Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  6. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  9. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  10. Proaktiv für das Leben
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

Bischof Fürst: Import-Beschluss legt ethisches Schisma offen

vor Minuten in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Forschung an embryonalen Stammzellen grundsätzlich der falsche Weg


Rottenburg (kath.net/drs)
Bischof Gebhard Fürst hat sich über die Entscheidung desDeutschen Bundestages zur Zulassung des Imports menschlicher embryonalerStammzellen enttäuscht gezeigt. Der Antrag der Import-Befürworter habe zwareine Mehrheit gefunden, für eine so weitreichende Entscheidung bedürfe esaber einer breiteren Zustimmung, um wirkliche tragfähig zu sein, sagte derBischof letzte Woche in Rottenburg.

Die Mehrheitsverhältnisse in der Abstimmung "legen im Hinblick auf denUmgang mit dem menschlichen Leben ein ethisches Schisma in unsererGesellschaft offen und zeigen, dass der ethische Grundkonsens in dieserFrage nicht mehr besteht", sagte Fürst. Ein klares Nein gegen den Import,wofür immerhin 45 Prozent der Abgeordneten votierten, hätte dem Lebensrechtder Embryonen wirklich Rechnung getragen. Der Kompromiss, mit importiertenmenschlichen embryonalen Stammzelllinien zu forschen, während dieHerstellung solcher Linien verboten bleibe, sei in sich widersprüchlich undinkonsequent. Dadurch werde auf lange Sicht auch das Embryonenschutzgesetzausgehöhlt.

Der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) legte der Bischof nahe, aufgrundder Mehrheitsverhältnisse keine Empfehlung zum Import embryonalerStammzellen auszusprechen. Die DFG hatte im Vorfeld derBundestags-Entscheidung einen "breiten Konsens" der Gesellschaft alsVoraussetzung für den Import genannt. Zugleich gab Fürst seiner BefürchtungAusdruck, dass mit dem Beschluss des Bundestages ein Weg beschritten werde,dessen nächste Etappe die verbrauchende Embryonenforschung sein werde.

Der Bischof dankte den Abgeordneten, die sich für einen uneingeschränktenSchutz des menschlichen Lebens von Anfang an eingesetzt haben. Die politischVerantwortlichen forderte er auf, dem Lebensschutz Priorität zu geben undsolche Forschungen zu fördern, die ethisch unbedenklich sind. Diekatholische Kirche werde auf die weitere Entwicklung sehr genau achten, diemit der Entscheidung verbundenen und zugesagten Regelungen einfordern unddie Gefährdungen weiter deutlich zur Sprache bringen.

Grundsätzlich der falsche Weg

Vor der Bundestagsdebatte hatte sich Bischof Fürst, der auch Mitglied desNationalen Ethikrats ist, wiederholt gegen den Import von embryonalenStammzellen ausgesprochen. In einem Interview mit der Wochenzeitung"Rheinischer Merkur" hatte er erklärt, dass die Forschung mit embryonalenStammzellen "grundsätzlich der falsche Weg" sei, weil sie die Tötung vonEmbryonen voraussetze. Es sei eine schreckliche Vorstellung, wenn dieHerstellung von Medikamenten zu einer "Industrialisierung von Embryonen"führe. Heilungschancen müssten auf anderen Wegen gefunden werden.

In einem Streitgespräch mit dem früheren CDU-Generalsekretär Peter Hintze imNachrichtenmagazin "Focus" hatte Fürst auf das moralische Grundprinzipverwiesen, wonach die Pflicht, nicht zu schaden, über dem Recht auf Heilungstehe. Es entspreche eher der Menschenwürde, Embryonen absterben zu lassen,als sie zur Verwertung in der Forschung "aktiv zu töten". Eine Abstufung beider Würde des Menschen in seinen frühen Lebensphasen "liefert denLebensschutz unterschiedlichsten Interessen aus".

In einem Pro-und-Contra mit FDP-Landeschef Walter Döring in den "StuttgarterNachrichten" hatte der Bischof die von der Forschung mit embryonalenStammzellen geweckten Heilungschancen kritisch hinterfragt und ihreUnumgänglichkeit bezweifelt. Für die zunächst anstehende Grundlagenforschungwürden tierische Stammzellen genügen. Für den therapeutischen Einsatz seienadulte Stammzellen, mit denen seit Jahrzehnten erfolgreich Krankheitenbehandelt werden, den embryonalen Stammzellen "weit überlegen", erklärteFürst unter Berufung auf Ernst Ulrich von Weizsäcker, der im Bundestag zurGruppe der Import-Gegner gehörte.

Als "völlig unrealistisch" bewertete der Bischof, dass sich die Forschung,wie vom Bundestag beschlossen, auf die bereits vorhandenen Stammzell-Linienbeschränken lasse. Bereits jetzt würden diese Linien von Wissenschaftlernals nach Quantität und Qualität unzureichend betrachtet. Das ethischeGrundproblem beginne bereits mit der von der katholischen Kirche abgelehntenIn-vitro-Fertilisation, die menschliches Leben verfügbar mache. "Wirbrauchen wieder ein Bewusstsein von der Unverfügbarkeit, Heiligkeit undWürde des menschlichen Lebens von Anfang an", so Fürst. Ansonsten gerate dieGesellschaft auf die "abschüssige Ebene" einer Relativierung des unbedingtenLebensschutzes, "die zur Industrialisierung und Kommerzialisierungmenschlicher Lebewesen führt.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Klonen

  1. Im geheimen Labor
  2. Klonen von Embryonen: 'Kein Durchbruch, sondern Horrormeldung'
  3. Schweiz: Protest gegen Bericht über Klonen von Menschen
  4. Kritik an Klonexperimenten in Südkorea und Großbritannien
  5. Umstrittene Preisvergabe: Machen Steuergelder das Klonen salonfähig?
  6. UN-Generalversammlung verabschiedet Anti-Klon-Deklaration
  7. UNO stimmt für totales Klonverbot
  8. Wirbel um Medizinpreis für Schöpfer des Klonschafs Dolly
  9. Bioethikexperte: Klon-Kompromiss ist Schritt in die richtige Richtung
  10. EU-Abgeordnete vor UNO-Abstimmung für umfassendes Klonverbot






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  12. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  13. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz