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Hohe Haftstrafen im vatikanischen Finanzstrafprozess

16. Dezember 2023 in Aktuelles, 8 Lesermeinungen
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Erstmals ist im Vatikan ein ranghoher Kurienkardinal zu einer Haftstrafe verurteilt worden - Angelo Becciu muss wegen Veruntreuung fünfeinhalb Jahre in Haft, doch er will sich damit nicht abfinden


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der italienische Kardinal Angelo Becciu (75) ist am Samstag vom vatikanischen Strafgericht in erster Instanz zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt worden. Wie das Gericht nach der Urteilsbegründung schriftlich mitteilte, fanden die Richter Becciu in allen drei Sachbereichen der Anklage, nicht jedoch in jedem einzelnen Unterpunkt für schuldig. In dem am meisten Aufsehen erregenden Kapitel, dem von Becciu verantworteten verlustreichen Investment in eine Luxus-Immobilie in London, erkannte das Gericht, dass Becciu sich der Veruntreuung schuldig gemacht habe. Er habe 2013 und 2014 rund 200 Millionen US-Dollar in ein einziges Investment gesteckt.


Bei der Summe habe es sich damals um etwa ein Drittel des gesamten Vermögens des vatikanischen Staatssekretariats gehandelt. Dennoch habe Becciu nicht überprüft, ob die Voraussetzungen für ein solches Investment überhaupt gegeben gewesen seien. An den weiteren betrügerischen Machenschaften im Zusammenhang mit dieser Investition sei Becciu nicht schuldig. Die daran beteiligten Vermittler, Makler und Finanzberater (Enrico Crasso, Raffaele Mincione, Gianluigi Torzi und Nicola Squillace) erhielten jeweils mehrjährige Haftstrafen zwischen fünfeinhalb und siebeneinhalb Jahren, unter anderem wegen Geldwäsche und Betrug.

Ebenfalls für schuldig befanden die vatikanischen Strafrichter Kardinal Becciu wegen der Zuwendung von insgesamt 570.000 Euro an seine Bekannte Cecilia Marogna. Sie hätten gemeinsam einen schweren Betrug organisiert, um ihr dieses Geld unter dem Vorwand eines guten Zwecks zuzuschanzen. So hätten sie wahrheitswidrig behauptet, dass es einer Geiselbefreiung diene. Marogna wurde wegen ihrer Mitwirkung daran zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neuen Monaten verurteilt. Eine Straftat hat Becciu nach Überzeugung des Gerichts auch begangen, als er 125.000 Euro aus dem Vatikan an eine von seinem Bruder Antonino geleitete Wohltätigkeitsorganisation überwies.

Auch wenn der Zweck legitim gewesen sei, habe der Kardinal dennoch gegen vatikanische Strafnormen verstoßen, weil er Geld des Heiligen Stuhls an einen nahen Verwandten überwies. Mit seinen Urteilen blieb das vatikanische Gericht unter den von der Anklage geforderten Strafen. Die Verteidiger Beccius und der anderen nun zu Haftstrafen verurteilten Angeklagten hatten Freisprüche gefordert und die Rechtmäßigkeit des gesamten Verfahrens in Zweifel gezogen. Beccius Anwalt kündigte nach dem Urteil Berufung an

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich  Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 CusanusG 17. Dezember 2023 
 

Im Prozess

hat Becciu einen Tonbandmitschnitt eines Telefonats von ihm mit PF vorgespielt, inn dem er den Papst auffordert zuzugeben, dass PF selbst die Zahlungen an Cecilia Marogna angewiesen habe. Würde hier nachgebohrt, läge ein gewaltiger Skandal in der Luft.


3
 
 Tante Ottilie 17. Dezember 2023 
 

Lieber Zeitzeuge,

danke für Ihre Replik.

Auch Ihnen und Ihren Lieben einen gesegneten 3. Advent und eine friedvolle erfüllte Vorweihnachtszeit.

Gaudete!


1
 
 Tante Ottilie 17. Dezember 2023 
 

Ich erinnere:

Am 2.4.2021, Gründonnerstag in der Coronazeit, hatte Papst Franziskus I. nix besseres zu tun, als mit "Kard." Becciu in dessen Privatkapelle die Messe zu feiern, obwohl dieser hohe Mann schon zu diesem Zeitpunkt kriminell extrem belastet war.

Auch wurde ihm später der zwischenzeitlich anerkannte Kardinalstitel wieder zugesprochen.
So etwas ist doch ein geradezu verheerenden Zeugnis gegen eine Gerechtigkeit, die gerade auch in der Kirche und erst recht in deren oberster irdischer Leitung, dem Vatikan, eigentlich herrschen sollte.


3
 
 Zeitzeuge 17. Dezember 2023 
 

Liebe Tante Ottilie, es ging um weitaus mehr als "nur" um Unfähigkeit,

im Link ein älterer Artikel aus nzz.ch; der leider
so tragisch verstorbene Kardinal Pell war auch ein
guter Wirtschaftsfachmann.

Wir hatten schon vor dem II. Vatikanum hier einen
"Kirchenvorstand" -jetzt Pfarrverwaltungsrat-, der
sich um das Kirchenvermögen, Finanzen etc. bekümmerte!

Ihnen und allen hier wünsche ich einen gesegneten,
besinnlichen 3. Advent!

www.nzz.ch/international/becciu-gegen-pell-machtkampf-der-kardinaele-ld.1584601


2
 
 Tante Ottilie 17. Dezember 2023 
 

Ich würde mich nicht wundern,

wenn Kard. Becciu nach kurzer Zeit von diesem Papst persönlich begnadigt würde.


2
 
 ThomasR 17. Dezember 2023 
 

um 100 MIo USD Gesamtschaden sind auch keine Peanuts

insbesondere daß momentan in Rom das Geld fehlt um die Kuppel von St Peter auch für ungefähr 100 Mio EUR zu sanieren
(sollte im extrem schlechten bautechnischen Zustand sein-bei jedem großen Regen soll es in die Kirche regnen )


2
 
 landpfarrer 16. Dezember 2023 
 

Ja ganz genau !
Das aktuelle Kirchenrecht (CIC 1983) sieht ja nicht umsonst Beratungsgremien auf Diözesan- und Pfarrebene vor. Im Bereich des Preussenkonkordates hat der Kirchenvorstand sogar noch mehr Kompetenzen !


1
 
 SCHLEGL 16. Dezember 2023 
 

Kirche und Geld

Immer schon eine gefährliche Allianz!Ich erinnere mich an meine Exerzitien vor der Priesterweihe gehalten durch Erzb. Em. Josef Schoiswohl (ehemaliger Bischof von Graz, vorher Apostolischer Administrator des Burgenlandes). Er sagte uns den Satz: "Eher verzeihen die Gläubigen eine Pfarrer ein Kind, als einen schlampigen Umgang mit dem Geld der Gläubigen in der Pfarre."
Wir Priester sind nicht vorbereitet mit Finanzgeschäften umzugehen, daher sollten wir die Finger davon lassen. Der Katholikos der Armenier, Karekin II, lebte als junger Priester bei uns in Priesterseminar,erzählte mir, dass in der armen. apost. Kirche ein Gremium von Laien (Fachleute) das Vermögen der Kirche verwalten und nicht der Patriarch. Auch bei uns wird jeder vernünftige Pfarrer dafür sorgen, dass der Finanzausschuss von einem Fachmann geleitet wird und von Fachleuten kontrolliert wird.
Solche Vorgänge, wie auch schon früher im Vatikan (Sindona Skandal,Eb.Marzinkus-Skandal)haben der Kirche großen Schaden zugefügt!


4
 

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