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Vatikan-Staatsanwalt fordert hohe Haftstrafe für Kardinal Becciu

26. Juli 2023 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Mit Becciu steht erstmals in Kirchengeschichte ein Kardinal als Angeklagter vor vatikanischem Gericht - Papst Franziskus entließ Becciu 2020 aus Amt als Leiter der Heiligsprechungsbehörde


Vatikanstadt  (kath.net/KAP) Im vatikanischen Finanzprozess droht dem angeklagten Kardinal Angelo Becciu eine lange Haftstrafe. Vatikan-Staatsanwalt Alessandro Diddi forderte am Mittwoch vor Gericht 7 Jahre und 3 Monate Haft sowie eine Geldstrafe von 10.239 Euro für den 75-Jährigen, dem Veruntreuung und Amtsmissbrauch vorgeworfen wird. Mit Becciu steht erstmals in der Kirchengeschichte ein Kardinal als Angeklagter vor einem vatikanischen Gericht. In dem Prozess geht es vorwiegend um mutmaßliche Straftaten rund um die Finanzierung einer Londoner Geschäftsimmobilie, die von der zentralen Kirchenleitungsbehörde - dem vatikanischen Staatssekretariat - ab 2014 als Anlageobjekt für einen dreistelligen Millionenbetrag erworben wurde. Später wurde sie unter hohen Verlusten wieder verkauft.


Der Schaden für den Vatikan soll sich zwischen 139 und 189 Millionen Euro belaufen. Zum Zeitpunkt des Ankaufs hatte Becciu als Substitut die zweithöchste Position im Staatssekretariat inne. Neben dem London-Geschäft werden ihm etwa Unregelmäßigkeiten bei Überweisungen in sein Heimatbistum auf Sardinien und an die dortige Caritas vorgeworfen. Es geht um 225.000 Euro und eine mutmaßliche Beteiligung von Familienangehörigen Beccius. Der Kardinal soll zudem eine Bekannte als vermeintliche geopolitische Expertin mit dem Vatikan in Kontakt gebracht haben. Laut Anklage ließ das Staatssekretariat der Frau 575.000 Euro zukommen, um eine entführte Ordensschwester in Mali zu befreien. Statt für diesen Zweck habe die angebliche Expertin das Geld aber für Luxusgüter und Urlaube ausgegeben.

Der Kardinal, der seit Mitte 2021 im Vatikan vor Gericht steht, hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen und mehrfach seine Unschuld beteuert. Am Dienstag hatte er vor Gericht gesagt: "Ich fühle mich als Mensch und als Priester verunstaltet." Am Mittwoch war er abwesend und ließ sich von seinen Anwälten vertreten. In Zusammenhang mit den Vorwürfen musste Becciu auf seine Rechte als Kardinal verzichten. Papst Franziskus entließ ihn 2020 zudem aus seinem damaligen Amt als Leiter der Heiligsprechungsbehörde. Neben dem Sarden sind neun weitere Personen wegen Unterschlagung, Korruption, Erpressung, Geldwäsche, Betrug, Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung angeklagt. Auch ihnen drohen Haft- und Geldstrafen. Das Urteil verkündet der Vorsitzende Richter Giuseppe Pignatone voraussichtlich im Dezember.

 

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 CusanusG 27. Juli 2023 
 

@Octavianus: mehr oder weniger Transparenz?

Stellen sie sich einfach die Frage, ob es in diesem Fall mehr oder weniger Transparenz braucht. Die Kontobewegungen sind nachgewiesen, die involvierten Personen hat Kardinal Pell mehrfach benannt. Dass diese sich von PF protegieren ließen, hat er auch mehrfach festgestellt. Die CNA hat wiederholt berichtet, dass der Fall Becciu nicht der einzige ist, in dem PF nicht mit offenen Karten spielt. Die Fälle McCarrick und Don Merzedes sind ebenso mehr als suspekt. In beiden Fällen hat PF die juristische Aufarbeitung (einmal im Vatikan, einmal der italiensichen Staatsanwaltschaft) behindert. Eine solche intransparente Vorgehensweise ist im Vatikan einmalig in den letzten hundert Jahren.


2
 
 Octavianus 27. Juli 2023 
 

@CusanusG
Sie sind offenbar (scheinbar) ein Experte in dieser Causa, aber anders als der Richter haben Sie das Urteil schon gefällt. Und der Hauptschuldige ist natürlich der Papst.


1
 
 CusanusG 26. Juli 2023 
 

Kardinal Pell

sollte ja aufräumen im Staatssekretariat und stieß auf eine Mauer des Schweigens und auf viele Freunde von PF, die sich mit dessen Hilfe erfolgreich gegen Pells Aufklärungsarbeit stellten.

Becciu ist ein Zögling des Papstes und als solcher mit Sicherheit ein Bauernopfer (und vermutlich Mittäter zugleich). Dass er ohne Gerichtsurteil von PF bereits entlassen und seiner Kardinalsprivilegien enthoben wurde, hat auch ein Geschmäckle. Offenbar soll möglichst wenig ans Licht kommen, was hinter dem Fall Becciu steckt. Korruption, Geldwäsche und die Überweisung von 700 000 € aus dem Vatikan nach Australien, just als Pell sich dort vor Gericht verantworten musste, stinken gewaltig. Die Südamerika-Combo im Vatikan hat mit dem Fall des Süditalieners Becciu viel zu verlieren.


4
 
 Fischlein 26. Juli 2023 
 

@Adamo

Der Rauch Satans dringt auf verschiedenen Wegen in den Vatikan.


3
 
 nazareth 26. Juli 2023 
 

Das Schlimmste ist, dass man nicht Mal weiß,ob er schuldig oder ein Bauernopfer ist. Wer beteiligt ist und wer von so vielen Millionen Verlust profitiert. Die genannten Beträge sind ja Karamellen im Vergleich zu den getätigten Verlustgeschäften.


3
 
 Adamo 26. Juli 2023 
 

Das Schlimme heute ist:

Dass der moralische und sittliche Verfall christlicher Werte nicht nur von aussen kommt, sondern
VON INNEN aus der Kirche selbst.


2
 

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