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| ![]() Eterović: „So wollen wir an diesem heiligen Ort weiter um den Frieden flehen“vor 2 Tagen in Spirituelles, 1 Lesermeinung Nuntius in Maria Frieden/Berlin „Mitten im Ersten Weltkrieg, hat Papst Benedikt XV. seine Friedensbemühungen der Gottesmutter Maria nicht nur anvertraut, sondern die Lauretanische Litanei um den Titel Mariens als ‚Königin des Friedens‘ erweitert“ Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović zur Wallfahrt des Erzbistums Berlin nach Maria Frieden in Berlin-Mariendorf am 4. September 2025 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Jes 9,1-6; Lk 1,26-38 Heilige Maria, Königin des Friedens Liebe Brüder und Schwestern! Die Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja ist uns wohlbekannt, denn sie gehört zu den bedeutenden Prophetien, die sich in der Geburt unseres Herrn Jesus erfüllt haben. Daher sind die Bilder von Finsternis und Licht im Zusammenhang mit dem weihnachtlichen Festkreis vertraut. Die Beschreibung eines bedrängten und unterdrückten Volkes aber, das in Gefahr ist, unter die dröhnenden Stiefel zu geraten, erfährt von Gott her Hoffnung, „denn sein drückendes Joch und den Stab auf seiner Schulter, den Stock seines Antreibers zerbrachst du“ (Jes 9,3). Diese neue Hoffnung für „das Volk, das in der Finsternis ging“ (Jes 9,1) wollen wir etwas näher betrachten. Als Vertreter des Heiligen Vaters Leo XIV. in der Bundesrepublik Deutschland bin ich der Einladung gerne gefolgt, dieser festlichen Eucharistie in Maria Frieden in Berlin vorzustehen. „Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird das vollbringen“ (Jes 9,6). Der Prophet beschreibt das Heilshandeln Gottes, das in seiner Wirkung darauf angelegt ist, große Freude zu schenken (vgl. Jes 9,2). Das Wort Gottes beschreibt Erfahrungen der Menschen, die sich über die Erträge der Ernte freuen, oder von solchen, die ausziehen, um Beute zu machen. Dennoch ist der „Eifer des Herrn“ weniger als machtvolles Eingreifen oder als Dreinschlagen zu verstehen, sondern der Prophet zentriert die Freude auf ein neugeborenes Kind, dem alle Herrschaft und Würdetitel zugeschrieben werden. Wo Mächtige in der Bibel auftreten, werden sie oft als anmaßend und größenwahnsinnig beschrieben, die ihre Völker in Krieg und Elend stürzen. Für die Juden zeichnet sich die Finsternis des babylonischen Exils am Horizont ab. Gott aber legt die Macht in die Hände eines Kindes, dessen „große Herrschaft und der Frieden ohne Ende sind“ (Jes 9,6). Es ist ein königliches Kind, das den Thron Davids und sein Königreich erbt. Der Engel Gabriel nimmt diese Wendung des Thronerbes auf und sagt über Jesus zu Maria: „Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben“ (Lk 1,32). Sowohl in der Prophezeiung des Jesaja, wie auch im Evangelium von der Ankündigung der Geburt Jesu ist Gottes Eifer am Werk, jedoch ist es ein stiller, kein gewalttätiger Eifer. Der dreieine Gott erhellt die Finsternis des auserwählten Volkes. Und aus diesem Volk wählt er die eine und einzige Frau, die er zur Mutter Seines Eingeborenen Sohnes erwählt hat. In der Stille des Hauses in Nazareth erfüllt sich das Wort: „Über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf“ (Jes 9,1). Das bewirkt kein menschliches Handeln, sondern das bewirkt allein die „Kraft des Höchsten“, der in Nazareth die selige Jungfrau Maria „überschattet“. Und so, wie Maria durch das Wirken des Geistes schwanger wird, so soll jeder in der Nachfolge ihres Sohnes und Herrn Jesus ebenfalls fruchtbar sein und vom Geist überschattet Licht in diese Welt bringen, nicht Finsternis. Wenn der Engel über Jesus sagt: „Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben“ (Lk 1,33), so haben alle Jünger Jesu Anteil an dieser Herrschaft, die kein Ende hat, sondern bis in die Ewigkeit reicht. Der Anteil der Jünger aber ist kein anderer als die Erfüllung des Gebotes der Liebe zu Gott und zum Nächsten (vgl. Mt 22,37-40). Denn allein die Liebe ist wert, dass von ihr prophezeit wird: „Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende“ (Jes 9,6). Das Reich wird gestützt „durch Recht und Gerechtigkeit“ (Jes 9,6) Das öffentliche Wirken Jesu hebt an mit dem Ruf, worin sich der Eifer Gottes spiegelt: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15). Schon die Propheten wissen, wo die Menschen Gott vergessen, wo der Mensch sich an seine Stelle setzt, da wohnen die Völker früher oder später im „Land des Todesschattens“ (Jes 9,1). Was das bedeutet, das erleben wir in den Todesschatten von Terror, Gewalt und Krieg in vielen Teilen der Welt, denken wir nur an Ukraine, wo im vierten Jahr ein schrecklicher Krieg materielle, geistige und geistliche Verwüstungen hinterlässt, oder an den Nahen Osten. Hier und anderswo herrscht keine Freude, sondern regiert die nackte Angst und wird „jeder Mantel im Blut gewälzt“ (Jes 9,4). Wenn in unseren Tagen beispielsweise das Internationale Recht nicht respektiert wird, kann kein Reich entstehen, das „durch Recht und Gerechtigkeit“ gestützt und gefestigt wird (Jes 9,6). Die Umkehr bedeutet, sich zu dem Sohn, der uns geschenkt worden ist, hinzukehren und seinen Namen auszurufen: „Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens“ (Jes 9,5). Gerade in der Anrufung als „Fürst des Friedens“ wird das göttliche Licht als Friedenslicht qualifiziert, das die Menschen zutiefst erfreut. Bei der Geburt Jesu in Bethlehem verkünden Engel den Hirten auf dem Feld und durch sie dem ganzen Volk eine große Freude, denn „heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren“ (Lk 2,11). Und die Engel singen das Gloria in excelsis „und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“ (Lk 2,14). Die Gläubigen im Osten Deutschlands suchten nach den Leiden von Krieg und Vertreibung einen Ort des Gebetes, der Wallfahrt und des Trostes. In der scheinbaren Unfruchtbarkeit der Nachkriegszeit und des Kalten Krieges wurde dies die Marienkirche in Neuzelle. Im Westen Berlins entstand im Jahr 1988 in Maria Frieden ein Gnadenort, wo man spürt: „Denn für Gott ist nichts unmöglich“ (Lk 1,37). Knapp zwei Jahre später nämlich war die Berliner Mauer gefallen, der Eiserne Vorhang, der Europa trennte, zerbrochen. Es gehört zum Erfahrungsschatz der älteren Generation, dass wir in diesen Zeiten erfahren durften, was das Wort Gottes bedeutet: „Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht“ (Jes 9,1). Der Friede aber, den der Herr Jesus schenken will, ist keine Illusion, sondern die tiefe Wirklichkeit des Reiches Gottes, das mitten unter uns gegenwärtig ist (vgl. Lk 17,21). Frieden ist immer dann, wenn er als Freude vor Gottes Angesicht gelebt wird (vgl. Jes 9,2), das schon heute gegenwärtige Reich Gottes, wo Recht und Gerechtigkeit herrschen. Im Bewusstsein müssen wir halten, dass ein solcher Friede erbetet werden will. Mit dem Neuzeller Wallfahrtslied Maria, Mutter, Friedenshort wird seit dem Jahr 1948 dieses flehende Gebet ins Wort und ins Lied gebracht, denn „wir kommen in bedrängten Tagen und bitten dich, ein Mutterwort für uns bei deinem Sohn zu sagen“ (1. Strophe). „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Die selige Jungfrau Maria ist die Erfüllung der Prophezeiung des Jesaja, der sagt: „Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben“ (Jes 7,14). In Jesus ist den Menschen der „Gott mit uns“ geboren worden. Die Jungfrau im Buch Jesaja bleibt stumm. Im Evangelium des heiligen Lukas hingegen ist Maria die aktive Gesprächspartnerin des Engels Gabriel. Außerdem wird sie uns als Frau präsentiert, die ihren freien Willen hat und sich die Freiheit nimmt, dem Platz, den Gott ihr in seinem Heilsplan zugedacht hat, zuzustimmen. Sie, die Tochter des Schöpfers, stimmt zu, Braut des Heiligen Geistes zu sein und die Mutter des Erlösers zu werden. Jesus ist ihr Sohn und zugleich ihr Herr. Maria ist als Jungfrau und Mutter das Modell der Kirche, die ihrem Bräutigam Christus die Treue hält und die in der Taufe „zur Mutter vieler Kinder“ wird (vgl. Taufwasserweihe), denen sie mit den guten mütterlichen Eigenschaften hilft, ihren Pilgerweg in Richtung der Ewigkeit zu gehen. Die selige Jungfrau Maria ist schlicht die Begnadete, was bedeutet, dass sie Zeit ihres Lebens in inniger Berührung mit dem Geheimnis Gottes bleibt. Hierzu hat sie ihr Ja-Wort gegeben, als sie dem Engel antwortete: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Mitten im „Großen Krieg“, dem Ersten Weltkrieg, hat Papst Benedikt XV. seine Friedensbemühungen der Gottesmutter Maria nicht nur anvertraut, sondern die Lauretanische Litanei um den Titel Mariens als „Königin des Friedens“ erweitert. Denn indem sie Jesus geboren hat, bringt sie der Welt den Frieden. Doch zuvor soll unser Ja das Ja der Gottesmutter spiegeln. Der Heilige Vater Leo XIV. sagt hierzu, „dass wir Maria sind, wenn wir nicht davonlaufen, dass wir sie sind, wenn wir mit unserem ‚Ja‘ auf ihr ‚Ja‘ antworten. In den Märtyrern unserer Zeit, in den Zeugen des Glaubens und der Gerechtigkeit, der Sanftmut und des Friedens lebt dieses ‚Ja‘ weiter“ (Predigt, Castel Gandolfo, 15. August 2025). Die selige Jungfrau Maria ist die Königin des Friedens. Der Heilige Vater Leo XIV. erinnert daran, dass wir an der Hand Mariens die Hoffnung nicht aufgeben sollen, denn „auch heute noch fühlen wir uns leider machtlos angesichts der Ausbreitung einer Gewalt in der Welt, die gegenüber jeder Regung von Menschlichkeit immer abgestumpfter und gefühlloser wird. Dennoch dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben: Gott ist größer als die Sünde der Menschen. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass die Logik des Konflikts und der Waffengewalt die Oberhand gewinnt. Zusammen mit Maria glauben wir, dass der Herr seinen Kindern weiterhin beisteht und sich an seine Barmherzigkeit erinnert. Nur mit dieser können wir den Weg zum Frieden wiederfinden“ (Angelus, 15. August 2025). Und so wollen wir an diesem heiligen Ort weiter um den Frieden flehen, denn so werden wir zum Echo der Worte der seligen Jungfrau Maria: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk 1,38). Wie im Abendmahlssaal von Jerusalem sind wir mit Maria hier in Maria Frieden versammelt und rufen mit dem Neuzeller Wallfahrtslied: „Sei du um uns wie ein Gebet, Archivfoto Nuntius Eterović © Apostolische Nuntiatur Berlin Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
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