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Viel Samen in wenigen Tagen

24. Juli 2008 in Jugend, keine Lesermeinung
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Bei vielen wird der Samen, der in Sydney ausgesät wurde, Früchte bringen - Eine Analyse von Guido Horst / Die Tagespost


Rom (kath.net/DieTagespost)
Die große Katechese von Benedikt XVI. in Australien ist beendet. Im „großen Südland des Heiligen Geistes“ ist eine „Kirche im Kleinen“ zusammengekommen: vielfältig, jung, zusammengesetzt aus Menschen unterschiedlichster Rassen, Sprachen und Kulturen. Fast demütig hat er die zwei-, dreihunderttausend jungen Christen gebeten, die neue Generation von Gläubigen zu sein, eine Generation, die wiederum für ihre Nachfahren etwas Dauerhaftes hinterlässt, sichere Fundamente, von denen aus der Geist Gottes wirken kann. Denn die Welt, so sagte er beim Abschlussgottesdienst des Weltjugendtags, brauche eine Erneuerung. Zuviel Materialismus, zuviel innere Leere, eine schleichende Hoffnungslosigkeit und die vergebliche Suche nach Sinn hätten in vielen Gesellschaften „rissige und leere Zisternen“ hinterlassen. Die große und befreiende Gabe des Evangeliums sei auch heute gefragt und die beste Gewähr dafür, die Welt des einundzwanzigsten Jahrhunderts zu humanisieren.

Dass die Begeisterung in der Masse die bewusste Entscheidung des Einzelnen nicht ersetzt, ein Leben mit Jesus Christus in seiner Kirche zu führen, war dabei ein roter Faden, der sich durch viele Ansprachen des Papstes während des Weltjugendtags zog. Jugendlichen kann man durch das Gefühl, eine große Gemeinschaft zu sein, und durch ausgelassenes Feiern entgegenkommen. Dabei lässt dieses Feiern mehr zum Vorschein kommen als bloßes Partymachen: Gerade Jugendliche wollen Entscheidungen fällen, die die ganze Existenz umfassen, und das lässt sich nicht auf braves Mitmachen oder anständiges Benehmen beschränken. Lange genug hat sich die Kirche an vielen Orten und in hohen wie unteren Schichten damit begnügt, das Christentum als die „bessere Moral“ zu verkaufen.


In seiner Ansprache während der Gebetsvigil am Samstagabend ist der Papst dagegen zum Grund des Glaubens vorgestoßen. „Was unseren Glauben ausmacht, ist nicht in erster Linie das, was wir tun, sondern das, was wir empfangen”, rief er den jungen Leuten zu. Die Kraft des Heiligen Geistes ist die Kraft der Liebe Gottes, die den Einzelnen zur Einheit mit den anderen führt und die allein die tiefsten Sehnsüchte des Menschen zu erfüllen vermag. Sich für diese Gabe zu öffnen, dazu rief Papst Benedikt die jungen Menschen auf. Er bat, sich der großen Herausforderung des Glaubens zu stellen, die der kolumbianische Philosoph Nicolás Gómez Dávila einmal so formuliert hat: „Das Schwierige ist nicht, an Gott zu glauben, sondern zu glauben, dass wir ihm etwas bedeuten.“

Wieviele junge Menschen vom Weltjugendtag zurückkehren und dort erfahren haben, dass sich Gott ihnen schenken und ihnen Frieden geben will, kann niemand ermitteln. „Glaubt an das Flüstern, mit dem Gott zu Eurem Herzen spricht!“, zitierte Benedikt XVI. am Samstagabend die Selige Australiens, Mary MacKillop, und fügte bekräftigend hinzu: „Glaubt an ihn! Glaubt an die Kraft des Geistes der Liebe!“ Beim Dank an die Organisatoren und Sponsoren des Weltjugendtags war er sich dann aber sicher: „Wie viele gute Samen sind in diesen wenigen Tagen gesät worden!“ Und dieser Samen verbreitet sich wieder einmal über die ganze Welt. Dass nur ein Teil davon reiche Frucht tragen wird, hat schon Jesus Christus in einem Gleichnis gelehrt. Man kann deshalb den „Erfolg“ eines Weltjugendtags nicht quantifizieren. Aber eines ist sicher: Ohne dieses regelmäßige Jugendtreffen mit dem Papst, das nun zum 23. Mal stattgefunden hat, sähe die Kirche wirklich älter aus – in beiderlei Bedeutung.



Quantifizieren lassen sich hingegen die Missbrauchsfälle. Da kann man Zahlen und Namen nennen, Zeiträume abstecken, Entschädigungssummen addieren. Daran haben sich die Medien etwas festgebissen, in Italien vielleicht mehr als in Deutschland. Der Papst, der als Präfekt der Glaubenskongregation über Jahre hinweg das Ausmaß der Katastrophe kennenlernen musste, ist diesem Skandal nicht ausgewichen. Das war in den Vereinigten Staaten so, und wieder in Australien. Er hat die Knochen hingehalten – ohne jede Aussicht, es allen und jedem recht machen zu können.

Stellvertretend für viele hat er am Ende mit vier Opfern persönlich gesprochen. Und schon halten ihm Agenturen und Zeitungen vor, er hätte ganz andere empfangen sollen. Vor Bischöfen, Seminaristen und Ordensleuten bekannte Benedikt XVI. seine Scham angesichts der Verbrechen an minderjährigen Schutzbefohlenen.

Wäre der christliche Glaube tatsächlich nur die „bessere Moral“, stünde er ziemlich dämlich da. Auch die Kirche braucht immer wieder Erneuerung, die ihr Gott schenken will. Vor den Seminaristen und Ordensleuten sprach Benedikt XVI. über die Hingabe und das Kreuz, über ständige „Umkehr“ und ein aufopferndes „sich selber Sterben“. Auch beim fröhlichen Weltjugendtag in Sydney predigte der Papst kein Christentum zu reduzierten Preisen. Und beim Abschlussgottesdienst bat er all jene um ein „Ja“ zu Jesus Christus, die der Herr zum Priestertum und zum gottgeweihten Leben beruft. Um auch die Kirche dort wieder aufzubauen, wo andere „rissige und leere Zisternen“ hinterlassen haben. Optisch sollte es auch der aufwändig gestaltete Kreuzweg zum Ausdruck bringen, dass Weltjugendtage keine reinen Jubelfeiern und alles andere als ein geistliches Woodstock sind. Bei vielen wird der Samen, der in Sydney ausgesät wurde, Früchte bringen. Aber das Drama der Erlösung des Menschen bleibt keinem Einzigen erspart.


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