Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  10. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

„Ich musste in katholischen Einrichtungen viel Buntheit ertragen“

19. April 2023 in Interview, 22 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Betroffener über seine leidvolle Geschichte sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Heimen - Erschreckende Netzwerke von Tätern und Zuhälterinnen - Kein Verständnis für die von vielen deutschen Bischöfen betriebene Aufweichung der kirchlichen Morallehre


Aachen (kath.net/mk) „Ich musste in katholischen Einrichtungen viel Buntheit ertragen und dachte, dass die Kirche und deren Vertreter aus ihrer Vergangenheit lernen.“ So spricht der Betroffene Herr H. (Name der Redaktion bekannt) von erlittenem Missbrauch in kirchlich geführten Heimen Westdeutschlands in den 1960er- und 1970er-Jahren. Gegenüber kath.net erzählt er in einem Interview über seine leidvolle Geschichte und sein daraus folgendes Unverständnis für die Aufweichung der katholischen Morallehre, die durch viele heutige Verantwortungsträger in der Kirche betrieben wird.

H. sei als Waise vom 3. bis zum 18. Lebensjahr in katholischen Einrichtungen (einem Kinderheim und einem Lehrlingsheim) untergebracht gewesen. „Kindheit und Jugend hatte man ja nicht … ich war wohl schon ab meinem sechsten Lebensjahr erwachsen, da ich ab diesem Zeitpunkt schon Mimiken lesen konnte, und stets wusste, wann ich mich verdrücken musste“, erzählt H. im Rückblick. „Die Nonnen waren brutal, und einige Diener Gottes, die als Probst oder Kanonikus dort verweilten, waren stets auf der Jagd nach vielen Kindern, die keinen Kontakt mehr zu den Eltern hatten … dazu gehörte ich.“


„Als Kind wusste man, dass gewisse Dinge nicht normal waren, aber man wusste seinerzeit noch nicht, was Homosexualität war, da wir ja nie aufgeklärt wurden.“ H. berichtet, wie er Kirchenmännern mit homosexuellen Neigungen gefügig sein musste; dabei hätten Nonnen als „Zuhälterinnen“ für „Nachschub“ gesorgt: „Es kam vor, dass eine Nonne mich mal mitnahm zu ihrem Bruder, der als Priester tätig war, und ich dort übernachtete und die Nonne auch. Der Bruder der Nonne kam dann nachts auf das Zimmer und spielte an einem herum…“ Sich gegen das Unmenschliche zu wehren, wurde als zu ahndender Verstoß gegen die Ordnung angesehen: „Beschweren oder darüber reden hatte gegenüber den Nonnen keinen Sinn, da diese einem dann die Hand in den Mund hielten, bis man kotzen musste … danach musste man das Erbrochene mit Zwang aufessen, da man mit der Hand von den Nonnen in den Brei gewühlt wurde, bis nichts mehr auf dem Boden lag.“

H. selbst sei sein ganzes Leben lang durch die furchtbaren Erlebnisse psychisch krank gewesen, wobei sich der volle Ausbruch der Belastung erst im späteren Lebensalter ereignet und zu seiner Arbeitsunfähigkeit, verbunden mit zahlreichen Spitalsaufenthalten geführt habe. Im Zuge der persönlichen Aufarbeitung habe er sich von manchem Kirchenvertreter getäuscht gefühlt: „Der Nachfolger von Probst L. war bei mir zu Besuch und sagte mir zu, dass ich jederzeit die Archive in Anspruch nehmen könnte, um mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Die Nonnen hatten seinerzeit ja immer Buch geführt, wer wo außerhalb war, wie lange usw. Da hätte ich mehr erfahren, wer denn diese Kriminellen allesamt waren … die Zusage hielt der Probst nicht ein und ich konnte ihn nie persönlich telefonisch erreichen, so wie er es mir zugesagt hatte. Irgendwann ließ er schreiben, dass es das Archiv nicht mehr gibt.“ Für eine Entschädigung sei H. auf die bundesweite unabhängige Kommission der Bischofskonferenz verwiesen, die „wir (Opfer) noch nie gesehen haben, die uns noch nie angehört hat und im Sinne der Kirche wohl Ferndiagnosen erstellt“, wie er enttäuscht erzählt.
 
Eine Mahnung richtet H. an diejenigen deutschen Bischöfe und kirchlich Verantwortlichen, die nun im Namen der Missbrauchsprävention drauf und dran sind, die kirchliche Morallehre aufzuweichen: „Ich wusste schon als Kind und später als Jugendlicher, dass es sich bei den Dienern Gottes, die gewisse Sauereien vollzogen, um abnormale Typen handelt. Daher kann ich die bunte Meinung der Bischöfe nicht teilen und respektiere die konservativen Bischöfe, die noch Werte vertreten, anstatt auf diesen für mich unnormalen bunten Zug mit aufzusteigen.“

 

Werden Sie Schutzengerl für kath.net! Ein Dauerauftrag über 5, 10, 20 oder 50 Euro im Monat, hilft uns die himmlischen Posaunen zu blasen - Wir suchen 200 Schutzengel bis Pfingsten - Ein Brief an die kath.net-Leser - Mehr Infos hier: https://www.kath.net/news/81199


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  15. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz