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Hoffen heißt wählen

vor 7 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Leo XIV. über Hoffnung, Entscheidung und das Beispiel der heiligen Klara. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn“ (Lk 16,13-14)

Papst Leo XIV. nahm in seiner Katechese zur Generalaudienz am Samstag im Heiligen Jahr seinen Ausgang von einem Wort des Lukasevangeliums: „Niemand kann zwei Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“. An diesem Wochende wird auch die Heilig-Jahr-Feiuer der Migranten begangen.

Der Evangelist bemerkt, dass einige, nachdem sie Jesus gehört hatten, über ihn spotteten. Ihnen erschien seine Rede über die Armut unsinnig, weil sie sich in ihrem eigenen Verhältnis zum Geld getroffen fühlten.

Der Papst erklärte, dass das Heilige Jahr ein Weg und eine Zeit nder Hoffnung sei, in dem sich das Herz für Vergebung und Barmherzigkeit öffne. „Ihr seid als Pilger der Hoffnung gekommen, und das Jubiläum ist eine Zeit der konkreten Hoffnung, in der unser Herz Vergebung und Barmherzigkeit finden kann, damit alles neu beginnen kann. Das Jubiläum öffnet auch die Hoffnung auf eine andere Verteilung der Güter, auf die Möglichkeit, dass die Erde allen gehört, denn in Wirklichkeit ist das nicht so. In diesem Jahr müssen wir wählen, wem wir dienen: der Gerechtigkeit oder der Ungerechtigkeit, Gott oder dem Geld“.


Hoffen bedeute, zu wählen, so Leo XIV.: „Hoffen heißt wählen.“ Das habe zwei Bedeutungen. „Die offensichtlichste ist, dass die Welt sich verändert, wenn wir uns verändern. Dafür unternimmt man eine Wallfahrt, es ist eine Wahl. Durch die Heilige Pforte tritt man ein, um in eine neue Zeit einzutreten“. Doch der Papst fügte hinzu, dass die Hoffnung eine tiefere Dimension habe: „Hoffen heißt wählen, weil derjenige, der nicht wählt, verzweifelt. Eine der häufigsten Folgen geistlicher Traurigkeit, das heißt der Trägheit des Herzens, ist es, nichts zu wählen. Wer das erfährt, wird von einer inneren Müdigkeit ergriffen, die schlimmer ist als der Tod. Hoffen dagegen heißt wählen“.

Leo XIV. erinnerte dann an die heilige Klara von Assisi als eine Frau, die diese Entscheidung in ihrem Leben verwirklichte. „Ich möchte heute an eine Frau erinnern, die mit der Gnade Gottes zu wählen wusste – ein mutiges Mädchen, das gegen den Strom schwamm: Klara von Assisi. Und ich freue mich, an sie gerade am Tag des heiligen Franziskus zu erinnern“. Franziskus habe, indem er die evangelische Armut wählte, mit seiner Familie brechen müssen, sagte der Papst. „Er war jedoch ein Mann: der Skandal war da, aber geringer. Die Entscheidung Klaras war noch eindrucksvoller: ein Mädchen, das wie Franziskus sein wollte, das als Frau leben wollte, frei wie jene Brüder“. Klara habe verstanden, was das Evangelium fordere: „Aber auch in einer Stadt, die sich christlich nennt, kann das Evangelium, wenn man es ernst nimmt, wie eine Revolution erscheinen. Damals wie heute muss man wählen! Klara hat gewählt, und das gibt uns große Hoffnung“.

Der Papst beschrieb die Frucht dieser Entscheidung: „Wir sehen zwei Folgen ihres Mutes, jenem Wunsch zu folgen. Die erste ist, dass viele andere Mädchen in jener Gegend denselben Mut fanden und die Armut Jesu, das Leben der Seligpreisungen, wählten. Die zweite ist, dass diese Wahl kein Strohfeuer war, sondern bis heute fortbesteht. Die Wahl Klaras hat Berufungen in der ganzen Welt inspiriert und tut es weiterhin“. An das Wort Jesu erinnernd, sagte Leo XIV.: „Jesus sagt: Man kann nicht zwei Herren dienen. So bleibt die Kirche jung und zieht die Jungen an. Klara von Assisi erinnert uns daran, dass das Evangelium den jungen Menschen gefällt“. Es gefalle ihnen, weil es zu Entscheidungen herausfordere: „Auch heute ist es so: Junge Menschen mögen Menschen, die gewählt haben und die Folgen ihrer Wahl tragen. Und das macht anderen Lust, ebenfalls zu wählen“. Diese Nachfolge sei keine bloße Nachahmung, sondern eine persönliche Antwort: „Es ist eine heilige Nachahmung: man wird keine ‚Kopie‘, sondern jeder - wenn er das Evangelium wählt - wählt sich selbst. Er verliert sich selbst und findet sich selbst. Die Erfahrung zeigt es: so geschieht es“.

Zum Schluss rief der Papst zum Gebet auf: „Beten wir also für die jungen Menschen und beten wir darum, eine Kirche zu sein, die nicht dem Geld oder sich selbst dient, sondern dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit. Eine Kirche, die – wie die heilige Klara, den Mut hat, die Stadt anders zu bewohnen“.

In der Formulierung „Hoffen heißt wählen“ verdichtete Papst Leo XIV. ein zentrales Moment christlicher Existenz. Hoffnung ist für ihn keine Stimmung, sondern ein Akt des Willens, der sich auf Gott hin öffnet. Wer hofft, nimmt teil an der Bewegung der Gnade, die den Menschen aus der Lähmung geistlicher Trägheit herausführt. In dieser Sicht wird der Glaube zur Entscheidung, die sich in der Wirklichkeit bewährt. Der Mensch wird, wie Klara von Assisi, er selbst, indem er sich verliert, um sich im Licht Christi neu zu finden. Hoffnung und Wahl bilden so zwei Seiten derselben geistlichen Wirklichkeit: das „Ja“ des Herzens zu einem Gott, der Freiheit schenkt und durch die Treue des Menschen in der Geschichte gegenwärtig bleibt.

Foto (c) Vatican Media

 


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