Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  3. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  4. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  5. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  6. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  7. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  8. "Hirtenwort der Bischöfe zum Lebensrecht des ungeborenen Kindes erforderlich! JETZT!"
  9. Kaminski: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, der die Tötung ungeborener Menschen rechtfertigt
  10. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  11. Klima und Migration statt Evangelium
  12. Islamkritiker Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt
  13. Umstrittenes britisches Sterbehilfe-Gesetz erhält in zweiter Lesung die parlamentarische Billigung
  14. Experte: Natürliche Empfängnisregelung zunehmend als sicher anerkannt
  15. „Vieles hat für mich die spirituelle Ausstrahlung einer Sparkasse“

'Insgesamt war die Inquisition ein Rechtsfortschritt'

14. Mai 2007 in Interview, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Interview mit Fürstin Gloria von Thurn und Taxis über Wallfahren, Werte, "fesche Priester", Medien, Prominente, Wahrheit und Inquisition


Regensburg (www.kath.net)
KATH.NET: Sehr geehrte Fürstin von Thurn und Taxis, Sie veranstalten am 19. Mai eine Wallfahrt mit der Marianischen Frauenkongregation nachMaria Vesperbild. Was gibt Ihnen persönlich diese Wallfahrt?

Gloria T.T.: Wallfahrten macht Spaß. Es ist wie eine Klassenfahrt. Raus aus dem täglichen Trott, weg von Daheim, mit Gleichgesinnten oder allein. Man kann auch zu seiner Dorfkirche wallfahrten. Jeder Schritt ist ein kleines Gebet. Mit dem Auto, auf dem Pferderücken oder dem Fahrrad, das spielt keine Rolle. Wichtig ist die innere Ausrichtung.

Auf einer Wallfahrt geht man dem Herrn entgegen. Wallfahrten ist sinnliches Erleben des Glaubens. Auch wenn jemand Schwierigkeiten beim Beten hat, kann er sich beim Wallfahrten von dem Gebet der anderen sozusagen mittragen lassen.

Welche Werte kann eine Wallfahrt, wie die nach Maria Vesperbild, einem modernen Menschen vermitteln? Inwiefern ist Monsignore Imkamp, der dort vor Ort predigen wird, ein besonderes Ereignis für die Wallfahrer?

Gloria T.T.: Wallfahren vermittelt eine spürbare Begegnung mit Gebet und Kirche. Die Reise, der Weg an sich, mit Gesang, Gebeten aber auch der fröhlichen Unterhaltung, all das ist ein einigartiges Erlebnis. Die Berührung mit den Devotionalien, das Sehen der schönen Wallfahrtskirche, das Hören der Predigt, der Geruch des Weihrauchs, die heilige Messe, all das spricht alle unsere Sinne an.

Monsignore Imkamp ist einer der charismatischen Mitglieder des Klerus, nicht nur weil er „a fescher Mo“ ist, was für uns Frauen immer sehr schön ist, sondern weil er so humorvoll, aber auch so klar und schonungslos predigt. Jährlich kommen deswegen zehntausende Pilger nach Maria Vesperbild. Ich kenne keinen Ort, wo Volksfrömmigkeit in dieser Art und Weise in seiner ganzen Pracht gelebt und gewürdigt wird.

Am 1. Mai zum Beispiel dürfen die Pilger sich gesegnetes Goldwasser holen. Frisch aus dem Marienbrunnen, mit Goldpartikeln versetztes Wasser in einer wunderschönen Zeremonie geweiht. Das ist etwas für Herz, Sinn und Verstand.

Kann man sich auf einer Wallfahrt wie dieser vom alltäglichen Stress "erholen"? Nutzen Sie selbst diese Wallfahrt, um wieder zu sich zu finden und den Ärger in Regensburg zurückzulassen?

Gloria T. T.: Eine Wallfahrt ist immer erholsam und gut für den Körper und für den Geist. Ja, für mich ist es die gesündeste Art mich zu finden.

Sie sind in den letzten Tagen/Wochen in den Medien nicht immer sehr gut "weg gekommen". Von Ihnen als privat angesehene Gespräche in Rom wurden an die Öffentlichkeit getragen und Sie standen im Kreuzfeuer der Kritik. Wie hilft Ihnen Ihr Glaube, mit Fährnissen wie diesen umzugehen? Sind Sie bereit, darüber hinweg zu gehen, quasi die andere Backe hinzuhalten, oder setzen Sie zur Wehr?

Gloria T.T.: Sie werden lachen, ich mache beides. Einerseits kann ich Ärger schnell vergessen, aber andererseits setze ich mich auch zur Wehr. Denn so wie ich wörtlich zitiert wurde ist dies weder fair noch rechtlich erlaubt. Da entsteht ein falscher Eindruck. Das ist höchst unfair.

Viele Prominente beklagen sich über den völligen Mangel an Privatsphäre, der durch das hohe Interesse der Medien verursacht werde. Wo beginnt für Sie der Persönlichkeitsschutz der einzelnen Person (des Prominenten) und wo der Wahrheits- und Informationsanspruch des Journalisten, respektive derÖffentlichkeit, in die er die Informationen hinausträgt?

Gloria T.T.: Schwieriges Thema. Natürlich muss man sich als Prominenter darüber klar sein, dass die Medien sich manchmal auch für Dinge interessieren, die einem selbst oft ganz banal vorkommen. Aber in einem privaten Kreis von Freunden habe ich mich nicht als Prominente gesehen, die beobachtet wird, sondern als Pilgerin und Freundin. Wir waren ja ganz allein im Restaurant. Am Tischende saßen zwar ein paar mir nicht persönlich bekannte Leute, die für mich Freunde meiner Freunde waren. Und Freunde meiner Freunde sind für mich Eingeladene und nicht Fremde.

Wahrheit ist in der christlichen Lehre ein sehr hohes Gut. Diskretion ist ein hohes gesellschaftliches, soziales Gut. Wie können diese wichtigen ethischen Güter im modernen Journalismus zusammengeführt werden? Ist es Pflicht des Journalisten, Wahrheit anzuprangern um jeden Preis, wenn er glaubt, sie gefunden zu haben, oder soll er Vorsicht / Zurückhaltung üben mit dem Risiko, etwas möglicherweise Wichtiges zu "unterschlagen"?

Gloria T.T.: Wow, das ist eigentlich eine Frage an einen Philosophen. Aber um Wahrheitsfindung ging es dem Journalisten sicher nicht, sondern um eine vermeintliche Sensation. Wahrheitsliebe hat aber nichts mit Sensationsjournalismus zu tun. So wie ich zitiert wurde ist es weder fair noch rechtlich erlaubt. Die mir zugesprochen Zitate entsprechen nicht dem Gesprächsverlauf.

Wie können Ihrer Meinung nach christliche Werte im modernen Journalismus umgesetzt werden?

Gloria T.T.: Ich glaube, dass in allen Bereichen des Lebens Fairness das Wichtigste ist. Wie man in den Wald ruft, so hallt es heraus.

Wie sollte sich ein Journalist verhalten, der in seinem Beruf ethisch richtig handeln und gleichzeitig erfolgreich sein will? Oder ist dies heutzutage ein Widerspruch in sich?

Gloria T.T.: Nöö, wieso. Erfolgreich kann man sehr wohl sein, ohne dabei anderen auf die Füße zu treten. Es ist eine Mär zu glauben, dass nur Erfolg hat, wer rücksichtslos seine eigenen Belange verfolgt.

Das Leben kann unerwartete Wendungen nehmen. Die beste Investition ins Leben ist, mit anderen Menschen so umzugehen, wie man selber gern behandelt wird. Sonst sitzt man irgendwann alleine da, weil niemand mehr Vertrauen in einen hat.

Wollen Sie selbst noch ein abschließendes Wort der Stellungnahme zu Ihren heftigst diskutierten Äußerungen (Stichwort Inquisition) sagen?

Gloria T.T.: Ich habe mich auf das Buch von H.C. Zander bezogen - „Kurzfassung der Inquisition“. Ein tolles Buch, frech und witzig geschrieben von einem ehemaligen Dominikanermönch. Die Dominikaner waren ja für die Inquisition zuständig. Die Inquisition ist immer noch sehr negativ belegt, und es wird viel Unsinn über sie verbreitet.

Natürlich ist in diesem Zusammenhang auch viel Unrecht geschehen. Aber insgesamt kann man sagen, dass die Inquisition ein Rechtsfortschritt war, weil die Beschuldigten vor ein ordentliches Gericht kamen, sich verteidigen konnten und nicht mehr - wie vorher geschehen - einfach auf Verdacht verurteilt werden durften.

Die Inquisition hat sich mit allen Bewegungen befasst, die für die damalige Rechtsordnung bedrohlich erschienen. Man muss immer versuchen, sich in die Zeit hinein zu versetzen, wenn man historische Gegebenheiten einigermaßen neutral beurteilen will.

Interview: Angelika Lukesch



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Prominente

  1. 'Ich habe jeden Tag den Rosenkranz mit meiner Oma gebetet'
  2. James Earl Jones gestorben – Die Stimme von Darth Vader war katholisch
  3. Sylvester Stallone: Ich lebe nur weil die Abtreibungsversuche nicht funktioniert haben
  4. Nick Shakoour über ‚The Chosen’: Gott wirkt durch die Menschen
  5. Schauspieler Liam Neeson spricht Texte für den Advent
  6. Senta Berger zum ‚Gendern’: ‚Ob es inhaltlich richtig ist, wage ich zu bezweifeln’
  7. Brasilianischer Fußballstar Ronaldo ließ sich mit 46 Jahren taufen
  8. Country-Music Star Granger Smith beendet Karriere um Christus zu verkünden
  9. "PRO-LIFE-QUEEN" - 7-fache Mutter gewinnt Wahl zur "Mrs. America 2023"
  10. Jim Caviezel: Intoleranz gegen Christen ist die am meisten akzeptierte Intoleranz







Top-15

meist-gelesen

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  4. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  5. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  6. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  7. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  8. Der ermordete Gott und die leeren Kirchen, oder: Zeichen des verdunstenden Glaubens. Die Hoffnung
  9. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  10. Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"
  11. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  12. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  13. Christlicher Prediger warnt vor neuem Taylor Swift-Album
  14. Happy Thanksgiving - Die "immer wachsame Vorsehung" des allmächtigen Gottes
  15. Klima und Migration statt Evangelium

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz