Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  2. „Heilige Kommunion“ to go?
  3. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  4. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  5. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  6. Sieg des Lebensschützers und Katholiken Karol Nawrocki im polnischen Wahlkrimi
  7. LGBT-Popup Fenster auf der Internetseite der Katholischen Jugend Innsbruck
  8. ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
  9. Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
  10. Wer ist mein Nächster?
  11. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  12. „Einheit der Kirche muss immer wieder errungen werden“
  13. Das Schweigen der Windelhühnchen
  14. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  15. Aus Ehe und Glaube entsteht Zukunft. Einheit ist kein Kompromiss, sondern Frucht der Wahrheit

Pfingsten und die Herausforderung des Islam

12. Mai 2008 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Christen in Deutschland haben bisher nur unzureichend auf den Islam reagiert. Von Christine Schirrmacher


Bonn (www.kath.net / idea)
Rund 20 Millionen Muslime leben in Westeuropa, 3,5 Millionen in Deutschland. Die Zahlen steigen, mehrere Großmoscheen sind im Bau. Der islamische Religionsunterricht wird flächendeckend kommen. Vier islamische Dachverbände schlossen sich 2007 zum „Koordinationsrat der Muslime in Deutschland“ zusammen.

Folgt die Gründung einer islamischen Partei? Wird Europa in 100 Jahren mehrheitlich muslimisch sein? Der Beginn der Gastarbeitermigration liegt fast 50 Jahre zurück – wie haben Christen reagiert? In vielen Bereichen leider gar nicht.

1. Nur ganz wenige Kirchen und Gemeinden haben sich bisher in Richtung der Muslime in Bewegung gesetzt. Anstatt ihnen die beste Botschaft von allen zu bringen, haben Christen in Gleichgültigkeit die zugewanderten Muslime sich selbst überlassen. Viele kommen aus verschlossenen Ländern, manche sind traumatisiert und verzweifelt, andere auf der Suche nach Hoffnung – wo finden sie sie? In der säkular-liberalen Gesellschaft jedenfalls meistens nicht.


2. Zu oft wurde der politische Anspruch des Islam ausgeblendet. Christen meinten viel zu oft, sich aus aller Politik heraushalten und in die eigene Gemeinde zurückziehen zu müssen. Die Demokratie aber lebt von ihren politisch engagierten Bürgern. Es gilt heute mehr denn je, christliche Werte in die gesellschaftlichen Debatten und politischen Entscheidungsgremien einzubringen, wenn sich Kräfte stark machen, die z. B. das Schariarecht durchsetzen wollen.

3. Noch zu wenig wird der ganzheitliche Anspruch des Islam verstanden, alle Bereiche des Lebens zu regeln. Und der christliche Glaube? Soll er nicht auch unser Familien- und Berufsleben, unseren Alltag und unser politisches Engagement prägen? Ein neues Bewusstsein ist dafür nötig.

4. Die missionarische Kraft des Islam wird unterschätzt. Zu viele Christen glauben noch immer, der Islam sei nicht attraktiv, zumindest nicht für Frauen. In unserer orientierungslosen Gesellschaft gewinnt der Islam jedoch viele Sinn- und Haltsuchende als Konvertiten, auch unter den Töchtern christlicher Elternhäuser. Warum?

Selbstbewusstsein und Stärke

Für Muslime ist es eine schiere Selbstverständlichkeit, ihre Religion als die beste von allen zu betrachten. Kaum jemand schämt sich, das auch auszusprechen. Hier könnten Christen von Muslimen viel lernen – und selbstverständlich und freundlich die besonderen Schätze des christlichen Glaubens neu erläutern.

Gott, der Vater, bietet seinen Kindern Gewissheit der Vergebung, Freundschaft, Versöhnung und das ewige Leben an – hoffentlich haben Christen viel dazu zu sagen. Die Trennung von Kirche und Staat, die Vorzüge der Demokratie, der Religionsfreiheit und Gleichberechtigung sind ebenfalls Themen für respektvolle, engagierte Gespräche.

Eindeutige Aufgaben

Im Islam werden Männern und Frauen, Muslimen und Nichtmuslimen eindeutige Rollen und Aufgaben zugewiesen. Klar wird definiert, was richtig und falsch, schwarz und weiß, verboten und erlaubt ist. Im Zeitalter der Beliebigkeit eine echte Herausforderung an Christen, ihren Glauben für sich und andere wieder konkret, klar definiert und fassbar werden zu lassen. Sprachfähigkeit und Überzeugtsein sind gefragt, wenn Christen ernst zu nehmende Gesprächspartner für Muslime sein wollen.

Die Zukunft unseres Landes wird auch von wohlbesonnenen Entscheidungen der Politik mitbestimmt, ebenso von außenpolitischen Entwicklungen. Mehr noch aber noch von der Frage, welche Antwort Christen auf die Präsenz von 3,5 Millionen Muslimen in Deutschland geben – gar keine? Das wäre zu wenig.

Die Autorin, Dr. Christine Schirrmacher (Bonn), ist Islamwissenschaftlerin und wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Islam

  1. Berlin: Fastenbrechen mit ‚Allahu akbar‘-Rufen vor evangelischer Kirche
  2. Berliner Schule wollte Nicht-Muslime zum Ramada-Fastenbrechen verpflichten
  3. Vatikan bekräftigt zum Ramadan Gemeinsamkeiten mit Muslimen
  4. Erstmals in Berlin: Bezirksrathaus erhält Ramadan-Beleuchtung
  5. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  6. Progressive Imamin Ateş: Österreich ist ein ‚Hotspot für Islamisten‘ geworden
  7. Muhammad erstmals beliebtester Vorname in England und Wales
  8. ‚Mädelsabend in der Moschee‘: Seminarreihe für Mädchen und Frauen ab 13 zur Vorbereitung auf die Ehe
  9. Ideologie des politischen Islam ist zum Mainstream des Islam geworden
  10. Wiener Schuldirektor: ‚Mädchen tragen aus Angst Kopftuch’






Top-15

meist-gelesen

  1. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  2. „Heilige Kommunion“ to go?
  3. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  4. Papst Leo würdigt Pius XII. für mutiges Handeln im Zweiten Weltkrieg
  5. Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu
  6. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  7. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  8. Sieg des Lebensschützers und Katholiken Karol Nawrocki im polnischen Wahlkrimi
  9. Das Schweigen der Windelhühnchen
  10. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  11. Papst ernennt neuen Leiter für seine Ethik-Akademie
  12. Aus Ehe und Glaube entsteht Zukunft. Einheit ist kein Kompromiss, sondern Frucht der Wahrheit
  13. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  14. Vatikan unter neuem Papst mit neuem Webauftritt
  15. Christi Himmelfahrt: Papst fährt überraschend nach Castel Gandolfo

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz