Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  2. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  6. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  7. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  8. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache
  11. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  12. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  15. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz

Ungarin Maria Magdolna Bodi wird am Samstag seliggesprochen

5. September 2025 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Junge Katholikin wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs von sowjetischem Soldaten erschossen, als sie sich Vergewaltigung widersetzte - Kardinal Erdö leitet Seligsprechungsfeier in Veszprem


Budapest/Veszprem (kath.net/KAP) Im Veszprem wird am Samstag (6. September) die ungarische Märtyrerin Mária Magdolna Bódi (1921-1945) seliggesprochen. Die Feier wird Kardinal Peter Erdö in Vertretung von Papst Leo XIV. leiten. Bodi war in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs in der Gemeinde Liter am Plattensee von einem sowjetischen Soldaten erschossen worden, als sie sich einer Vergewaltigung widersetzte. Der neue Papst Leo bestätigte den Termin für die nunmehrige Seligsprechung, nachdem die ursprünglich bereits Ende April geplante Feier wegen des Todes von Papst Franziskus verschoben wurde.

Das dreitägige Programm zur Seligsprechung beginnt bereits am Freitag mit einem Jugendtreffen. Nach der Seligsprechungsfeier wird Bodis Leichnam am Sonntag von ihrem Grab in Liter an einen Seitenaltar der Michaelskathedrale in Veszprem übertragen. Mit der Seligsprechung von Maria Magdolna Bodi wird nach der Seligsprechung der slowakischen Märtyrerin Anna Kolesarova (1928-1944) im Jahr 2018 nun erneut eine junge Frau aus Ostmitteleuropa geehrt, die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs aus Glauben und aus Schutz für ihre Würde und die anderer den Tod erlitt.


Bodi war Fabrikarbeiterin und setzte sich aus ihrem Glauben heraus unermüdlich für Kinder, ältere Menschen und Arme ein. Zum Christkönigsfest 1941 legte sie ein privates Versprechen ewiger Keuschheit ab. Als die Front am Ende des Zweiten Weltkriegs ihr Heimatdorf Liter erreichte, suchte die damals 23-Jährige mit anderen Frauen und Kindern Schutz in einem Bunker. Am 23. März 1945 kamen sowjetische Soldaten in das Dorf und griffen die Frauen an, die sich am Eingang des Schutzraums aufhielten. Magdolna Bodi wehrte sich, warnte ihre Gefährtinnen und versuchte zu fliehen, wurde aber von einem Soldaten eingeholt und mit sechs Schüssen getötet.

Der damalige Bischof von Veszprem und spätere Budapester Erzbischof Kardinal Jozsef Mindszenty (1892-1975) setzte schon kurz nach dem Tod der jungen Frau ein Verfahren zur Seligsprechung in Gang. Während der kommunistischen Zeit in Ungarn ruhte der Kanonisierungsprozess de facto. Erst 2011 gelang es dem emeritierten Erzbischof von Veszprem, Gyula Marfi, den Prozess neu zu starten. 2024 unterzeichnete Papst Franziskus das Seligsprechungsdekret.

Die Anerkennung des Martyriums von Mária Magdolna Bódi lenkt den Blick auf das Leid vieler Frauen in Ungarn, die 1945 Opfer sexueller Gewalt durch Soldaten der Roten Armee wurden. Zeitzeugenberichte, Gesundheitsstatistiken, sowie Veränderungen in der Geburtenrate weisen auf das massenhafte Ausmaß des Phänomens hin. Schätzungen gehen von 80.000 bis 250.000 Vergewaltigungen aus.

In Ungarn gingen die sowjetischen Soldaten besonders grausam vor. Jugoslawien, die Tschechoslowakei und Bulgarien galten als befreundete Staaten, weshalb die Soldaten dort weniger gewalttätig auftraten. Zudem erleichterte die gemeinsame slawische Sprache der Bevölkerung die Kommunikation mit den Besatzern. Die vergewaltigten Frauen sprachen nicht über ihr Schicksal; jahrzehntelang herrschte erzwungenes Schweigen und Verschweigen. Über die "befreiende" Sowjetarmee durfte nur positiv gesprochen werden.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Maria Magdolna Bodi (c) gemeinfrei


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Mariettus 5. September 2025 
 

Seligsprechung von Magda Bodi große Freude

Die Meldung über die morgige Seligsprechung ist für mich eine große Freude. Ich war zweimal mit Pilgergruppen an ihrem Grab in Liter, im Jahr 2000 schon und nochmals 2011, und durfte an einer deutschen Lebensbeschreibung mitwirken, die leider inzwischen vergriffen ist: "Mein HERR und mein König" Leben und Sterben der ungarischen Reinheitsmärtyrin Magdalena Bódi!


1
 
 gebsy 5. September 2025 

Mária Magdolna Bódi bitte für uns!

Zeugen der Reinheit braucht die Menschheit wie immer und überall, so auch H E U T E ...


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Benjamin Leven: „Was läuft schief in einer Kirche, die sich vor Zulauf fürchtet?“
  4. Karmeliter bauen gotisches Kloster in den Rocky Mountains
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. Keine Religion hat derzeit einen so hohen Blutzoll zu zahlen wie das Christentum
  8. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  11. Der Vatikan veröffentlicht neues Apostolisches Schreiben "Gravissimum educationis"von Leo XIV.
  12. Frankreich: Gericht von Marseille gibt katholischen Filmemachern recht
  13. "Wenn Du mich fragst, was Du tun mußt, um vollkommen zu sein, so sage ich Dir..."
  14. In Geist und Wahrheit. Sechzig Jahre ‚Nostra aetate‘. Der Durst Gottes nach dem Menschen
  15. Microsoft-Gründer Bill Gates hat genug von Klima-Angstmache

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz