Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  2. Papst Pi
  3. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  4. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  5. Erzbischof Lackner zur Amoktat in Graz: "Tief betroffen und sprachlos"
  6. Agieren katholische Schulen des Erzbistums Hamburg noch im Einklang mit der Lehre der Kirche?
  7. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  8. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  9. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  10. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt
  11. Schnipp-Schnapp – das Geschlechtsteil ab – für die Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien kein Problem?
  12. Priesterweihen 2025: Mehr Jungpriester als Spätberufene
  13. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  14. „Iran ist das einzige UN-Mitglied, das offen Vernichtung eines anderen Staates fordert – Israels“
  15. Deutsche Gesundheitsministerin will Grill- und Alkoholverbot bei öffentlichen Sportveranstaltungen

Zur Verteidigung der menschlichen Kultur

22. Dezember 2012 in Familie, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Ansprache Benedikts XVI. an die Kurie: Es gibt Verbündete in dem intellektuellen Kampf um den Menschen: viele laizistische Intellektuelle, aber auch Vertreter anderer Religionen. Von Lucetta Scaraffia/Osservatore


Vatikan (kath.net/Osservatore Romano) Die Ansprache von Benedikt XVI. beim Weihnachtsempfang für die Kurie ist ein vollkommenes Beispiel für den Stil Ratzingers. Neben den im engeren Sinn religiösen Aspekten – wie die Einladung, Jesus nachzufolgen, der sein »Kommt und Seht« an jeden richtet, der sich innerlich auf der Suche und auf dem Weg zum Herrn befindet – ist ein großer Teil des Textes Themen gewidmet, die die Gesellschaft allgemein betreffen, und die verwendete Argumentation ist rational, allgemeingültig, für Gläubige und Nicht-Gläubige.

Vor allem sind es die Themen im Zusammenhang mit der Frage der Familie, bei der es in Wirklichkeit nicht »nur um eine bestimmte Sozialform« geht, »sondern um die Frage nach dem Menschen selbst«.

Denn die Veränderungen im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen und insbesondere der Familie, die in der postmodernen Gesellschaft verwirklicht werden, sind nicht nur Ausbau von Rechten, Erweiterungen der Wahlfreiheit, sondern sie stellen eine Verwundung der wesentlichen Dimensionen der menschlichen Erfahrung dar.

Denn was in Frage gestellt wird, wenn man von gleichgeschlechtlichen Ehen oder der Auslöschung des geschlechtlichen Unterschieds mit der aufgezwungenen Kategorie des »Gender« spricht, ist die Auffassung vom Menschen, die Sicht des Menschseins als ganze.


Und über diese Themen spricht der Papst, er führt die Kirche dazu, klare und mutige Positionen zu beziehen, auf intellektueller Ebene engagiert, mit einem tiefen Bewußtsein von der Tatsache: »Wer Gott verteidigt, verteidigt den Menschen.«

Benedikt XVI. weiß mehr als jeder andere Papst der Moderne, daß es notwendig ist, auch einen intellektuellen Kampf zu führen, um eine der Wirklichkeit und der Wahrheit entsprechende Idee vom Menschen zu verteidigen, und daß dieser Kampf mit der Unterstützung möglichst aller Verbündeten geführt werden muß.

Und Verbündete gibt es: viele laizistische Intellektuelle, aber auch Vertreter anderer Religionen, mit denen der Dialog, so unterstreicht der Papst erneut, ausgehend von kulturellen Fragen geführt werden muß, und nicht ausgehend von unlösbaren theologischen Meinungsverschiedenheiten.

Ein Dialog, der um das gemeinsame Verantwortungsbewußtsein für das Schicksal der Menschheit kreist. Wie der Dialog, den Benedikt XVI. in dieser Ansprache mit dem Großrabbiner von Frankreich, Gilles Bernheim, anknüpft. Er ist der Verfasser einer Studie über die homosexuelle Ehe, die unter dem Gesichtspunkt der weithin geteilten Argumentation vom Papst nicht nur gutgeheißen wird, sondern die er sogar als »tief bewegend« bezeichnet. Er stellt sich also auf seine Seite, um die Menschheit vor sich selbst zu retten, vor den Gefahren die sie läuft, wenn sie unvernünftigen und gefährlichen Utopien nachjagt.

Es ist nicht das erste Mal, daß ein Papst die Zeitgenossen vor den Gefahren der von ihnen übernommenen Ideologien warnt, deren Gefahren sie nicht sehen. Es mag genügen an die anprangernden Hinweise Pius XI.’ gegenüber der Eugenik zu denken, die in jener Zeit von fast allen, auch den katholischen Wissenschaftlern vertreten wurde: Warnungen, die bestätigt wurden von den schrecklichen Formen der Selektion, die nicht nur von seiten des Naziregimes praktiziert wurden.

Und wie könnte man die Worte des Bischofs von Galen gegen die von Hitler gewollte Aktion T4 vergessen, mit der die psychisch Kranken ausgerottet werden sollten, unter dem Schweigen aller anderen Länder? Dann in den folgenden Jahren die warnenden Anklagen der sozialistischen Utopie, die von Pius XII. nicht nur wegen der Aspekte der Religionsverfolgung als gefährlich eingestuft wurde, sondern auch wegen ihrer Auswirkungen auf die Situation des Menschen.

Es handelt sich um eine Verteidigung der menschlichen Kultur, dessen, was sie an Höchstem hervorgebracht hat – häufig, nicht immer, inspiriert von der Religion. Eine Verteidigung, die anknüpft an eine Erfahrung der frühen Kirche, die die klassische Kultur – auch wenn sie heidnisch war – bewahren und übermitteln wollte und konnte, um die wichtigsten Schöpfungen des menschlichen Geistes zu verteidigen und die Elemente anzubieten, auf die dann die westliche Zivilisation aufgebaut wurde.

In diese alte und edle Tradition reiht sich die Stimme Benedikts XVI. ein, der die höchste Verantwortung zu übernehmen weiß: das Gewissen der Menschheit zu sein, die Würde des Menschen zu verteidigen, so wie er von Gott nach seinem Bild und ihm ähnlich geschaffen wurde, und so gibt er der Kirche ihre große kulturelle und moralische Rolle zurück.

Die wahre Neuheit liegt darin, alle Verbündeten zu erkennen und zu schätzen, denen er in diesem Kampf begegnet, und an dieser Neuheit den Dialog zwischen den Religionen auszurichten, denn der Papst weiß, daß »dieses Mühen auch gemeinsame Schritte auf die eine Wahrheit hin bedeuten« kann.

Die Ansprache des Papstes im Wortlaut: www.kath.net/detail.php?id=39419



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Mensch

  1. Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss - Auszug 2
  2. Phrase 'Willkommenskultur ist der beste Schutz vor Terror'
  3. Eine andere Art von „normal“
  4. Homo duplex – Überlegungen zum „kleinen Unterschied“
  5. Homo duplex – Überlegungen zum „kleinen Unterschied“
  6. Hirnforscher: „Wir brauchen den Glauben an ein Jenseits“
  7. Philosoph: Gesellschaft kommt mit Freiheit nicht zurecht
  8. Peinlich: Seniorengeburtstagseinladung mit Anmeldung im Krematorium
  9. Ohne Träume gäbe es kein Christentum
  10. ‚Selbsterkenntnis - Der Weg zum Herzen Jesu‘






Top-15

meist-gelesen

  1. „Ich weiß nicht, wann es den letzten Papst gab, der diesen hochnäsigen Papstjuroren gefallen konnte“
  2. Apostolische Visitation im Stift Heiligenkreuz
  3. "Das haben leider noch nicht alle begriffen,...
  4. 19.000 Jugendliche bei berühmter Chartres-Wallfahrt und am Ende gab es einen Heiratsantrag
  5. Kein LGBT-Logo auf dem Trikot: Serbischer Fußballer für vier Spiele gesperrt
  6. Papst Pi
  7. Neoschismatiker aller Länder gründet Eure Landeskirche
  8. Gymnasiasten in Essen wollten Abifeier mit Geschlechtertrennung
  9. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  10. Papst Leo räumt auf! - Mosaike von Pater Rupnik verschwinden von der Website von Vatican News
  11. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  12. Der historische Ukraine-Irrtum von rechts
  13. Kardinal Kasper: Papst Leo „ist ein Mann der Mitte“
  14. "Duftend wie Weihrauch, der einen ganzen Raum erfüllt, obwohl er dabei verbrennt"
  15. Überwachung traditionalistischer Katholiken durch FBI war umfassender als bisher bekannt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz