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Erntedank: „Der Kosmos besteht um des Menschen willen“

vor 24 Stunden in Spirituelles, 8 Lesermeinungen
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„Dieses Fest ist Anlass darüber nachzudenken, dass wir alles dem Heilswillen Gottes verdanken und dass wir uns als Person mit unserem ganze Leben als Dankesgabe an Gott zurückgeben“ – Predigt von Gerhard Kardinal Müller


Kitzbühel (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Gerhard Card. Müller (Archivfoto) in Kitzbühel zum Erntedankfest am 28.9.2025 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung:

Das kirchliche Erntedankfest steht im Zusammenhang mit den Festen, welche die Menschen in allen Kulturen seither gefeiert haben zum Dank an ihre „Gottheiten“ für die Ernte von Korn und Wein und im Staunen über die Fruchtbarkeit der Erde. Noch tiefer allerdings sind wir Christen verbunden mit den jüdischen Erntedankfesten, von denen das Laubhüttenfest das bekannteste ist. Während die Kontinuität zu den Festen der Heiden im Dank besteht für die lebensnotwendigen Gaben der Natur, zeigt sich unsere tiefere Verbindung zum erwählten Volk darin, dass wir Gott danken für die Rettung aus der ägyptischen Gefangenschaft, für die Führung seines Volkes durch die gefährliche Wüste in das Gelobte Land. Und diese heilsgeschichtliche Zuwendung Gottes gipfelt nach unserem christlichen Glauben in der Erlösung der ganzen Menschheit von der Sklaverei des Bösen, der Sünde und des Todes durch Jesus Christus. 

Unser Erntedankfest ist also wesentlich mehr als ein artiges Dankeschön für ein schönes Geschenk am Geburtstag. Dieses Fest ist Anlass darüber nachzudenken, dass wir alles dem Heilswillen Gottes verdanken und dass wir uns als Person mit unserem ganze Leben als Dankesgabe an Gott zurückgeben. Das ist Eucharistie, die große Danksagung der Kirche an Gott, den Vater, durch seinen Sohn Jesus Christus im Geist der Wahrheit und Liebe.


Wir verstehen die Welt als eine Schöpfung des lebendigen Gotte und damit als ein Gleichnis seiner unendlichen Weisheit und Liebe. Gott hat nicht wie ein Demiurg eine vorhandene Materie umgestaltet, sondern die Welt aus dem Nichts hervorbracht, damit sie allein durch Gottes Sein und Liebe existiert.

Darum widerspricht es der geistigen und mit dem freien Willen ausgestatteten Natur des Menschen, sich selbst als zufälliges Produkt einer planlos mit sich spielenden Materie herabzuwürdigen. Wenn wir auch aus der empirisch nachweisbaren Geschichte des Kosmos und der Entstehung des Lebens auf unserem Planeten wissen, dass unsere Spezies am Ende einer biologischen Evolution unserer leiblichen Natur steht, so gibt es jedoch keinen vernünftigen Grund, die Offenheit unseres Geistes auf den Grund und den Sinn des Seins in der Vernunft Gottes zu leugnen. „Im Anfang war das Wort und im göttlichen Logos ist alles geworden, was geworden ist“ (Joh 1, 1-3). Und im Licht der göttlichen Vernunft erkennen wir uns selbst in zweierlei Hinsicht: 1. Mit Hilfe des natürlichen Lichtes unserer Vernunft begreifen wir uns als personale Geschöpfe, die auf die Erkenntnis des Daseins Gott hin offen sind. Und 2. glauben wir im Lichte der geschichtlichen Selbstoffenbarung Gottes in seinem Sohn Jesus Christus, dass wir von Ewigkeit her erwählte und vorherbestimmte Söhne und Töchter Gottes sind, die in der Anschauung Gottes ihre Seligkeit und ihr Glück finden sollen.

Diese jüdisch-christliche Sicht auf die Schöpfung im Licht der Offenbarung Gottes in der Natur, der Geschichte und der Gemeinschaft der Menschen bewahrt uns vor einer idealistischen Selbst-Überhöhung, in der wir uns an die Stelle Gottes setzten; und zugleich schützt sie uns vor den Gefahren einer materialistischen Selbsterniedrigung, d.h. vor der deprimierenden Einsicht in die absolute Sinnlosigkeit des Seins. 

Der Kosmos besteht um des Menschen willen. Und Gott hat uns die Erde zugewiesen als das gemeinsame Haus oder einen Garten, den wir zu kultivieren haben. 

Das II. Vatikanum gibt uns in der Konstitution über die Kirche in der Welt von heute „Gaudium et spes“ einen sicheren Kompass: „Gott, der väterlich für alle sorgt, wollte, dass alle Menschen eine Familie bilden und einander in brüderlicher Gesinnung begegnen. Alle sind ja geschaffen nach dem Bild Gottes, der ‚aus einem alle Völker hervorgehen ließ, die das Antlitz der Erde bewohnen‘ (Apg 17,26), und alle sind zu einem und demselben Ziel, d.h. zu Gott selbst, berufen. Daher ist die Liebe zu Gott und zum Nächsten das erste und größte Gebot…“

Das ist offenkundig von höchster Bedeutung für die immer mehr voneinander abhängig werdenden Menschen und für eine immer stärker eins werdende Welt. Ja, wenn der Herr Jesus zum Vater betet, ‚dass alle eins seien ... wie auch wir eins sind‘ (Joh 17,20-22), und damit Horizonte aufreißt, die der menschlichen Vernunft unerreichbar sind, legt er eine gewisse Ähnlichkeit nahe zwischen der Einheit der göttlichen Personen und der Einheit der Kinder Gottes in der Wahrheit und der Liebe.

Dieser Vergleich macht offenbar, dass der Mensch, der auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist, sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden kann.“ (Gaudium et spes 24).

Nur im menschlichen Geist vermag die Schöpfung denkend zu sich zu kommen und dankend sich zu öffnen für ihren Schöpfer. Wir danken aber nicht nur für die Ernte die lebensnotwendigen Gaben der Natur, sondern auch dafür, dass wir durch die seine Heilstaten zur reif gewordenen Ernte Gottes gehören. „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet also den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ (Mt 9, 37f). Jesus ist der Sämann, der das Heil in die Herzen der Menschen sät und die Jünger sollen die Ernte sammeln. Auf die Frage, wann die Ernte reif ist, antwortet Jesus: „Ich aber sage euch. Blickt umher und seht, dass die Felder reif sind, reif zur Ernte. Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass der Sämann und der Schnitter sich gemeinsam freuen.“ (Joh 4,35f). 


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Lesermeinungen

 Fink vor 3 Stunden 
 

Bis heute gibt es keinen- nicht den geringsten- Hinweis auf Leben außerhalb

...unserer Erde.
Das spricht zunächst einmal GEGEN die Meinung, es gebe Leben (gar menschenähnliches Leben) anderswo im Weltall.


0
 
 Stefan Fleischer vor 5 Stunden 

@ Lapos

Es geht mir nicht um den Urknall. Gemäss unserem Glauben schuf Gott «Himmel und Erde» durch sein Allmachtswort und löste damit eine von ihm geplante und gesteuerte Entwicklung aus, in welcher wir immer noch stehen. Man kann diesen Vorgang Urknall nennen. Wichtiger ist die Frage, wozu Gott dieses Universum einerseits und den Menschen andererseits geschaffen hat. Für mich heisst die Antwort, aus freiem Willen und Ermessen und zu seiner Ehre. Der Mensch nun neigt dazu, sich selbst als das auch für Gott wichtigste und höchste Wesen in diesem Universum zu sehen. Das wage ich zu bezweifeln. Wenn wir die Grössenverhältnisse, auch in Bezug auf die Zeit ihrer Existenz betrachten, so scheint mir dies nicht sehr logisch. Nicht zu bestreiten ist allerdings, dass der Mensch hier auf Erden etwas ganz Besonderes ist, auch in den Augen Gottes. Neben ihm gibt es auch noch die Engel, die ihm rangmässig zumindest ebenbürtig sind. Darum: «Mensch, nimm Dich nicht so wichtig!» Hochmut komm vor dem Fall!


1
 
 Federico R. vor 14 Stunden 
 

Unter einem möglichen Papst Gerhard Ludwig Müller ...

... wäre unsere katholische Kirche sicherlich wieder das geworden, was sie seit ihrer Gründung vor 2000 Jahren durch Jesus Christus, unsern Herrn und Meister, schon immer war: nämlich urkatholisch - nicht mehr und nicht weniger. Ständiges Zaudern und Zögern, ewiges Hin-und-her-Überlegen verunsichert Menschen, die nach Glaubenswahrheit suchen, stößt eher ab als anziehend und ansteckend zu wirken Das gilt vor allem auch bei jungen, noch suchenden Menschen. Kurienkardinal Müller, ein Schüler von Benedikt XVI., ist einer unserer profiliertesten Kirchenmänner, theologisch wie menschlich. Ich jedenfalls kenne keinen Besseren.


1
 
 Wilolf vor 14 Stunden 
 

Nicht missverstehen

Jeder Christ weiß, um wessentwillen der Kosmos besteht. Sonst wäre er kein Christ.
Und wessen Seelenheil helfen Konjunktive, Vermutungen, Spekulationen über Gotteskinder auf anderen Planeten als der Erde?


0
 
 Lapos vor 15 Stunden 
 

@Stephan Fleischer - Die Meinung von. Prof. Hollmann

Der bekannte Sportarzt und Philosoph Prof. Wildor Hollmann widersprach diesen drei Meinungen bereits vor 10 Jahren in seiner Rede anlässlich seines 90. Geburtstages mit den Worten: Vor 13,82 Milliarden Jahren ereignete sich der Urknall. Schon im Moment seiner Lösung er auf Quantenbasis alle Informationen über das spätere Universum. Die entwickelte Energie stellte die Grundlage für Materie und das daraus hervorgehende Leben dar. Man hat versucht, Berechnungen anzustellen über das Zustandekommen dieses Weltbildes auf der Basis von Zufall. Das Ergebnis lautete die Zufallswahrscheinlichkeit 10 hoch-123. Damit ist der Zufall aus naturwissenschaftlicher Sicht voll ausgeschlossen.


0
 
 Triceratops vor 19 Stunden 
 

@Stefan Fleischer

Wir müssen da gar nicht in andere Galaxien gehen. Unsere eigene Galaxie hat schon 200 - 300 Milliarden Sterne (wie viele es genau sind, weiß man noch nicht), von denen viele Planeten haben.
Gott liebt das Leben. Deshalb können wir ruhig vermuten, dass es auch in unserer eigenen Milchstraße nur so vor Leben wimmelt.


2
 
 anjali vor 20 Stunden 
 

@Stefan Fleischer

Sie haben Recht finde ich. Und,so gut sind wir Menschen (im Allgemeinen) nicht....Ja, einige Heilige !!


1
 
 Stefan Fleischer vor 21 Stunden 

Der Kosmos besteht um des Menschen willen.

Damit habe ich ein Problem.
Wenn wir sagen, diese Welt (Erde) bestehe um des Menschen willen, so könnte ich noch zustimmen. Aber dass der kleine Mensch auf diesem kleinen Planeten Sinn und Zweck des ganzen Universums sei, das will mir nicht in den Sinn. Mich würde nicht wundern, wen wir eines Tages auf einem anderen Planten (in einer anderen Milchstrasse) ebenfalls vernunftbegabte Wesen entdecken würden, die genau so Kinder unseres einen Gottes sind wie wir. Ein Zacken würde deshalb nicht aus unserer Krone fallen.


3
 

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