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| ![]() Eine Stunde im Paradies und eine Oboe für Benedikt3. August 2009 in Aktuelles, keine Lesermeinung Am Sonntagabend fand bei Papst Benedikt in Castel Gandolfo ein privates Konzert statt, ein verspätetes Geburtstagsgeschenk Vatikan (kath.net/RV) Eine Einladung zu einem Privatkonzert beim Papst erreicht einen Musiker nicht alle Tage. Vor etwa einem dreiviertel Jahr bekam Albrecht Mayer die Anfrage, ob er zu einem solchen Konzert Lust habe. Von Kritikern und Kollegen als einer der womöglich besten Oboisten aller Zeiten beschrieben, findet sich unter seinen zahlreichen Fans nämlich auch Georg Ratzinger, seines Zeichens selbst Musiker. Mit CDs von Albrecht Mayer begeisterte er dann seinen Bruder für das virtuose, gesangliche Oboenspiel. Und so stimmte der Vatikan freudig zu, als ein Schulfreund des Oboisten, der Dekan im fränkischen Höchstadt an der Aisch ist, ein Privatkonzert vorschlug. Mayer selbst zögerte auch keinen Moment, diese besondere Gelegenheit wahzunehmen, als Katholik war er sofort Feuer und Flamme für diese Idee, sagte er. Aus der Idee Wirklichkeit werden zu lassen, stellte sich dann aber doch als komplizierter als gedacht heraus. Der Musiker, der derzeit in Lübeck beim renommierten Schleswig-Holstein-Festival einen Meisterkurs für Nachwuchsoboisten gibt, berichtet: Es war sehr schwierig einen Termin zu finden, weil ich im Sommer natürlich ziemlich ausgebucht bin und musste jetzt vom Schleswig-Holstein-Festival mir einen Tag sozusagen frei kämpfen, um hierher zu fliegen. Ich bin heute früh um halb fünf aufgestanden und bin schon etwas müde, aber ich denke, wenn es dann zum Konzert kommt, wird die Energie zurückkehren. Und wie die Energie zurückgekehrt ist! Papst und Publikum zeigten sich begeistert vom Konzert. Ein Concerto grosso von Johann Sebastian Bach für Oboe damore, die große Schwester der Oboe, die etwas tiefer und noch sanfter klingt, sollte das Konzert abschließen. Um diese Reihe großer Komponistennamen mit einem geeigneten Stück für das Orchester, das er auch dirigierte, zu ergänzen, wählte der Oboist von Weltrang die Simple Symphony von Benjamin Britten - ein frühes Werk des englischen Komponisten für Streichorchester, mit dem neben Barock und Klassik auch die Moderne erklingen durfte. Albrecht Mayer arbeitet als Solist und Dirigent mit sehr vielen Kammerorchestern zusammen, doch war die Wahl, welches Orchester ihn zu diesem ganz besonderen Konzert begleiten dürfe, schnell getroffen: Ich habe schon des öfteren mit dem Bayerischen Kammerorchester gewirkt und wir dachten natürlich gleich: Der Heilige Vater ist ja aus Bayern, vielleicht wäre das eine schöne Idee mit dem Bayerischen Kammerorchester zu kommen. Und wir dachten, das könnte man doch wunderbar als Abgesandte aus der Heimat verstehen. Albrecht Mayer hat die großen Bühnen dieser Welt bespielt, nicht nur in Europa, sondern auch die berühmte New Yorker Carnegie Hall, was in Musikerkreisen einem Ritterschlag gleich kommt. Doch ist für den Musiker aus Bamberg die Möglichkeit, für den bayerischen Papst Benedikt zu spielen, eine große Ehre und eine Quelle der Inspiration: Natürlich haben wir als internationale Musiker und Künstler in sehr vielen Sälen, auf sehr vielen großen Bühnen gespielt, aber für mich als Katholik, als gläubiger Mensch ist natürlich ein Konzert beim Heiligen Vater eine singuläre Erfahrung und ich habe mich sehr lange darauf gefreut. Seine Freude war in jedem einzelnen Ton zu hören. Spielt er ohnehin auf Weltniveau, schien der Gesang seiner Oboe diesmal die irdischen Sphären verlassen zu haben. Ein Gottesdienst der besonderen Art war das Konzert, das der Papst als Einblick in Gottes Schöpfung und Verheißung beschrieb, sich vollkommen vom Skript der eigentlich geplanten Dankesrede lösend: Es war bewegend, wie aus einem Stück Holz, diesem Instrument, ein ganzer Kosmos von Musik entströmt: das Abgründige und das Heitere, das Verspielte und das Ernste, das Große und das Demütige, der innere Dialog der Melodien. Und ich habe mir dabei gedacht, wie großartig ist es, dass in einem kleinen Stück Schöpfung eine solche Verheißung steckt, wenn der Meister sie einzulösen vermag. Bewegt von der deutlich hörbaren Anwesenheit Gottes in der Musik bleibt dieses Konzert allen Anwesenden als unwiederholbar und als ganz besonderes Erlebnis im Gedächtnis: Heute, denke ich, durften wir so etwas wie eine Paradiesesstunde verbringen, eine Stunde gleichsam in das Paradies hineinschauen und hineinhören, in die unzerstörte Schönheit und Güte der Schöpfung. In dieser Stunde haben wir das Gute und Schöne mit unseren Herzen angerührt. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuBenedikt XVI.
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