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SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: ![]() ![]() ![]() ![]() Top-15meist-diskutiert
| ![]() Augustinus auf der Kathedra von Rom: Christ mit euch – Bischof für euchvor 11 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung Papst Leo XIV. nimmt seine Kathedra im Lateran in Besitz. Nur in der Demut der Anbetung, in der inneren Umkehr und dem Hören auf Gott wird die Stimme des Geistes erfahrbar. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Am heutigen Sonntag, 25. Mai 2025, hat Papst Leo XIV. mit der feierlichen Inbesitznahme der Lateranbasilika sein Amt als Bischof von Rom öffentlich angetreten. In der Kathedrale, die als „Mutter und Haupt aller Kirchen“ bezeichnet wird, setzte der Papst nicht nur ein liturgisches Zeichen der Verbundenheit mit seiner Diözese, sondern gab in seiner Predigt einen tiefen geistlichen Ausblick auf die Weise, wie er dieses Amt für Rom und die Weltkirche verstehen und leben will: als Hören auf Gott und auf die Gläubigen, als gemeinsames Unterscheiden, als Dienst aus dem Innersten der Umkehr. Leo XIV. erinnerte zunächst an das Erbe der Kirche von Rom, das auf der Blutzeugenschaft von Petrus, Paulus und unzähligen weiteren Heiligen ruht. Die große Geschichte dieser Kirche sei nicht Selbstzweck, sondern Auftrag – und dieser Auftrag bestehe darin, das Wesen der Kirche als Mutter neu sichtbar zu machen: in ihrer Zärtlichkeit, ihrer Bereitschaft zum Opfer und vor allem in ihrer Fähigkeit zum Hören – einem Hören, das dem anderen zuvorkommt und seine Bedürfnisse erspürt, noch bevor sie ausgesprochen sind. Diese mütterlichen Züge, so der Papst, sollten überall im Volk Gottes wachsen – in den Gemeinden, unter den Priestern, in der Diözesanstruktur – und zuerst in ihm selbst. Die Kirche, so ließ er erkennen, wird nicht durch Strukturen lebendig, sondern durch geistliche Haltung. In der ersten Lesung wurde an das Apostelkonzil erinnert – die schwierige Entscheidung der Urkirche, ob und wie Heiden in die Gemeinschaft aufgenommen werden könnten. Papst Leo XIV. wies darauf hin, dass diese Herausforderung nicht durch vorschnelle Alleingänge gelöst wurde, sondern durch Geduld, Dialog und gemeinsames Ringen. Die Brüder in Antiochia suchten nicht den eigenen Weg, sondern stiegen hinauf nach Jerusalem, um mit der Mutterkirche zu sprechen – nicht belehrend, sondern hörend. Die Entscheidung, die dort fiel, zeige beispielhaft den Geist echter kirchlicher Unterscheidung: man legte den Neubekehrten keine überflüssigen Lasten auf, sondern beschränkte sich auf das Wesentliche. Was zunächst wie ein unlösbares Problem erschien, wurde durch das gemeinsame Hören zu einem Weg des Wachstums – ein Modell für die Kirche aller Zeiten. Entscheidend, so betonte der Papst, sei aber nicht nur das menschliche Gespräch, sondern das gemeinsame Hören auf den Heiligen Geist. Jene berühmten Worte des Konzilsbriefes an die Gemeinde in Antiochia – „Es hat dem Heiligen Geist und uns gefallen“ – zeigten, worauf alles ankomme: dass die Kirche im Gebet, auf den Knien, Unterscheidung vollzieht. Nur in der Demut der Anbetung, in der inneren Umkehr und dem Hören auf Gott werde die Stimme des Geistes erfahrbar – jene Stimme, die im Herzen „Abba, Vater“ ruft und uns die anderen als Brüder und Schwestern erkennen lässt. Auch das Evangelium dieses Tages rief in Erinnerung, dass die Kirche nicht allein gelassen ist: Der Heilige Geist, so der Papst, ist nicht nur Tröster, sondern Lehrer – er lehrt die Worte Christi, indem er sie in unsere Herzen einschreibt. Die Gesetzestafeln des Neuen Bundes bestehen nicht aus Stein, sondern sind in das Innere des Menschen gegraben. So wird jeder Getaufte selbst zu einem lebendigen Brief Christi – und die Evangelisierung wächst in dem Maß, wie das Evangelium zuerst uns selbst verwandelt: unsere Worte werden einfach, unsere Wünsche lauter, unsere Taten großzügig. Zugleich sei der Geist derjenige, der uns das Erinnern schenkt: nicht im Sinne bloßer Rückschau, sondern als geistliches Verweilen bei dem, was uns bereits geschenkt wurde. So könne das Gehörte tiefer verstanden und seine Schönheit geschmeckt werden. In diesem Licht lobte Leo XIV. den geistlichen Weg der Diözese Rom, die sich in den letzten Jahren in einen Prozess des Hörens und der Erneuerung begeben habe – auf das, was die Menschen bewegt, und auf das, was der Geist in den Gemeinden hervorbringt. Es sei ein schwieriger, aber würdiger Weg – eines Bistums, das fähig ist, „groß zu denken“, wie der Papst sagte, und sich mutig in neue Herausforderungen zu wagen. Ein sichtbares Zeichen dieser Offenheit sei die Vorbereitung auf das Heilige Jahr, das Rom zu einem Ort der Gastfreundschaft und des Glaubens mache. Die Stadt, so der Papst, erscheine den Pilgern als ein offenes Haus, als ein geistliches Zuhause. Leo XIV. schloss seine Predigt mit einem persönlichen Bekenntnis: Er wolle sich in den Weg dieser Ortskirche hineingeben – lernend, hörend, gemeinsam unterscheidend. In den Worten des heiligen Augustinus formulierte er sein eigenes Amtsverständnis: „Christ mit euch, Bischof für euch“. Und mit deutlicher Einfachheit bat er die Gläubigen, ihm auf diesem Weg durch Gebet und Liebe zu helfen. Ein Zitat des heiligen Leo des Großen, dessen Namen er als Papst trägt, verlieh seinen Worten geistliche Tiefe: Alles Gute, das im Dienst eines Hirten geschieht, sei letztlich das Werk Christi – nicht der eigene Verdienst, sondern Gnade. Es sei Christus selbst, der wirke. Schließlich erinnerte der Papst an einen seiner Vorgänger: Johannes Paul I., der bei seiner eigenen Inbesitznahme des Laterans 1978 sagte, er wolle „euch dienen und meine bescheidenen Kräfte, das Wenige, was ich habe und bin, in den Dienst aller stellen“. Auch Leo XIV. wiederholte dies – und bot der Diözese Rom und der ganzen Kirche, in großer innerer Schlichtheit, sein ganzes Herz an: „Auch ich drücke euch meine ganze Zuneigung aus, mit dem Wunsch, auf unserem gemeinsamen Weg Freuden und Leiden, Mühen und Hoffnungen mit euch zu teilen“. Mit dieser Predigt hat Papst Leo XIV. einen Ton angeschlagen, der nicht laut, aber tief ist: ein Ton des Vertrauens, der Umkehr und der geistlichen Unterscheidung. Die Kirche von Rom und mit ihr die Weltkirche sind eingeladen, sich gemeinsam auf das Hören einzulassen – aufeinander und auf den Geist, der alles neu macht. Im Folgenden die Predigt, die Papst Leo XIV. während der Feier der Inbesitznahme der Lateranbasilika gehalten hat: Herzlich grüße ich die anwesenden Kardinäle, besonders den Kardinalvikar, die Weihbischöfe und alle Bischöfe, die lieben Priester – die Pfarrer, die Vikare und alle, die auf unterschiedliche Weise bei der Seelsorge in unseren Gemeinden mithelfen –, wie auch die Diakone, die Ordensleute, die Vertreter der öffentlichen Einrichtungen und euch alle, liebe Gläubige. Die Kirche von Rom hat eine lange Geschichte, die im Zeugnis von Petrus, Paulus und unzähligen Märtyrern gründet, und sie hat eine einzigartige Aufgabe, die auf der Fassade dieser Kathedrale geschrieben steht: Mater omnium Ecclesiarum, Mutter aller Kirchen zu sein. Papst Franziskus hat uns oft dazu eingeladen, über die mütterliche Dimension der Kirche (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, 46-49.139-141; Katechese, 13. Januar 2016) und über ihre besonderen Merkmale nachzudenken: Zärtlichkeit, Opferbereitschaft und jene Fähigkeit zuzuhören, die es nicht nur ermöglicht, zu helfen, sondern oft auch Bedürfnissen und Erwartungen zu begegnen, noch bevor sie ausgesprochen werden. Das sind Eigenschaften, von denen wir hoffen, dass sie überall im Volk Gottes wachsen, auch hier, in unserer großen Bistumsfamilie: bei den Gläubigen, bei den Hirten, allen voran bei mir. Die Lesungen, die wir gehört haben, können uns beim Nachdenken darüber helfen. Insbesondere in der Apostelgeschichte (vgl. 15,1-2.22-29) geht es darum, wie die erste Gemeinde mit der Herausforderung umgegangen ist, sich bei der Verkündigung des Evangeliums der heidnischen Welt zu öffnen. Das war kein einfacher Prozess: Er erforderte viel Geduld und gegenseitiges Zuhören; das geschah vor allem in der Gemeinde von Antiochia, wo die Brüder im Dialog – auch in Auseinandersetzungen – gemeinsam zu einer Lösung der Angelegenheit gelangten. Dann aber gingen Paulus und Barnabas nach Jerusalem. Sie haben nicht auf eigene Faust entschieden, sondern die Gemeinschaft mit der Mutterkirche gesucht und sich in Demut an sie gewandt. Dort hörten Petrus und die Apostel ihnen zu. So kam ein Dialog in Gang, der schließlich zur richtigen Entscheidung führte: In Anerkennung und unter Berücksichtigung der Bemühungen der Neubekehrten wurde vereinbart, ihnen keine übermäßigen Lasten aufzuerlegen, sondern sich auf das Wesentliche zu beschränken (vgl. Apg 15,28-29). So wurde aus etwas, das ein Problem zu sein schien, für alle eine Gelegenheit zum Nachdenken und zum Wachsen. Der Bibeltext sagt uns aber noch mehr und geht über die vielschichtige und interessante menschliche Dynamik des Ereignisses hinaus. Das zeigen uns die Worte, die die Brüder aus Jerusalem in einem Brief an die Brüder in Antiochia schreiben, um ihnen ihre Entscheidungen mitzuteilen. Sie schreiben: »Der Heilige Geist und wir haben beschlossen« (Apg 15,28). Sie betonen also, dass das Wichtigste in dem ganzen Geschehen das Hören auf die Stimme Gottes war, das alles andere erst möglich gemacht hat. So erinnern sie uns daran, dass Gemeinschaft vor allem „auf den Knien“ entsteht, im Gebet und in einem andauernden Bemühen um Umkehr. Nur in dieser Spannung nämlich kann jeder in sich die Stimme des Geistes hören, der ruft: »Abba! Vater!« (Gal 4,6), und infolgedessen die anderen als Brüder und Schwestern hören und verstehen. Auch das Evangelium bestätigt diese Botschaft (vgl. Joh 14,23-29) wenn es uns sagt, dass wir bei unseren Entscheidungen im Leben nicht allein sind. Der Heilige Geist unterstützt uns und zeigt uns den Weg, den wir gehen sollen, indem er uns alles „lehrt“ und an alles „erinnert“, was Jesus gesagt hat (vgl. Joh 14,26). Zunächst lehrt uns der Heilige Geist die Worte des Herrn, indem er sie tief in uns einprägt, gemäß dem biblischen Bild vom Gesetz, das nicht mehr auf Steintafeln, sondern in unsere Herzen geschrieben ist (vgl. Jer 31,33); das ist ein Geschenk, das uns hilft, zu wachsen, bis wir füreinander zu einem „Brief Christi“ werden (vgl. 2 Kor 3,3). Und genau so ist es: Wir können das Evangelium umso besser verkünden, je mehr wir uns davon gewinnen und verwandeln lassen, indem wir der Kraft des Heiligen Geistes erlauben, uns innerlich zu reinigen, unsere Worte einfach, unsere Wünsche ehrlich und klar und unsere Taten großzügig zu machen. Und hier kommt das andere Verb ins Spiel: „sich erinnern“, also die Aufmerksamkeit des Herzens wieder auf das zu richten, was wir erlebt und gelernt haben, um dessen Bedeutung tiefer zu durchdringen und dessen Schönheit zu verkosten. Ich denke dabei an den anspruchsvollen Weg, den die Diözese Rom in diesen Jahren geht und der auf verschiedenen Ebenen des Zuhörens stattfindet: gegenüber der Welt um uns herum, um ihre Herausforderungen anzunehmen, und innerhalb der Gemeinschaften, um die Bedürfnisse zu erkennen sowie kluge und prophetische Initiativen der Evangelisierung und Nächstenliebe zu fördern. Es ist ein schwieriger Weg, der noch nicht abgeschlossen ist und das Ziel hat, eine sehr reichhaltige, aber auch sehr komplexe Wirklichkeit zu erfassen. Er ist jedoch der Geschichte dieser Kirche würdig, die so viele Male bewiesen hat, dass sie „groß denken“ kann, indem sie sich vorbehaltlos für mutige Projekte einsetzt und sich auch neuen und anspruchsvollen Herausforderungen stellt. Ein Zeichen dafür ist der große Einsatz für das Heilige Jahr, den die ganze Diözese gerade in diesen Tagen zeigt, indem sie Pilger aufnimmt und betreut und unzählige andere Initiativen organisiert. Dank dieser Bemühungen wirkt die Stadt auf diejenigen, die manchmal von weit her kommen, wie ein großes, offenes und einladendes Zuhause und vor allem wie ein heimatlicher Ort des Glaubens. Von meiner Seite aus wünsche ich mir und verspreche ich, mich in dieses umfangreiche Unterfangen einzubringen und, soweit es mir möglich ist, allen zuzuhören, damit wir gemeinsam lernen, verstehen und entscheiden können: „Mit euch bin ich Christ und für euch bin ich Bischof“, wie der heilige Augustinus sagte (vgl. Sermo 340, 1). Ich bitte euch, mir dabei mit eurem Gebet und eurer Liebe zu helfen, eingedenk der Worte des heiligen Leo des Großen: »Alles Gute, das wir in unserem Dienst vollbringen, ist das Werk Christi; nicht unseres, denn ohne ihn können wir nichts tun; sondern wir rühmen uns seiner, von dem alle Wirksamkeit unseres Handelns kommt« (Sermo 5, de natali ipsius, 4). Abschließend möchte ich diesen Worten noch die Worte des seligen Johannes Paul I. hinzufügen, der am 23. September 1978 mit jenem strahlenden und heiteren Gesicht, das ihm bereits den Beinamen „Der lächelnde Papst“ eingebracht hatte, seine neue diözesane Familie wie folgt begrüßte: »Der heilige Pius X. [hat], als er Patriarch von Venedig wurde, im Markusdom ausgerufen: „Was hättet ihr von mir, Venezianer, wenn ich euch nicht liebte?“ Ich möchte Ähnliches sagen: Ich kann euch versichern, dass ich euch liebe, dass ich nur einen Wunsch habe, euch zu dienen und meine bescheidenen Kräfte, das Wenige, was ich habe und bin, in den Dienst aller zu stellen« (Predigt anlässlich der Inbesitznahme des Römischen Bischofsstuhls, 23. September 1978). Auch ich drücke euch meine ganze Zuneigung aus, mit dem Wunsch, auf unserem gemeinsamen Weg Freuden und Leiden, Mühen und Hoffnungen mit euch zu teilen. Auch ich biete euch „das Wenige, das ich habe und bin“ an und vertraue es der Fürsprache der Heiligen Petrus und Paulus und der vielen anderen Brüder und Schwestern an, deren Heiligkeit die Geschichte dieser Kirche und die Wege dieser Stadt erleuchtet hat. Die Jungfrau Maria begleite uns und bitte für uns.
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