Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  5. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  6. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  7. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  8. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  9. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  10. Meinungsfreiheit in Gefahr
  11. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  14. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten
  15. Chanukka & Weihnachten: Christen und Juden betonen Gemeinsamkeiten

Popetown ist nur die Spitze des Eisberges

5. Mai 2006 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Popetown-Diskussion auf MTV war eine öffentliche Farce - Wenn "Experten" über etwas diskutieren, was sie nicht begreifen. Ein Kommentar von Franziskus von Ritter-Groenesteyn.


München (www.kath.net) „Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten.“ sagt uns der Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther (1 Kor 9,22). „'Allen alles zu werden' ist das apostolische Ideal, das Paulus für sich und alle Nachfolger im apostolischen Dienst gültig definiert hat“ sagt uns Kardinal Meisner anläßlich einer Bischofweihe im letzten Jahr.

Die Popetown-Diskussion auf MTV war eine öffentliche Farce, denn hier ist niemand allen alles geworden. Meisner weiter:“'Allen alles zu werden' gilt nicht nur dem Bischof, sondern jedem einzelnen von uns.“ Mit anderen Worten, nur wenn wir uns auf ein gemeinsames Niveau begeben, können wir ernsthaft miteinander diskutieren. Am Mittwoch haben die sogenannten „Experten“ über etwas diskutiert, was sie weder verstehen noch wirklich berührt.

Wer darüber lachen kann, dass man behinderten Kindern einen Fußtritt verpasst, weil sie nicht „die Süssen für’s Fernsehen“ sind, macht Behinderung zum Spielball menschlicher Launen, grenzt Minderheiten aus, und gibt damit indirekt zu verstehen, dass sein Weltbild wohl mehr als fragwürdig ist.

Immer wieder war zu hören „Das ist doch harmlos“ oder „ zu hoch aufgehängt“ oder „ die sollen sich nicht so anstellen“. Der visionäre Schriftsteller George Orwell hat das Prinzip Allen-alles-werden etwas drastischer, dafür umso anschaulicher formuliert:

O'Brien: "In Raum 101 ist die schlimmste Sache der Welt. Was das ist, ist recht individuell: lebendig begraben zu werden oder Feuertod oder Ertrinken oder 50 andere Tode. Manchmal ist es etwas ganz Triviales, nicht mal Tödliches. In deinem Fall sind es - Ratten.” (George Orwell "1984").

Auf die „Diskussion“ übersetzt heißt das: Nur wenn die Diskussionsteilnehmer sich in die Lage versetzen, herausfinden zu wollen was gewissermaßen ihre ureigensten Ratten sind, d.h. was sie selber in ihrem Empfinden so stark verletzten könnte, dass sie es um jeden Preis verhindern wollten, erst dann befinden sich die Diskussionsteilnehmer auf einer Ebene, die allen alles ist. Erst auf dieser Ebene wird eine Diskussion über das was man darf oder nicht darf sinnvoll und fruchtbar. Erst auf dieser Ebene kann man einander wirklich verstehen und angemessen reagieren. So aber übt man eine Zensur der antireligiösen Willkür aus und tut genau das, was man ja um des hohen Gutes der „Meinungsfreiheit“ eigentlich vermeiden möchte: man zensiert.

Sich in der Freigabe dabei auf den „mündigen Bürger“ zu berufen, der es ja in der Hand habe „ein- oder auszuschalten“, ist eine weitere Farce. Denn ein mündiger Bürger bräuchte dann ja auch keine Altersfreigabe oder andere Kontroll- und Überwachungsgremien, wie sie aber tatsächlich existieren. Der mündige Bürger ist demnach eine Illusion. Ihn gibt es nicht. Dies heißt aber im Umkehrschluß, dass den Medien eine besondere Verantwortung obliegt. Es gibt so etwas wie ethische Grundsätze, political correctness, gesellschaftlich entwickelte und bewährte Verhaltensnormen, die Nettikette, wie sie das Internet in Foren bereits fordert und übt. Diese müßten zum Grundsatz, ja zur Basis, jeglicher Beurteilung eines schädlichen Einflusses auf die Massen werden.

Popetown ist nur die Spitze des Eisberges. Nachmittags-Sendungen, in denen sich Menschen öffentlich beschimpfen dürfen, sich exibistionistisch verhalten dürfen, Sendungen, die davon Leben sich über andere lustig zu machen, sich in Fäkalien wälzen, oder sich der Fäkal- Oralsprache bedienen, zeigen nur allzu deutlich das Versagen der zuständigen Gremien.

Es wird Zeit, dass die Politik durch entsprechende Gesetze hieran etwas zum Guten ändert, damit der Appell Johannes Paul II. an die Medien „sich ihrer Verantwortung bewußt zu werden“ eine wirksame Unterstützung findet.

Der Autor ist Jurist und Theologe. Er arbeitet in der internationalen Filmfinanzierung und schreibt Drehbücher

Diskussion im Forum



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  2. Kardinal Müller: „Von Anfang an ist Radio Maryja zu einer Stimme in dieser modernen Wüste geworden“
  3. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  4. "Hassprediger und Hofnarr"
  5. Die BBC hatte eine Trump-Rede gezielt frisiert, so dass sie zum angeblichen Gewaltaufruf wurde
  6. Skandal: ZDF bestätigt, dass langjähriger palästinischer Mitarbeiter der Hamas angehörte
  7. WELT-Reporter Bojanowski: Die Welt ist viel besser, als behauptet wird
  8. Aktuelle Daten zeigen: Keine Übersterblichkeit in Europa während der Hitzewelle
  9. NDR-Format ‚Zapp‘ erklärt konservatives Denken mit Gehirnanomalie und geringer Bildung
  10. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  5. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  6. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  9. O radix Jesse
  10. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  11. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  12. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  13. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  14. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte
  15. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz