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Das ist mal ein wirklich interessanter Ansatz, Herr Glück

9. August 2010 in Aktuelles, 28 Lesermeinungen
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Oft passiert es nicht, dass mir ein Satz aus dem "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" im Ohr hängenbleibt - Antwort einer Katholikin an Alois Glück - Von Monika Metternich


München (kath.net)
Oft passiert es nicht, dass mir ein Satz aus dem „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ im Ohr hängenbleibt. Letztlich geht es doch immer um dieselben alten Jacken: Priesterzölibat, Frauenpriestertum, Strukturreformen, wiederverheiratete Geschiedene – alles derart abgestandener Kaffee, dass er selbst engagierten Katholiken höchstens ein Schulterzucken zu entlocken vermag. Anders aber diesmal: „Die Katholiken müssten“, so Alois Glück, „sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Menschen nach Orientierung und Lebenssinn suchten, dies aber nicht in den Kirchen zu finden hofften.“

Ja, das ist mal ein wirklich interessanter Ansatz, Herr Glück. Diesmal fühle ich mich wirklich mal von Ihnen als Repräsentant des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ angesprochen. Zwar nicht als „Kirchen“ im Plural (da ich ja schlecht gleichzeitig katholisch und evangelisch und orthodox sein kann), aber als Teil der Kirche im Singular, sprich: Als Katholikin.

„Die Katholiken müssten“ sollte, um gleich mal mitten rein zu springen ins Thema, bedeuten, dass jeder einzelne Katholik darüber nachdenkt, warum „zwar viele Menschen nach Orientierung und Lebenssinn suchen, diese aber nicht“ bei MIR als Teil der Kirche finden können. Aus dieser Perspektive betrachtet, bedeutet Ihre, Alois Glücks, Frage nicht mehr und nicht weniger als eine persönliche Gewissenserforschung.

Ich möchte – auch wenn es mir überaus peinlich ist – einfach mal damit anfangen, wenn’s recht ist, Herr Glück. Vielleicht können andere ja nachziehen – ganz normale Katholiken wie ich es bin, aber auch katholische Kindergärtnerinnen, Religionspädagogen, GemeindereferentInnen, Diakone, Priester, Ordensleute, Bischöfe – und natürlich auch jedes einzelne Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.


Die Zeit ist tatsächlich reif für eine solche umfassende Gewissenserforschung, wie sie jeder Katholik eigentlich jeden Abend halten sollte. Damit fängt es schon mal an.

Möglicherweise ist eine solche Reflexion so schwierig und ungewohnt, weil ich mich – wie viele andere auch – daran gewöhnt habe, dass andere stellvertretend für mich die Fragen stellen und die Antworten geben, Schuld zuweisen oder bekennen, ohne mich zu fragen, ob ich mich damit identifizieren kann und will.

Hängen bleibt schließlich: Schuld sind immer die anderen. Besonders praktisch zur Verantwortungsdelegierung sind da „die Kirchen“. Aber Ihrem Impuls folgend, will ich das jetzt mal ändern und bei mir persönlich anfangen.

Selbstkritisch soll es sein. Also, dann mal los. Bei mir könnte es daran liegen, dass ich gelernt habe, dass persönliche Überzeugungen im stillen Kämmerlein zu bleiben haben, wenn man halbwegs trendy und cool rüberkommen will.

Die Vorstellung, über meinen Glauben zu sprechen, war mir die längste Zeit nicht nur fremd, sondern auch peinlich. Tatsächlich wird man heutzutage unheimlich oft nach seinem Glauben befragt.

Gerade neulich passierte es mir wieder auf einem Cocktail: „Übrigens bin ich überzeugter Atheist“, setzte mein Gesprächspartner direkt hinter die Nennung seines Namens, als wir uns zur Vorstellung die Hände schüttelten. „Ach“, antwortete ich, „wie interessant“, und suchte schnellstmöglich das Weite ob dieser peinlich unerzogenen Eröffnung eines offensichtlichen Stoffels.

Nun, da Sie, Herr Glück, Ihren spannenden Gedanken in die Runde geworfen haben, frage ich mich ernsthaft, ob ich nicht eine Chance vergeben habe. Ich hätte ebenso fragen können: „Oh, warum? Erzählen Sie mal!“ – und schon wäre ich mit einem Menschen ins Gespräch gekommen, der offenbar ein Bedürfnis hatte, ausgerechnet mit mir (von der bekannt ist, dass ich eine überzeugte Katholikin bin) über weltanschauliche Dinge zu plaudern. Es könnte ein Zeichen gewesen sein dafür, dass der Mann „Orientierung und Lebenssinn“ suchte – oder sich zumindest mal über dieses Sujet austauschen wollte. Vertane Chance – aber das passiert mir nicht wieder. Versprochen.

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, könnte der Hund auch in einem Religionsunterricht begraben liegen, der „nach oben hin“ völlig offen blieb. Natürlich gab es viele gesellschaftliche Probleme, die wir dort mit Verve diskutierten: Pille, Abtreibung, Krieg und die ganze Palette der Religions- und Kirchenkritik – aber eigentlich kam niemals auch nur ein Ansatzpunkt, wo eine Lösung dieser Probleme zu finden sein könnte – zum Beispiel im Glauben an Jesus Christus, der uns doch den Weg weist, ja, der Weg IST. „Ganz toll, da sprichst du nun einen sehr wichtigen Punkt an“, war der von da an prägend wirkende Schlüsselsatz, auch wenn „der Punkt“, den man wieder mal gemacht hatte, aus katholischer Sicht vollkommen häretisch war.

Daran gewöhnt man sich – und es ist schwierig, sich diese Attitüde abzugewöhnen: Dass man je besser dasteht, je häretischer und kirchenferner der persönliche Standpunkt ist. Dieser gilt als originell oder mehr noch, als „mutig“ – obwohl es viel mehr Mut erfordern würde, das zu vertreten, was man als Teil der Kirche glaubend bekennt. Und obwohl eine solche Antwort manch einem Orientierung Suchenden möglicherweise wirklich beim Finden helfen könnte.

Ich könnte weiter forschen, wo ich persönlich als Teil der Kirche versagt habe, Menschen Wege zu weisen, die nach Orientierung suchen. Habe ich meinen Kindern, meinen Kollegen im Beruf ein Vorbild geboten, das wirklich attraktiv für den Glauben ist? Habe ich mich bemüht, ihre wichtigen Fragen so zu beantworten, dass sie es sinnvoll finden, sich weiter mit dem Glauben zu befassen? Gehe ich auch im Urlaub oder bei Kongressen so selbstverständlich zur hl. Messe, wie ich das zu Hause tue? Schlage ich auch in der Öffentlichkeit - im Restaurant, bei Einladungen - ein stilles Kreuz, bevor ich mit dem Essen beginne? Habe ich durch mein Verhalten jemals jemanden zu der Frage geführt: „Sagen Sie mal, warum sind Sie so, wie Sie sind? Was gibt Ihnen persönlich die Kraft dazu?“

Danke, Alois Glück, für Ihre wichtige Frage. Mich bringt sie weiter. Jetzt sind Sie und die anderen dran.


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Lesermeinungen

 Pöttax 11. August 2010 
 

@ Evelina Wie wahr!

Sie fordern mit Recht:\" (Glück) soll in seine Überlegungen gefälligst auch die Millionen hier lebenden Katholiken aus Italien, Kroatien, Spanien, Polen, Phillipinnen usw. miteinbeziehen. Diese Migranten, die mittlerweille wesentlich die katholische Landschaft Deutschlands mitbestimmen, suchen ihr Seelenheil immer noch im römischen, und nicht im deutsch-reformierten Katholizismus.\" Dazu und das sonst Gesagte volle Zustimmung!
Der zitierte Satz war in dieser Diskussion überfällig! Er spiegelt die weltkirchliche Dimension des Katholizismus im kleinen deutschen Rahmen, dessen Größe im Weltvergleich ohnehin nur bei 0,4% liegt. Diesen Weltrahmen sollten sich Leute mit begrenztem Horizont vor Augen halten.


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 10 11. August 2010 
 

Sehr, sehr guter Artikel!!!

Das ist absolut klasse, danek für diesen super Artikel, der mich sehr bewegt hat! Der Christ soll demütig sein, jeder soll bei sich anfangen, auch ein Herr Glüc oder ander des ZDK, von denen ich mich auch nicht repräsentiert fühle, im Gegenteil.
Wir sollen ein Beispiel geben. Eine wertvolle Erinnerung dieser Artikel!!!


2
 
 Evelina 10. August 2010 
 

Modernisierte Kirche gibt keine Orientierung

Pöttax schrieb: \"Auf welcher Faktengrundlage Alois Glück seine Quantifizierung vornimmt, bleibt offen.\"

Ich habe mich das Gleiche schon einmal gefragt, als Alois Glück meinte, dass 90 Prozent der katholischen Frauen auch der Meinung wären, dass die Pille ein Gottesgeschenk wäre, wodurch sie angeblich Frau Käßmann bestätigt hätten. Herr Glück soll endlich mal mit allen für seine kühne Behauptungen relevanten (statistischen) Fakten herausrücken!

Darüber hinaus frage ich Herrn Glück: \"Warum suchen viele Katholiken nach Orientierung und Lebenssinn und finden sie nicht in der modernen, aufgeklärten, medienfreundlichen, dem Zeitgeist gegenüber offenen, Vatikan-unabhängigen katholischen Kirche Deutschlands?

Er soll in seine Überlegungen gefälligst auch die Millionen hier lebenden Katholiken aus Italien, Kroatien, Spanien, Polen, Phillipinnen usw. miteinbeziehen. Diese Migranten, die mittlerweille wesentlich die katholische Landschaft Deutschlands mitbestimmen, suchen ihren Seelenheil immer noch im römischen, und nicht im deutsch-reformierten Katholizismus. Diejenigen von ihnen, die sich von der Kirche ganz entfernen, tun das ganz bestimmt nicht deswegen, weil die von Herrn Glück ersehnten Reformen noch nicht ganz greifen. Vielmehr bemängeln diejenigen, die der Kirche den Rücken kehren, das Austrocknen des spirituellen Lebens in der Kirche!

Vor kurzem kam meine Freundin (auch Migrantin wie ich) aus einer Pilgerfahrt nach Lourdes zurück. Sie war begeistert über den gelebten Glauben. Sie meinte, dass es so was in Deutschland nicht mehr gäbe. Ich kann ihr zustimmen. Die evangelische Kirche beschäftigt sich fast nur mit der Politik, die katholische Kirche eifert ihr mittlerweile nach. Die Tatsache, dass der offiziell anerkannter Laienvertreter Politiker ist, spricht auch Bände.


2
 
 Claudia Caecilia 10. August 2010 
 

Wunderbarer Kommentar

@M.Schn.Fl
Ich glaube nicht, dass Frau Metternich den Satz positiv verstanden hat.
Ich finde es ja gerade einfach wundervoll, wie sie diesen Satz mit Absicht anders deutet, als ihn Herr Glück gemeint hat.
@Pöttax
Einfach phantastisch - Danke!


1
 
 Sophia 10. August 2010 
 

Ich suche, hoffe es aber nicht dort zu finden

A.Glück:“…sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Menschen nach Orientierung und Lebenssinn suchten, dies aber nicht in den Kirchen zu finden hofften.“

Gut, er will wohl sagen, die Suchenden haben keine Hoffnung, in der Kirche – respektive den Kirchen - Orientierung und Lebenssinn finden zu können. Gäbe es dort das zu finden, hofften sie auch?

Nun ist die Frage, ob die Kirche, die Kirchen, wirklich zuständig sind für Orientierung und Lebenssinn, hm?


1
 
 Ester 10. August 2010 
 

Oder eine andere Variante

die Lehrer müssen sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum viele Schüler zwar gerne Fremdsprachen sprechen können würden,allerdings den von der Schule angebotenen Weg \"Ihr müsst halt Vokabeln lernen und üben\" nicht gehen wollen.


1
 
 M.Schn-Fl 10. August 2010 
 

Echt gut Pöttax!


1
 
 Pöttax 10. August 2010 
 

Nachtrag

Die rhetorische Grundstruktur des Satzes von Alois Glück zum Zwecke der gezielten Verunsicherung wird noch deutlicher, wenn man die Bezüge ändert:
„Die Eltern müssen sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Kinder Liebe suchen, diese aber nicht bei ihnen zu finden hoffen.“
„Die CSU muss sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Menschen nach politischer Orientierung suchen, diese aber nicht in der CSU zu finden hoffen.“
„Die Grönländer müssen sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Menschen warme Gegenden suchen, diese aber nicht in Grönland zu finden hoffen.“
Dennoch beinhaltet der Satz eine gewollte oder ungewollte Feinheit, die sich im Verbum „nicht hoffen“ ausdrückt. Sie wird dann deutlich, wenn man den Satz von diesem Verbum her versteht:
„Tierfreunde müssen sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Hunde Flöhe haben, diese aber nicht bei den ihrigen zu finden hoffen.“
Fazit: Wenn Menschen in der katholischen Kirche nichts an Orientierung und Lebenssinn zu finden hoffen, dann sollten sie sich selbstkritisch mit sich selber auseinandersetzen.


1
 
 Erzmagier 10. August 2010 

Ein begriffliches Missverständnis?

\"Zwar nicht als „Kirchen“ im Plural (da ich ja schlecht gleichzeitig katholisch und evangelisch und orthodox sein kann), aber als Teil der Kirche im Singular, sprich: Als Katholikin.\"

Frau Metternich, unserer Schwester in Christus, sei für ihre übrigen Worte gedankt, doch den zitierten Abschnitt kann ich so nicht kommentarlos stehen lassen.

Es gibt genau genommen keine Kirchen, sondern nur eine Kirche. Der verwendete Plural ist nach meiner Meinung diplomatischer Zucker, um \"Orthodoxe\" und Protestanten nicht ständig an ihre Abtrünnigkeit zu erinnern.

Eigentlich ist ein katholischer Christ katholisch, evangelisch und orthodox, wenn man sich mal die Mühe macht, die Übersetzungen zu betrachten.

_katholisch_ kommt aus dem Griechischen (katholikos) und bedeutet „das Ganze betreffend, allgemein gültig“.

_evangelisch_ heißt soviel wie „auf das Evangelium zurückgehend“. Evangelium stammt auch wieder aus dem Griechischen und lautet meines Wissens grob übersetzt \"gute Nachricht\".

_orthodox_ kommt ebenfalls aus dem Griechischen und wird übersetzt in \"richtig, geradlinig\". Bezogen auf den Glauben heißt dies also etwa \"die richtige Verehrung oder rechte Lehre Gottes\".

Dies ist lediglich ein Erklärungsversuch. Irrtümer meinerseits sind möglich.

Die Bezeichnung \"Zentralkomitee deutscher Katholiken\" klingt übrigens wie eine kommunistische Kampfgruppe und nicht wie ein Zusammenschluss von Christen.


3
 
 M.Schn-Fl 9. August 2010 
 

Vorsicht!

Der von Frau Metternich so positiv verstandene Satz ist m.E. von Glück anders gemeint. Wenn man an seine früheren Äusserungen denkt, kann einem schon die Idee kommen, dass er der Meinung ist, dass sich die Suchenden nicht an die Kirche wenden, weil die üblichen verdächtigen Dauerbrenner nicht verwirklicht sind.
Ich bin mehr der Meinung von Pöttax und Reichert,obwohl ich glaube, dass Glück bei den Suchenden mehr an die Konvertiten zu anderen Religionen und den Zulauf zur Esoterik denkt.
Aber Pöttax und Reichert haben schon Recht, wenn sie daran erinnern, wer Alois Glück war und ist.

Als eine d e r grauen Eminenzen der CSU, der mächtige langjährige Vorsitzende der Landtagsfraktion und späterer Landtagspräsident war und ist Alois Glück eine der Säulen für \"Donum Vitae\" in Bayern. Er ist einer der Haupverantwortlichen für den Rückzug vieler treuer Katholiken aus der CSU und ihrer Wählerschaft und für den Niedergang seiner Partei.
Wer sich die genauen Ergebnisse bei den letzten Landtagswahlen in Bayer angesehen hat, erkennt, dass die CSU besonders dramatisch in den sehr stark katholischen Teilen des Landes verloren hat.
Und Glück ist einer der Hauptverantwortlichen dafür.
Nachdem sich das ZDK be-glückt hat, tut die CSU gut daran sich zu ent-glücken und sich ihrer katholischen Stammwählerschaft wieder mehr zu zuwenden.


1
 
 kathi 9. August 2010 
 

Danke

Ich bin auch nicht immer sehr mutig. Vielleicht wird das ja auch mal besser.


0
 
 willibald reichert 9. August 2010 
 

Pöttax

Danke für die klaren Worte. Ein Alois Glück, der mit
verantwortlich ist, daß Menschen das Lebensrecht
wegen der Einengung der Freiheit der Mutter ver-
wehrt wird, ist für mich ein Scharlatan. Im Vaticanum
II heißt es über die Abtreibung, daß sie ein verabscheu-
ungswürdiges Verbrechen sei! Solange Alois
Glück sich nicht eindeutig von dem als Büttel
des Staates agierenden Verein Donum \"Vitae\"
distanziert, muß ich ihn der Beihilfe zur Tötung
unschuldiger und wehrloser Menschen und als
Schein-Christ im doppelten Sinne des Wortes
bezeichnen.


1
 
 medpilger89 9. August 2010 

Orientierung

Hallo Herr Glück,
Orientierung gibt es in der Deutschen Katholischen Kirche genug. Allerdings gibt es fast in jeder Gemeinde eine andere. Orientierung findet man aber nur, wenn ein Weg da ist, Betonung auf \"ein\". Am besten wäre der \"neue Weg\", wie ihn die Urgemeinde im Anfang eingeschlagen hat.
Dieser Weg heißt \"Wahrheit\" = Jesus.
Das Zentrralkomitee ist heftig bemüht, den Weg immer neu zu erfinden, damit die Orietierungslosen wieder einen haben, anstatt auf den einzigen und schon lange vorhandenen Weg hinzuweisen, nämlich Jesus den Christus. Es ist einfach ein Jammer, was da gerade passiert. Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, und alle machen mit. Und dann wird noch gefragt, warum da keine Orientierung mehr ist. Vielleicht, weil die katholische Kirche hier in Deutschland gerade dabei ist, in das synodale Allerlei abzurutschen, dem sie sich heftigst anbiedert.


2
 
 Pöttax 9. August 2010 
 

Wo sind die vielen Suchenden?

Der Satz von Alois Glück, der hier im Forum so viel Zustimmung erhält, lautet: „Die Katholiken müssten sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Menschen nach Orientierung und Lebenssinn suchen, dies aber nicht in den Kirchen zu finden hoffen.“ Dabei gehen fast alle in der Gesprächsrunde davon aus, dass der Satz wahr ist. Da habe ich meine Zweifel, denn ich kenne keine Statistik, die beleget, welcher Prozentsatz der Deutschen außerhalb der Kirchen nach Orientierung und Lebenssinn sucht. Wenn man die quotenorientierten Fernsehprogramme zum Maßstab nimmt, wird eine außerkirchliche Klientel von Orientierung und Lebenssinn Suchenden im Rahmen der Normalprogramme nicht bedient. Auf welcher Faktengrundlage Alois Glück seine Quantifizierung vornimmt, bleibt offen. Daher handelt es sich bei dem Satz von Herrn Glück um eine unbewiesene Behauptung mit dem Ziel, bei der Basis der katholischen Kirchenmitglieder jene Reformbereitschaft zu wecken, von der er träumt. So zu denken und zu reden, sind Politiker gewöhnt, die Anhänger um sich scharen wollen, hier ausgerechnet bei jenen, die treu zur Kirche Jesu Christi stehen und ihr Glück nicht in fremden Nestern suchen.


1
 
 Ehrmann 9. August 2010 

Eine wirkliche Wende

Ich denke, Herr Glück meint seinen Satz wirklich so, wie ihn Frau Metternich versteht - und er meint die Kirchen vielleicht doch auch als die Häuser, in denen man Gott zu suchen pflegt, in denen der Glaube gepredigt werden sollte - und manchmal wohl auch wird, seit Papst Benedikt immer wieder dazu ermutigt.
Aber auch der Aufruf an uns alle ist sehr wichtig - damit werden die anderen Themen, die die Presse immer wieder aufrührt, automatisch überflüssig.
Danke Frau Metternich, anlke aber auch Herrn Glück!


1
 
 Juditha 9. August 2010 
 

Ein hervorragendes Statement!

Es ist herzerfrischend mit welch offener, ehrlicher und direkter Art Monika Metternich ihren Standpunkt darlegt.
Mit Worten, die jeder versteht, im Herzen nachvollziehen kann und sich darin wiederfindet.

Ob man das Gespräch mit einem Atheisten suchen mag, sei jedem selbst überlassen, dafür benötigt es den richtigen Zeitpunkt.

Vor allem gehört sie mit Sicherheit zu den wenigen Journalistinnen, die bei Kritik sich selbst mit einbinden. Respekt! In meinen Augen hat diese Christin eine wichtige Vorbildfunktion!


3
 
 spesalvi23 9. August 2010 

Herr Glück läuft nicht weg...

Das mag daran liegen, dass Herr Glück die Weichspül-Version des Katholischen Glaubens vertritt.
Ich denke mal, besser könnte man bei einem Athesisten nicht punken als, währens man genüsslich an einem Cocktail schlürft, die Rückständigkeit dieses Autokratenvereins, der sich Katholische Kirche nennt, zu bemängeln.
Wen will denn Herr Glück mit seinem ständigen Aufruf nach Reformen / Diskussionen über bereits festgelegte Entscheidungen, erreichen?
Warum dreht er sich denn ständig im Kreis?? Was soll denn diese ewige Debatte über die alten, abgelutschten Themen?
Warum ist denn der desolate Zustand der Ev.-Lutherischen Kirche kein Hinderniss für reformwütige Herren und Damen? Was soll das denn bringen?
Frau Metternich hat allerdings recht! Man sollte wirklich stärker und selbstbewusster für seinen Glauben einstehen! Auch wenn\'s oftmals zu negativen Reaktionen führen mag.
Da muss ich mir selbst ein dickes Mia Culpa sagen!


3
 
 Jakoba 9. August 2010 

Ein Wort fehlt zum \"Glück\":

@ Anna Katharina: Wer die wertvollsten Perlen des Glaubens gefunden hat, kann und darf sich bei einen atheistischen Frontalangriff schon mal unsicher fühlen.
Wer aber im Glauben nur \"Glück\" und den Monatsgehalt vom Kirchenkonto findet, der kann ruhiger stehen bleiben. Der Abstand von Atheist zum Kirchenkritiker ist da kaum vorhanden.

Den Satz des \"Glückes\" fehlt nur ein Wort:
„Die Katholiken müssten sich selbstkritisch damit auseinandersetzen, warum zwar viele Menschen nach Orientierung und Lebenssinn suchten, dies aber nicht in den [MODERNEN] Kirchen zu finden hofften.“


1
 
 vision 9. August 2010 
 

Einander bestärken

Super!
Auch wenn man immer wieder auf Feindseligkeiten,Gleichgültigkeit stößt, oder wenn das bekennen des Glaubens peinlich ist,sollte man nicht aufgeben einander Mut zusprechen, geht es uns nicht auch oft so wie Anna Katharina ?


0
 
  9. August 2010 
 

Monika Metternich und der Atheist

Frau Metternich schreibt:

\"Die Vorstellung, über meinen Glauben zu sprechen, war mir die längste Zeit nicht nur fremd, sondern auch peinlich. Tatsächlich wird man heutzutage unheimlich oft nach seinem Glauben befragt. Gerade neulich passierte es mir wieder auf einem Cocktail: „Übrigens bin ich überzeugter Atheist“, setzte mein Gesprächspartner direkt hinter die Nennung seines Namens, als wir uns zur Vorstellung die Hände schüttelten. „Ach“, antwortete ich, „wie interessant“, und suchte schnellstmöglich das Weite ob dieser peinlich unerzogenen Eröffnung eines offensichtlichen Stoffels.\"

Alois Glück sucht in so einem Fall nicht das Weite, sondern das Gespräch.

Auch das können viele von ihm lernen.


2
 
 Ester 9. August 2010 
 

Wie man hier sehen kann

http://www.amazon.de/Ketzer-Verteidigung-Orthodoxie-Gleichg%C3%BCltigkeit-taschenbuch/dp/3458347232/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1281356570&sr=8-2

Ist das Problem schon einige Jahrzehnte alt. Chesterton bemerkt treffend dass in früheren Zeiten die echten Häretiker und Ketzer gesteigerten Wert darauf legten als rechtgläubig angesehen zu werden.
Während heutzutage selbst die Rechtgläubigen Wert darauf legen als kritische Geister angesehen zu werden.
Verkehrte Welt eben, aber wie sagt Kohlet so schön \"Ich suchte und fand, siehe, es gibt nichts Neues unter der Sonne\"


1
 
 sttn 9. August 2010 
 

doppelt getroffen...

Danke für den guten Artikel... ist ein wohltuend guter über den man nachdenken muß.
Denn es gibt immer zwei Seiten, der ZDK, ein Honoratioren-Club der schon lange nicht mehr weiss was los ist und immer noch meint das Kritik immer gut ist, egal ob berechtigt oder unberechtigt. Zuletzt redete der ZDK zum Beispiel von Tabus wo es keine gibt und wir eher das Problem haben das die Gesellschaft Tabus hat wo man in der Kirche offen reden kann. Political correctness - die Zensur der Neuzeit verbietet Diskussionen über Teilbereiche der Gesellschaft während andere an den Pranger gestellt werden.
Aber es gibt noch eine andere Seite, und zwar das Kirchenvolk das brav den Mund hält und es zulässt das eben das ZDK in deren Namen spricht, ohne das dies der Fall ist. Ich will auch keine Revolution und finde es unsinnig Politik mit Religion zu vermischen, aber wenn jemand in meinen Namen spricht, sollte er mich vorher fragen und wenn er sich katholisch nennt zumindest an den Katechismus halten.

Deshalb tue ich was und unterschreibe.

mich-vertritt-nicht-das-zdk.blogspot.com/


3
 
 Karsten78 9. August 2010 

Klasse!

Dank!


1
 
 quovadis 9. August 2010 
 

Danke, Frau Metternich

Es ist zu wünschen, dass Herr Glück es auch so versteht (verstehen lernt) wie Sie, denn es ist der Weg für uns alle: Die Wahrheit über sich immer neu aufdecken. Denn die macht frei, uns selber, und sie hilft auch anderen. Da geht es nicht nur um die Aufdeckung der eigenen Schwächen, sondern vor allem um die Rechtfertigung durch Jesus. - Danke! Ich möchte diesen Weg gehen - jetzt noch mehr .


1
 
 Feuersgluten 9. August 2010 
 

Unser Evangelisations-Beitrag

Sehr guter Beitrag!

Wir müssen nämlich aufpassen, dass wir nicht alles von den Bischöfen erwarten, sondern wir müssen selbst unser Christsein im Alltag leben. Dies ist die beste Evangelisation!
Zudem vermögen wir so die Kritiker verstummen.


3
 
 Istdasecht 9. August 2010 
 

Der konstruktivste Beitrag.....

für mich... seit langem auf kath.net!
Hier wird etwas angepackt, nicht nur auf andere eingedroschen.


4
 
 Pröll Wilfried 9. August 2010 
 

Sehr gut!!

Liebe Fr. Metternich. Was Sie schreiben kann man nur unterstreichen.


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 Cantate 9. August 2010 

Köstlich !

Monika Metternich, Sie spechen mir aus der Seele !


2
 

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