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'Insgesamt war die Inquisition ein Rechtsfortschritt'

14. Mai 2007 in Interview, keine Lesermeinung
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Interview mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis über Wallfahren, Werte, "fesche Priester", Medien, Prominente, Wahrheit und Inquisition


Regensburg (www.kath.net)
KATH.NET: Sehr geehrte Fürstin von Thurn und Taxis, Sie veranstalten am 19. Mai eine Wallfahrt mit der Marianischen Frauenkongregation nachMaria Vesperbild. Was gibt Ihnen persönlich diese Wallfahrt?

Gloria T.T.: Wallfahrten macht Spaß. Es ist wie eine Klassenfahrt. Raus aus dem täglichen Trott, weg von Daheim, mit Gleichgesinnten oder allein. Man kann auch zu seiner Dorfkirche wallfahrten. Jeder Schritt ist ein kleines Gebet. Mit dem Auto, auf dem Pferderücken oder dem Fahrrad, das spielt keine Rolle. Wichtig ist die innere Ausrichtung.

Auf einer Wallfahrt geht man dem Herrn entgegen. Wallfahrten ist sinnliches Erleben des Glaubens. Auch wenn jemand Schwierigkeiten beim Beten hat, kann er sich beim Wallfahrten von dem Gebet der anderen sozusagen mittragen lassen.

Welche Werte kann eine Wallfahrt, wie die nach Maria Vesperbild, einem modernen Menschen vermitteln? Inwiefern ist Monsignore Imkamp, der dort vor Ort predigen wird, ein besonderes Ereignis für die Wallfahrer?

Gloria T.T.: Wallfahren vermittelt eine spürbare Begegnung mit Gebet und Kirche. Die Reise, der Weg an sich, mit Gesang, Gebeten aber auch der fröhlichen Unterhaltung, all das ist ein einigartiges Erlebnis. Die Berührung mit den Devotionalien, das Sehen der schönen Wallfahrtskirche, das Hören der Predigt, der Geruch des Weihrauchs, die heilige Messe, all das spricht alle unsere Sinne an.

Monsignore Imkamp ist einer der charismatischen Mitglieder des Klerus, nicht nur weil er „a fescher Mo“ ist, was für uns Frauen immer sehr schön ist, sondern weil er so humorvoll, aber auch so klar und schonungslos predigt. Jährlich kommen deswegen zehntausende Pilger nach Maria Vesperbild. Ich kenne keinen Ort, wo Volksfrömmigkeit in dieser Art und Weise in seiner ganzen Pracht gelebt und gewürdigt wird.

Am 1. Mai zum Beispiel dürfen die Pilger sich gesegnetes Goldwasser holen. Frisch aus dem Marienbrunnen, mit Goldpartikeln versetztes Wasser in einer wunderschönen Zeremonie geweiht. Das ist etwas für Herz, Sinn und Verstand.

Kann man sich auf einer Wallfahrt wie dieser vom alltäglichen Stress "erholen"? Nutzen Sie selbst diese Wallfahrt, um wieder zu sich zu finden und den Ärger in Regensburg zurückzulassen?

Gloria T. T.: Eine Wallfahrt ist immer erholsam und gut für den Körper und für den Geist. Ja, für mich ist es die gesündeste Art mich zu finden.

Sie sind in den letzten Tagen/Wochen in den Medien nicht immer sehr gut "weg gekommen". Von Ihnen als privat angesehene Gespräche in Rom wurden an die Öffentlichkeit getragen und Sie standen im Kreuzfeuer der Kritik. Wie hilft Ihnen Ihr Glaube, mit Fährnissen wie diesen umzugehen? Sind Sie bereit, darüber hinweg zu gehen, quasi die andere Backe hinzuhalten, oder setzen Sie zur Wehr?

Gloria T.T.: Sie werden lachen, ich mache beides. Einerseits kann ich Ärger schnell vergessen, aber andererseits setze ich mich auch zur Wehr. Denn so wie ich wörtlich zitiert wurde ist dies weder fair noch rechtlich erlaubt. Da entsteht ein falscher Eindruck. Das ist höchst unfair.

Viele Prominente beklagen sich über den völligen Mangel an Privatsphäre, der durch das hohe Interesse der Medien verursacht werde. Wo beginnt für Sie der Persönlichkeitsschutz der einzelnen Person (des Prominenten) und wo der Wahrheits- und Informationsanspruch des Journalisten, respektive derÖffentlichkeit, in die er die Informationen hinausträgt?

Gloria T.T.: Schwieriges Thema. Natürlich muss man sich als Prominenter darüber klar sein, dass die Medien sich manchmal auch für Dinge interessieren, die einem selbst oft ganz banal vorkommen. Aber in einem privaten Kreis von Freunden habe ich mich nicht als Prominente gesehen, die beobachtet wird, sondern als Pilgerin und Freundin. Wir waren ja ganz allein im Restaurant. Am Tischende saßen zwar ein paar mir nicht persönlich bekannte Leute, die für mich Freunde meiner Freunde waren. Und Freunde meiner Freunde sind für mich Eingeladene und nicht Fremde.

Wahrheit ist in der christlichen Lehre ein sehr hohes Gut. Diskretion ist ein hohes gesellschaftliches, soziales Gut. Wie können diese wichtigen ethischen Güter im modernen Journalismus zusammengeführt werden? Ist es Pflicht des Journalisten, Wahrheit anzuprangern um jeden Preis, wenn er glaubt, sie gefunden zu haben, oder soll er Vorsicht / Zurückhaltung üben mit dem Risiko, etwas möglicherweise Wichtiges zu "unterschlagen"?

Gloria T.T.: Wow, das ist eigentlich eine Frage an einen Philosophen. Aber um Wahrheitsfindung ging es dem Journalisten sicher nicht, sondern um eine vermeintliche Sensation. Wahrheitsliebe hat aber nichts mit Sensationsjournalismus zu tun. So wie ich zitiert wurde ist es weder fair noch rechtlich erlaubt. Die mir zugesprochen Zitate entsprechen nicht dem Gesprächsverlauf.

Wie können Ihrer Meinung nach christliche Werte im modernen Journalismus umgesetzt werden?

Gloria T.T.: Ich glaube, dass in allen Bereichen des Lebens Fairness das Wichtigste ist. Wie man in den Wald ruft, so hallt es heraus.

Wie sollte sich ein Journalist verhalten, der in seinem Beruf ethisch richtig handeln und gleichzeitig erfolgreich sein will? Oder ist dies heutzutage ein Widerspruch in sich?

Gloria T.T.: Nöö, wieso. Erfolgreich kann man sehr wohl sein, ohne dabei anderen auf die Füße zu treten. Es ist eine Mär zu glauben, dass nur Erfolg hat, wer rücksichtslos seine eigenen Belange verfolgt.

Das Leben kann unerwartete Wendungen nehmen. Die beste Investition ins Leben ist, mit anderen Menschen so umzugehen, wie man selber gern behandelt wird. Sonst sitzt man irgendwann alleine da, weil niemand mehr Vertrauen in einen hat.

Wollen Sie selbst noch ein abschließendes Wort der Stellungnahme zu Ihren heftigst diskutierten Äußerungen (Stichwort Inquisition) sagen?

Gloria T.T.: Ich habe mich auf das Buch von H.C. Zander bezogen - „Kurzfassung der Inquisition“. Ein tolles Buch, frech und witzig geschrieben von einem ehemaligen Dominikanermönch. Die Dominikaner waren ja für die Inquisition zuständig. Die Inquisition ist immer noch sehr negativ belegt, und es wird viel Unsinn über sie verbreitet.

Natürlich ist in diesem Zusammenhang auch viel Unrecht geschehen. Aber insgesamt kann man sagen, dass die Inquisition ein Rechtsfortschritt war, weil die Beschuldigten vor ein ordentliches Gericht kamen, sich verteidigen konnten und nicht mehr - wie vorher geschehen - einfach auf Verdacht verurteilt werden durften.

Die Inquisition hat sich mit allen Bewegungen befasst, die für die damalige Rechtsordnung bedrohlich erschienen. Man muss immer versuchen, sich in die Zeit hinein zu versetzen, wenn man historische Gegebenheiten einigermaßen neutral beurteilen will.

Interview: Angelika Lukesch



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