biblischen Fragmente und Schriftrollen können in Schicks Wander-Bibelausstellung betrachtet werden www.bibelausstellung.de .

Foto: © www.bibelausstellung.de


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  9. Juni 2013 
 

Nicht Israel

sondern der Staat Palaestina haette das Anrecht auf diese Schriftrollen bzw. Fragmente, auch wenn sie im Israel-Museum in besseren Haenden waeren. Die Kaeufer in den USA machen sich jedenfalls mitschuldig am illegalen Verkauf, auch wenn (vielleicht?) ein Teil spaeter dem Israel-Museum geschenkt wird, bleibt unklar, was an diesem Hin und Her "christlich" sein sollte. Ein guter Dienst an israelischen Interessen mag es sein.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bibel

  1. Angst, Suche nach Hoffnung – Verkauf von Bibeln in den USA in diesem Jahr um 22 Prozent gestiegen
  2. Bibelunterricht für alle Schüler im US-Bundesstaat Oklahoma
  3. ‚Wir können froh sein, dass es diesen launischen Gott der Bibel nicht gibt’
  4. Neunjähriger US-Amerikaner hat Bibelpodcast für Kinder begonnen
  5. Die Bibel hat Recht – Archäologen auf den Spuren des Alten Testaments
  6. „Kirche in Not“ veröffentlicht Kinderbibel-App
  7. Biblische Empfehlungen für Ehemänner
  8. Vollständige Bibel bereits in 704 Sprachen übersetzt
  9. Verteidigung des Primats des Allerhöchsten - Worte des ewigen Lebens
  10. Portland: Black Lives Matter/Antifa-Randalierer verbrennen Bibeln






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  6. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  7. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  11. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  12. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  15. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz