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Das Making von ‚Thérèse’

15. Dezember 2004 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Der Regisseur Leonardo Defilippis im Interview mit "napanews.com". Ein Beitrag von Franziskus von Ritter-Groenesteyn.


München (www.kath.net)Leonardo Defilippis glaubt an Wunder. Wie sonst ließe sich erklären, dass sein Traum, über die weltweit populärste katholische Heilige, Thérèse von Lisieux, einen Kinofilm zu machen, Wirklichkeit wurde? „Die Realisierung jeglichen Spielfilms ist ein Wunder, weil sie so aufwändig sind“, sagt er im Interview mit napanews.com. „Allen Widerständen zum Trotz haben wir diesen Spielfilm in den Verleih gebracht.“

Der Film „Thérèse “ finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Der ausgebildete Schauspieler Leonardo Defilippis führte Regie und übernahm eine der Hauptrollen. Seine Frau Patti Defilippis verbrachte 15 Jahre damit, das Drehbuch zu schreiben. Warum so lang? „Dies war der Same einer Idee, die vor etlichen Jahren geboren wurde“, erklärt er. „Wie viele kreative Projekte beginnt man, hört man wieder auf, und Jahrzehnte später verwirklicht man sie schließlich doch. 1997 schufen wir ein Theaterstück anlässlich des hundertsten Todestages von Thérèse. Aufgrund des Erfolges entschlossen wir uns dazu, einen Kinofilm zu machen.“

Sogar Hollywood-Profis fällt es schwer, einen Kinofilm zu realisieren. Selbst wenn die Familie Defilippis bereits in mehreren Live-Produktionen spielte und auch schon fünf Videos drehte, bleibt dennoch die Frage, was ihnen die Überzeugung gab, sie könnten einen großen Kinospielfilm drehen und sogar vertreiben.

„Wir waren zwei Dingen verpflichtet“, beschreibt Defilippis. „Zum einen glaubten wir an den Menschen, die heilige Thérèse . Sie ist eine sehr bedeutsame Figur in der neueren Kirchengeschichte. Ich behaupte sogar, sie ist die bedeutsamste Frau der neueren Geschichte. Zum anderen spürten wir auf Grund der reinen Spendenfinanzierung eine große moralische Verantwortung, den Film auch fertig zu stellen.“

Mehr als 50 Prozent der Filme werden nicht fertig gestellt, das Budget läuft aus dem Ruder oder es gibt Verzögerungen bei der Produktion. Große Studios können derartige Verluste kompensieren, aber Defilippis kleine Firma, Luke Films, hätte das nicht gekonnt. „Wir hielten die Kosten niedrig“, erklärt der Schauspieler. „ Wir hatten sehr hingegebene Leute. Auch unter diesem Blickwinkel ist der Film ein Wunder.“

„Es handelt sich um einen reinen Kostüm-Film; das heißt, es ist ein zeitgenössischer Film, dessen Ereignisse sich vor über 100 Jahren abgespielt haben. Dennoch benötigten wir für die eigentlichen Dreharbeiten nur erstaunliche 19 Tage. Normalerweise braucht man auf Grund des historischen Looks für diese Art von Filmen bis zu sechs Monaten. Wir waren dazu in der Lage, weil die Leute extrem hingegeben arbeiteten, fast schon mit Lichtgeschwindigkeit.“

Der Zeitdruck war enorm, erklärt Defilippis. „Aufgrund des begrenzten Budgets konnten wir uns monatelange Drehs einfach nicht erlauben. Üblicherweise dreht man pro Tag eine Drehbuchseite. Wir schafften an manchen Tagen sogar sechs Seiten. Wir waren uns einig, schnell arbeiten zu müssen, und unsere Leute arbeiteten in 24 Stunden-Schichten.“ Der Regisseur ist überzeugt, dass „Thérèse“ viele Menschen ansprechen wird. „Es ist ein Film, der dem Durchschnittsmenschen oder jenen, die nichts Außergewöhnliches erleben, Hoffnung und Inspiration zu schenken kann“, sagt Defilippis. „ Mutter Teresa ist bekannt für ihren Satz ‚Tu kleine Dinge, aber tu sie mit großer Liebe’. Eigentlich stammt das von Thérèse. Wir nennen das den ‚kleinen Weg’. Thérèse sagt: Bereits die kleinen Dinge im Leben zu tun, ist von großem Wert“.

Thérèse Martin, 1873 in Frankreich geboren, trat bereits mit 15 Jahren in den Karmel ein. Der größte Teil des Films wurde im Nordwesten der USA gedreht. Hinzu kamen Außenaufnahmen in Frankreich und Rom. Die Preview des Films verzauberte durch üppige Landschaften und malerische Kostüme des 19. Jahrhunderts. Eines der Kinderkostüme stammt sogar aus einem Museum und ist über 100 Jahre alt.

Obwohl der Film mit geringsten Mitteln gedreht wurde, schaut das Endprodukt alles andere als billig aus. „Wir wollten dieser Heiligen die größtmögliche Ehre erweisen, und uns nicht auf billige Kompromisse einlassen. Wir hatten Leute aus Hollywood für die Kamera, die Crew, die Beleuchtung und die Filmbearbeitung“, erzählt der Regisseur.

Kameramann ist Lourds Ambrose, der im Umgang mit Wide Screen Filmen auf mehr als 20 Jahre Erfahrung zurückblicken kann. Sein Stil verleiht „Thérèse“ einen ätherischen Touch, der an das Gemälde eines Impressionisten denken lässt. Die Hauptrolle spielt die Newcomerin Lindsay Younce. Die Filmmusik komponierte eine Karmelitin, Sr. Marie Terese Sokol. Es ist der erste Spielfilm, dessen musikalische Gestaltung von einer Nonne übernommen wurde.

So „wunderbar“ es auch sein mag: Das Making eines Kinofilms ist eine Sache, ihn aber auch noch in den Kinoverleih zu bekommen, grenzt schier an Unmöglichkeit. „Obwohl es sich um eine einfache Geschichte handelt, wollten wir uns auf keinen Kompromiss mit dem Verleih einlassen“, sagt Defilippis. Erstaunlich sei, dass er als Vertragspartner die Nummer Eins und die Nummer Zwei des Weltvertriebs – Regal und AMC – gewinnen konnte. „Wir traten gegen die größten Filme an“, erzählt er. „In der Eröffnungswoche, vor drei Wochen, eröffneten wir neben Shark Tales, Ladder 49, Taxi and The Forgotten. Gemessen an der Besucherzahl pro Kopie, haben wir alle geschlagen, bis auf Shark Tales.“

Derzeit tourt „Thérèse“ landesweit durch die amerikanischen Kinos. Die Kopienzahl lag in der Spitze bei 64 Kopien, die Einnahmen pro Kopie bei über 10,000 US-Dollar. Die Filmindustrie spricht bei Hollywood-Filmen bereits ab 5.000 US-Dollar von einem Erfolg. Inzwischen hat der Film, der für ungefähr 1 Million US-Dollar produziert wurde und ein Marketing Budget von einer weiteren 1 Million US-Dollar aufweist, allein in den USA rund 1,7 Millionen US-Dollar eingespielt. Wann der Film im deutschsprachigen Raum zu sehen sein wird, ist nach wie vor offen.

„Ich hatte in sehr kurzer Zeit eine Menge Dinge zu lernen,“ räumte Defilippis ein. „Dies war meine erste Regiearbeit an einem filmischen Großprojekt. Die größte Freude war es zu verfolgen, wie die Dinge in einer konkreten Szene aufeinander treffen und Schauspieler und Crew ineinander aufgehen. Dennoch, der organisatorische Aufwand ist immens. Du brauchst eine Crew, die Ausstattung, und hast sicherzustellen, dass alle pünktlich da sind. Für einen Debut-Regisseur ist das doppelt hart. Ich stand auch vor der Kamera. Ich hatte kaum Zeit, meinen Text zu lernen. Ein Regisseur hat keine Zeit zum Schlafen.“

„Thérèse wird viele Menschen ansprechen“ sagt auch Anthony Ryan, Marketing Direktor der Ignatius Press, eines katholischen Verlages. Er ging mit Defilippis in Napa zur Schule und hilft ihm nun, den Film auf lokaler Ebene bekannt zu machen. Thérèse sei „die populärste Heilige der Neuzeit“ ist Ryan überzeugt. „Sie war ein einfaches Mädchen, und das ist es, was sie für einfache Menschen so attraktiv macht.“

Selbst Moslems interessierten sich für die „kleine Heilige“, weiß er. „Obwohl es sich um eine tief katholische Geschichte handelt, findet ihr ‚kleiner Weg’ bei allen Altersgruppen und sogar bei Nicht-Gläubigen Anklang. Ich denke, dass Protestanten weltweit auf ihre innige Beziehung zu Jesus ansprechen werden. Anlässlich der New Yorker Filmpremiere gab es ein großes Echo. Noch heute ist am Time Square von ihr eine über 10 Meter hohe Reklametafel zu sehen.“

Was kommt für Defilippis danach? „Wir hoffen, dass der Erfolg von ‚Thérèse’ weltweit dabei helfen wird Leute zu inspirieren“ sagte er. „ Wir erhoffen uns, zukünftig weitere inspirierende und glaubensfundierte Filme produzieren zu können, um im Kontrast zur Hollywood-Einheits-Produktion eine Alternative bieten zu können.“



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