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Sophie Scholl war von Kardinal Newman inspiriert

8. April 2009 in Deutschland, keine Lesermeinung
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John Henry Newmans Theologie des Gewissens motivierte die Geschwister Scholl zum Widerstand gegen den Nazi-Terror bis zur Hinrichtung, wie eine neue Studie belegt.


München (kath.net) Die evangelische Christin Sophie Scholl, die als deutsche Nazi-Widerstandskämpferin gemeinsam mit ihrem Bruder hingerichtet worden ist, war von den Schriften Kardinal John Henry Newmans inspiriert. Das ergeben neue Studien, wie die englische Zeitung “The Catholic Herald” berichtet.

Die Geschwister Scholl haben auf der Universität München antinazistische Flugblätter verteilt und sind dafür durch Enthauptung hingerichtet worden. Sophie Scholl war bei ihrem Tod im Februar 1943 erst 21 Jahre alt. Sophie and Hans Scholl haben eine Stunde vor ihrer Exekution darum gebeten, in die katholische Kirche aufgenommen zu werden. Der Pastor riet ihnen davon ab und meinte, dies würde ihre Mutter zu sehr treffen, die eine evangelische Katechistin war.


Der Newman-Experte Professor Günther Biemer und Jakob Knab, ein Kenner Sophie Scholls und ihrer Widerstandsbewegung “Weiße Rose”, belegen in ihrer Studie, dass Kardinal Newmans Theologie des Gewissens eine zentrale Quelle für Sophie Scholls Widerstand war. Das geht aus Briefen Sophies an ihren Verlobten Fritz Hartnagel hervor, dem sie auch zwei Werke Newmans an die russische Front schickte.

"Doch wir wissen, von wem wir erschaffen sind und dass wir in einem Verhältnis von moralischer Verpflichtung zu unserem Schöpfer stehen. Das Gewissen gibt uns die Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden“, zitiert Hartnagel in einem Brief teils wörtlich aus Newmans Predigt „Das Zeugnis des Gewissens“. In ihrem Verhör durch die Gestapo sagte Sophie Scholl, dass ihr Gewissen sie dränge, sich dem Nazi-Terror friedlich zu widersetzen.

Ein englischer Priester aus Newmans Oratorium, Dermot Fenlon, bestätigt, dass die Studie klar herausarbeitet, wie zentral Newmans Einfluss auf Sophie Scholl gewesen ist. Sie spricht in Briefen und Tagebüchern über seine Aussagen und die Konsequenzen daraus würden im entscheidenden Moment wirksam.

Theodor Haecker übersetzte Newmans Werke in den 20er-Jahren ins Deutsche, konvertierte daraufhin zum Katholizismus, bekam im Nationalsozialismus wegen seiner scharfen Kritiken Publikationsverbot und wurde ein guter Freund der Scholls und ein Inspirator der „Weißen Rose“. Die Sprache des vierten Flugblattes gibt Newmans Theologie direkt wieder, wenn von der Pflicht zum Widerstand aus Gewissensgründen die Rede ist.

Auch der junge Theologe Joseph Ratzinger lernte Newman durch Haecker kennen. Der Seligsprechungsprozess Newmans ist eingeleitet. Der Newman-Biograph Father Ian Ker nennt das Newman’sche Gewissen „souverän, aber nicht autonom“: „Das Gewissen ist Sprecher nicht der individuellen Persönlichkeit oder des Temperaments, sondern Gottes.“

Kathpedia: John Henry Newman


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