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„Ich musste in katholischen Einrichtungen viel Buntheit ertragen“

19. April 2023 in Interview, 22 Lesermeinungen
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Betroffener über seine leidvolle Geschichte sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Heimen - Erschreckende Netzwerke von Tätern und Zuhälterinnen - Kein Verständnis für die von vielen deutschen Bischöfen betriebene Aufweichung der kirchlichen Morallehre


Aachen (kath.net/mk) „Ich musste in katholischen Einrichtungen viel Buntheit ertragen und dachte, dass die Kirche und deren Vertreter aus ihrer Vergangenheit lernen.“ So spricht der Betroffene Herr H. (Name der Redaktion bekannt) von erlittenem Missbrauch in kirchlich geführten Heimen Westdeutschlands in den 1960er- und 1970er-Jahren. Gegenüber kath.net erzählt er in einem Interview über seine leidvolle Geschichte und sein daraus folgendes Unverständnis für die Aufweichung der katholischen Morallehre, die durch viele heutige Verantwortungsträger in der Kirche betrieben wird.

H. sei als Waise vom 3. bis zum 18. Lebensjahr in katholischen Einrichtungen (einem Kinderheim und einem Lehrlingsheim) untergebracht gewesen. „Kindheit und Jugend hatte man ja nicht … ich war wohl schon ab meinem sechsten Lebensjahr erwachsen, da ich ab diesem Zeitpunkt schon Mimiken lesen konnte, und stets wusste, wann ich mich verdrücken musste“, erzählt H. im Rückblick. „Die Nonnen waren brutal, und einige Diener Gottes, die als Probst oder Kanonikus dort verweilten, waren stets auf der Jagd nach vielen Kindern, die keinen Kontakt mehr zu den Eltern hatten … dazu gehörte ich.“


„Als Kind wusste man, dass gewisse Dinge nicht normal waren, aber man wusste seinerzeit noch nicht, was Homosexualität war, da wir ja nie aufgeklärt wurden.“ H. berichtet, wie er Kirchenmännern mit homosexuellen Neigungen gefügig sein musste; dabei hätten Nonnen als „Zuhälterinnen“ für „Nachschub“ gesorgt: „Es kam vor, dass eine Nonne mich mal mitnahm zu ihrem Bruder, der als Priester tätig war, und ich dort übernachtete und die Nonne auch. Der Bruder der Nonne kam dann nachts auf das Zimmer und spielte an einem herum…“ Sich gegen das Unmenschliche zu wehren, wurde als zu ahndender Verstoß gegen die Ordnung angesehen: „Beschweren oder darüber reden hatte gegenüber den Nonnen keinen Sinn, da diese einem dann die Hand in den Mund hielten, bis man kotzen musste … danach musste man das Erbrochene mit Zwang aufessen, da man mit der Hand von den Nonnen in den Brei gewühlt wurde, bis nichts mehr auf dem Boden lag.“

H. selbst sei sein ganzes Leben lang durch die furchtbaren Erlebnisse psychisch krank gewesen, wobei sich der volle Ausbruch der Belastung erst im späteren Lebensalter ereignet und zu seiner Arbeitsunfähigkeit, verbunden mit zahlreichen Spitalsaufenthalten geführt habe. Im Zuge der persönlichen Aufarbeitung habe er sich von manchem Kirchenvertreter getäuscht gefühlt: „Der Nachfolger von Probst L. war bei mir zu Besuch und sagte mir zu, dass ich jederzeit die Archive in Anspruch nehmen könnte, um mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Die Nonnen hatten seinerzeit ja immer Buch geführt, wer wo außerhalb war, wie lange usw. Da hätte ich mehr erfahren, wer denn diese Kriminellen allesamt waren … die Zusage hielt der Probst nicht ein und ich konnte ihn nie persönlich telefonisch erreichen, so wie er es mir zugesagt hatte. Irgendwann ließ er schreiben, dass es das Archiv nicht mehr gibt.“ Für eine Entschädigung sei H. auf die bundesweite unabhängige Kommission der Bischofskonferenz verwiesen, die „wir (Opfer) noch nie gesehen haben, die uns noch nie angehört hat und im Sinne der Kirche wohl Ferndiagnosen erstellt“, wie er enttäuscht erzählt.
 
Eine Mahnung richtet H. an diejenigen deutschen Bischöfe und kirchlich Verantwortlichen, die nun im Namen der Missbrauchsprävention drauf und dran sind, die kirchliche Morallehre aufzuweichen: „Ich wusste schon als Kind und später als Jugendlicher, dass es sich bei den Dienern Gottes, die gewisse Sauereien vollzogen, um abnormale Typen handelt. Daher kann ich die bunte Meinung der Bischöfe nicht teilen und respektiere die konservativen Bischöfe, die noch Werte vertreten, anstatt auf diesen für mich unnormalen bunten Zug mit aufzusteigen.“

 

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