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Indien: Empörung nach Festnahme zweier Ordensschwestern

vor 14 Stunden in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Kirche weist Vorwürfe der Zwangskonversion und des Menschenhandels zurück und spricht von gezielter Einschüchterung durch hindu-nationalistische Aktivisten


Neu-Delhi (kath.net/KAP) Für eine landesweite Diskussion in Indien hat die Festnahme von zwei katholischen Ordensschwestern im Bundesstaat Chhattisgarh festgenommen, nachdem man sie wegen Zwangskonversion und Menschenhandel beschuldigt hatte. Christliche Organisationen sprechen jedoch von einem gezielten Einschüchterungsversuch durch hindu-nationalistische Aktivisten der Gruppe Bajrang Dal, die in Zusammenarbeit mit der Polizei gehandelt haben sollen.

Die Schwestern der Kongregation Green Garden Sisters hatten am Freitag drei junge christliche Frauen begleitet, die mit Zustimmung ihrer Eltern in einem kirchlichen Krankenhaus in Agra im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh arbeiten wollten, woher auch die Ordensfrauen stammten. Am Bahnhof der Stadt Durg alarmierte ein Zugbegleiter, der die Gruppe wegen fehlender Bahnsteigkarten kontrollierte, Mitglieder der Bajrang Dal. Die Aktivisten beschuldigten die Ordensschwestern lautstark, die jungen Frauen gegen ihren Willen zum Christentum bekehren zu wollen.


Trotz vorgewiesener schriftlicher Einwilligung der Eltern und der Aussage, dass die Frauen bereits Christen sind, wurden die Schwestern und ihre Begleiter von der Polizei gewaltsam festgenommen. Christen vor Ort versammelten sich singend zum Schutz der Festgenommenen und verhinderten eine weitere Eskalation. Die jungen Frauen sind inzwischen in Obhut eines Frauenschutzkomitees.

Protest der Bischöfe

Die katholische Bischofskonferenz Indiens (CBCI) verurteilte die Festnahmen als Verletzung der Religionsfreiheit und Bewegungsfreiheit. Kardinal Oswald Gracias bezeichnete die Vorwürfe als unbegründet und warnte vor dem schlechten Ansehen Indiens durch solche Vorfälle. Auch christliche Organisationen vor Ort lehnten die Anschuldigungen entschieden ab.

Aus dem Bundesstaat Kerala, der für seine starke christliche Gemeinschaft bekannt ist, forderten Politiker wie Ministerpräsident Pinarayi Vijayan und Oppositionsführer V. D. Satheesan eine schnelle und transparente Aufklärung des Vorfalls. Vertreter der Kongresspartei kritisierten die zunehmenden Angriffe auf religiöse Minderheiten in von der hindu-nationalistischen BJP geführten Bundesstaaten. Vonseiten der Regierungspartei versprach BJP-Politiker Rajeev Chandrasekhar eine gründliche Untersuchung.

Häufige Übergriffe gegen Christen

Chhattisgarh ist ein Bundesstaat mit rund 30 Millionen Einwohnern, davon offiziellen Angaben zufolge über 93 Prozent Hindus. Christen machen weniger als 2 Prozent aus, haben aber in einigen Regionen eine bedeutende Präsenz. Die Bajrang Dal ist die Jugendorganisation der Vishva Hindu Parishad, die enge Verbindungen zur RSS (Rashtriya Swayamsevak Sangh) hat - einer mächtigen, hindu-nationalistischen Bewegung, die in Indien für eine Betonung der hinduistischen Identität und Kultur kämpft. Diese Gruppen stehen oft im Zentrum von Konflikten mit religiösen Minderheiten.

Unter der Regierung der BJP (Bharatiya Janata Party), die seit 2014 die Zentralregierung stellt und auch in Chhattisgarh regiert, nehmen Übergriffe und Schikanen gegen Christen und andere Minderheiten zu. Mehrere Bundesstaaten haben Anti-Konversions-Gesetze eingeführt, die Zwangsbekehrungen unter Strafe stellen, aber oft als Vorwand für willkürliche Verhaftungen dienen.

Die katholische Kirche in Indien ist vor allem im Bildungs- und Gesundheitswesen sowie in der sozialen Arbeit aktiv, besonders in armen und ländlichen Gebieten. Trotz der offiziellen Verfassung, die Religionsfreiheit garantiert, wächst der Druck auf religiöse Minderheiten - ein Problem, das tiefgreifende Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben in Indien hat.

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