Kardinalstaatssekretär Parolin wäre ab sofort Papstwahl-Leiter19. November 2023 in Weltkirche, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Italienischer Kardinal würde Aufgabe als Rangältestem der Kardinalbischöfe zufallen, nachdem Kardinalskollegium-Vize-Dekan Kardinal Sandri am Samstag 80 wird und damit an einer Papstwahl nicht mehr teilnehmen könnte.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Wechsel in der Leitung einer künftigen Papstwahl: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (68) könnte dem nächsten Konklave vorstehen. Bislang wäre dies Aufgabe des emeritierten argentinischen Kurienkardinals Leonardo Sandri gewesen. Der Vize-Dekan des Kardinalskollegiums vollendet jedoch an diesem Samstag (18. November) sein 80. Lebensjahr und wird damit diese Rolle nicht mehr ausüben können. Nur Kardinäle unterhalb dieser Altersgrenze dürfen bei einer Papstwahl mit abstimmen; ohne Sandri sind dies derzeit 135.
Kardinal Sandri, Vatikandiplomat und früher Chef der päpstlichen Ostkirchen-Kongregation (bis 2022), war bereits der Vertreter des eigentlichen Konklave-Leiters. Der ranghöchste der Kardinäle, Giovanni Battista Re, hat mit aktuell 89 Jahren die Altersgrenze schon weit überschritten. Können sowohl Kardinaldekan als auch sein Vertreter ein Konklave nicht leiten, fällt diese Aufgabe dem Rangältesten der Klasse der Kardinalbischöfe zu. Auf Parolin folgen aktuell die Kardinäle Marc Ouellet (79) und Fernando Filoni (77).
Der Kardinaldekan und sein Vize werden von den Kardinalbischöfen für fünf Jahre gewählt. Anfang 2020 bestätigte Papst Franziskus die Wahl von Re und Sandri. Mit dem Amt ist keine Leitungsbefugnis über die anderen Kardinäle verbunden; der Dekan ist "primus inter pares" (erster unter Gleichen). Bedeutende Aufgaben kommen ihm beim Tod oder Rücktritt eines Papstes zu. Außer der Papstwahl ruft er auch die wahlberechtigten Kardinäle zum Konklave nach Rom ein.
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