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Madeleine Delbrêl. Die Freude am Glauben unter Nichtgläubigen. Spiritualität des Fahrrads

8. November 2023 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: Wehe mir, wenn das Evangelisieren mich nicht evangelisiert. Der Glaube - ein außerordentlicher und außerordentlich unentgeltlicher Schatz, der auf die Straßen der Welt getragen werden muss. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,13-16).

Zweiunddreißigste Generalaudienz 2023. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Thema „Die Leidenschaft für die Evangelisierung: der apostolische Eifer des Gläubigen“ fort. Die fünfundzwanzigste Katechese widmete der Papst der ehrwürdigen Dienerin Gottes Madeleine Delbrêl (1904-1964).

„Wenn wir das Wort Gottes einmal kennengelernt haben, haben wir nicht das Recht, es nicht zu empfangen. Wenn wir es empfangen haben, haben wir nicht das Recht, es nicht in uns inkarnieren zu lassen. Wenn es in uns inkarniert ist, haben wir nicht das Recht, es für uns zu behalten: von diesem Augenblick an gehören wir denen, die es erwarten.“

Als Jugendliche sei Madeleine zunächst Agnostikerin gewesen. Bewegt durch das christliche Zeugnis einiger Freunde und von einer tiefen inneren Sehnsucht erfasst, habe sie zum Glauben an Christus gefunden. Fortan habe sie sich inmitten der Kirche und der Welt Gott ganz hingeben und in Geschwisterlichkeit das Leben der „Menschen auf der Straße“ teilen wollen. Im Schrei der Armen und derer, die nicht glauben, „sah sie einen Aufruf zur Erneuerung des missionarischen Wirkens der Kirche“.


In der Zuwendung zu ihnen „wollte die Mystikerin Madeleine Delbrêl die ‚Liebe Jesu ganz und gar leben“‘und ihnen das innere Feuer des Evangeliums weitergeben, das in ihrem Herzen brannte“. Ihre Überzeugung: „Wer evangelisiert, wird selbst evangelisiert, weil das Wort, das wir verkünden, uns verwandelt“.

Sie habe in den Pariser Arbeitervierteln gelebt, wo sich ihr Glaube angesichts des atheistischen Milieus und der vorherrschenden marxistischen Ideologie bewähren musste. Den geistlichen Kampf an diesen Orten habe sie jedoch als Chance verstehen wollen, die eigene Bekehrung zu vertiefen und in der Erkenntnis des Glaubens voranzuschreiten.

Nach einer agnostischen Jugendzeit also sei Madeleine dem Herrn in ihren frühen Zwanzigern begegnet, beeindruckt vom Zeugnis einiger gläubiger Freunde. Sie „machte sich auf die Suche nach Gott, indem sie einem tiefen Durst, den sie in sich verspürte, eine Stimme gab, und verstand, dass die Leere, die in ihrer Angst schrie, Gott war, der sie suchte“.

Die Freude des Glaubens habe in ihr eine Entscheidung für ein Leben reifen lassen, das ganz Gott gewidmet gewesen sei, im Herzen der Kirche und im Herzen der Welt, „indem sie einfach in Geschwisterlichkeit das Leben der ‚Menschen auf der Straße‘ teilte“.

An Jesus gewandt schreibe sie: „Um mit Dir auf Deinem Weg zu sein, müssen wir gehen, auch wenn unsere Faulheit uns anfleht zu bleiben. Du hast uns auserwählt, in einem seltsamen Gleichgewicht zu stehen, einem Gleichgewicht, das nur in Bewegung, nur in einem Schwung hergestellt und aufrechterhalten werden kann. Ein bisschen wie ein Fahrrad, das nicht stehen kann, ohne sich zu drehen. Wir können nur aufrecht stehen, indem wir uns vorwärts bewegen, in einem Schwung der Nächstenliebe“. Das nenne sie die „Spiritualität des Fahrrads“.

Offenen Herzens habe sich Madeleine vom Schrei der Armen herausfordern lassen und ihn als Herausforderung verstanden, die missionarische Sehnsucht in der Kirche neu zu wecken. Sie sei der Meinung gewesen, „dass der Glaube nicht auf eine ererbte Gegebenheit, auf etwas Selbstverständliches reduziert werden darf, da sonst seine Schönheit und Neuheit nicht mehr erfasst werden und es unmöglich ist, sich auf die Erfahrung der Nichtgläubigen einzustellen“.

Sie habe gespürt, dass der lebendige Gott des Evangeliums in uns brennen sollte, bis wir seinen Namen denen nahegebracht hätten, die ihn noch nicht gefunden hätten.

In diesem Geist, der sich den Aufregungen der Welt und dem Schrei der Armen zuwende, fühle sich Madeleine berufen, „die Liebe Jesu ganz und gar zu leben, vom Öl des barmherzigen Samariters bis zum Essig von Golgatha, und ihm so Liebe um Liebe zu geben, so dass, indem wir ihn ohne Vorbehalt lieben und uns bis zum Ende lieben lassen, die beiden großen Gebote der Nächstenliebe in uns inkarnieren und eins werden“.

Madeleine Delbrêl lehre uns noch etwas anderes: „dass wir durch das Evangelisieren evangelisiert werden, dass wir durch das Wort, das wir verkünden, verwandelt werden“. Deshalb pflegte sie in Anlehnung an den heiligen Paulus zu sagen: „Wehe mir, wenn das Evangelisieren mich nicht evangelisiert“. Dort sei sie zu der Überzeugung gelangt, „dass atheistische oder säkularisierte Milieus Orte sind, an denen der Christ gerade dort, wo er zu kämpfen hat, den Glauben stärken kann, den Jesus Christus ihm gegeben hat“.

Im Blick auf das Zeugnis des Evangeliums lernten auch wir, dass der Herr in jeder Situation und in jedem persönlichen oder gesellschaftlichen Umstand unseres Lebens gegenwärtig sei und uns auffordere, unsere Zeit zu bewohnen, das Leben der anderen zu teilen, uns unter die Freuden und Sorgen der Welt zu mischen. Insbesondere lehre dies uns, dass auch säkularisierte Umgebungen für die Bekehrung hilfreich seien, weil die Kontakte mit den Nichtgläubigen den Gläubigen zu einer ständigen Überprüfung seiner Glaubensweise und zur Wiederentdeckung des Glaubens in seiner Wesentlichkeit herausforderten.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, der Glaube ist das Licht, das uns zum Herrn führt. Lassen wir dieses Licht durch unseren Lebenswandel so aufstrahlen, dass es auch die Wege derer erhellt, die noch nicht glauben.

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die polnischen Pilger herzlich. In wenigen Tagen werdet ihr den Jahrestag der wiedererlangten Unabhängigkeit Polens feiern. Möge dieser Jahrestag euch zu Dankbarkeit gegenüber Gott anspornen, aber auch zu einer tiefen Verantwortung beim Aufbau einer immer gerechteren und geeinten Gesellschaft. Gebt den neuen Generationen eure Geschichte und das Gedenken an diejenigen weiter, die euch im großherzigen christlichen Zeugnis und in der Liebe zum Vaterland vorangegangen sind. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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