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Popetown ist nur die Spitze des Eisberges

5. Mai 2006 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Die Popetown-Diskussion auf MTV war eine öffentliche Farce - Wenn "Experten" über etwas diskutieren, was sie nicht begreifen. Ein Kommentar von Franziskus von Ritter-Groenesteyn.


München (www.kath.net) „Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten.“ sagt uns der Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther (1 Kor 9,22). „'Allen alles zu werden' ist das apostolische Ideal, das Paulus für sich und alle Nachfolger im apostolischen Dienst gültig definiert hat“ sagt uns Kardinal Meisner anläßlich einer Bischofweihe im letzten Jahr.

Die Popetown-Diskussion auf MTV war eine öffentliche Farce, denn hier ist niemand allen alles geworden. Meisner weiter:“'Allen alles zu werden' gilt nicht nur dem Bischof, sondern jedem einzelnen von uns.“ Mit anderen Worten, nur wenn wir uns auf ein gemeinsames Niveau begeben, können wir ernsthaft miteinander diskutieren. Am Mittwoch haben die sogenannten „Experten“ über etwas diskutiert, was sie weder verstehen noch wirklich berührt.

Wer darüber lachen kann, dass man behinderten Kindern einen Fußtritt verpasst, weil sie nicht „die Süssen für’s Fernsehen“ sind, macht Behinderung zum Spielball menschlicher Launen, grenzt Minderheiten aus, und gibt damit indirekt zu verstehen, dass sein Weltbild wohl mehr als fragwürdig ist.

Immer wieder war zu hören „Das ist doch harmlos“ oder „ zu hoch aufgehängt“ oder „ die sollen sich nicht so anstellen“. Der visionäre Schriftsteller George Orwell hat das Prinzip Allen-alles-werden etwas drastischer, dafür umso anschaulicher formuliert:

O'Brien: "In Raum 101 ist die schlimmste Sache der Welt. Was das ist, ist recht individuell: lebendig begraben zu werden oder Feuertod oder Ertrinken oder 50 andere Tode. Manchmal ist es etwas ganz Triviales, nicht mal Tödliches. In deinem Fall sind es - Ratten.” (George Orwell "1984").

Auf die „Diskussion“ übersetzt heißt das: Nur wenn die Diskussionsteilnehmer sich in die Lage versetzen, herausfinden zu wollen was gewissermaßen ihre ureigensten Ratten sind, d.h. was sie selber in ihrem Empfinden so stark verletzten könnte, dass sie es um jeden Preis verhindern wollten, erst dann befinden sich die Diskussionsteilnehmer auf einer Ebene, die allen alles ist. Erst auf dieser Ebene wird eine Diskussion über das was man darf oder nicht darf sinnvoll und fruchtbar. Erst auf dieser Ebene kann man einander wirklich verstehen und angemessen reagieren. So aber übt man eine Zensur der antireligiösen Willkür aus und tut genau das, was man ja um des hohen Gutes der „Meinungsfreiheit“ eigentlich vermeiden möchte: man zensiert.

Sich in der Freigabe dabei auf den „mündigen Bürger“ zu berufen, der es ja in der Hand habe „ein- oder auszuschalten“, ist eine weitere Farce. Denn ein mündiger Bürger bräuchte dann ja auch keine Altersfreigabe oder andere Kontroll- und Überwachungsgremien, wie sie aber tatsächlich existieren. Der mündige Bürger ist demnach eine Illusion. Ihn gibt es nicht. Dies heißt aber im Umkehrschluß, dass den Medien eine besondere Verantwortung obliegt. Es gibt so etwas wie ethische Grundsätze, political correctness, gesellschaftlich entwickelte und bewährte Verhaltensnormen, die Nettikette, wie sie das Internet in Foren bereits fordert und übt. Diese müßten zum Grundsatz, ja zur Basis, jeglicher Beurteilung eines schädlichen Einflusses auf die Massen werden.

Popetown ist nur die Spitze des Eisberges. Nachmittags-Sendungen, in denen sich Menschen öffentlich beschimpfen dürfen, sich exibistionistisch verhalten dürfen, Sendungen, die davon Leben sich über andere lustig zu machen, sich in Fäkalien wälzen, oder sich der Fäkal- Oralsprache bedienen, zeigen nur allzu deutlich das Versagen der zuständigen Gremien.

Es wird Zeit, dass die Politik durch entsprechende Gesetze hieran etwas zum Guten ändert, damit der Appell Johannes Paul II. an die Medien „sich ihrer Verantwortung bewußt zu werden“ eine wirksame Unterstützung findet.

Der Autor ist Jurist und Theologe. Er arbeitet in der internationalen Filmfinanzierung und schreibt Drehbücher

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