SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: 



Top-15meist-diskutiert- Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
- Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
- Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
- Fortschritt gibt es nur mit Tradition
- Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
- Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
- Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
- Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
- Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
- Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
- USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
- Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt
- Die christliche Minderheit in Syrien wurde erneut Ziel extremistischer Gewalt
- Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
- US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood
| 
Hat Benedikt XVI. alles richtig gemacht?8. April 2023 in Buchtipp, 1 Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Zweifellos nicht. Er selbst räumte seine Fehler unumwunden ein.
Vermutlich war noch kein Papst so selbstkritisch und hat dies auch nach
außen so deutlich kommuniziert wie Benedikt XVI. Auszug 2 aus dem neuen
Benedikt-Bestseller-Buch von Peter Seew
Rom (kath.net)
Beispiele?
Es kommt immer darauf an, von welcher Warte aus man diese Dinge betrachtet. Für seine Anhänger war der Mann aus Bayern ein Leuchtturm der Catholica, ein Erneuerer des Glaubens und eine Ikone für Rechtgläubigkeit. Für seine Gegner blieb er die Reizfigur. Die Kritiker von rechts warfen ihm vor, dass er die Kirche viel zu weit öffnete, seine Kritiker von links, dass er sie verschloss. Die einen monierten, er habe zwar eine schöne Sprache, aber es fehlten die klaren Aussagen. Für die anderen blieb er einfach der Reaktionär, der sich jedweder Neuerung verschloss.
Was ist mit dem Erlass zur leichteren Zugänglichkeit des tridentinischen Ritus Summorum pontificum? Kritiker sprachen von einem restaurativen Eingriff, der die Errungenschaften des Konzils zunichtemache.
Der Papst war von der Notwendigkeit dieser Korrektur überzeugt, und er hat damit, gegen alle Widerstände, etwas Bleibendes geschaffen. Kardinal Kurt Koch hält diese Reform sogar für die bedeutendste Entscheidung des Pontifikats überhaupt.
Die Änderung war ein großes Anliegen Ratzingers. Schon als Theologieprofessor in Regensburg zeigte er sich bestürzt über das Verbot des alten Missale. Etwas Derartiges, kritisierte er, habe es in der ganzen Liturgiegeschichte nicht gegeben. Johannes Paul II. erlaubte zwar 1984 wieder Messen nach dem klassischen Ritus, man musste dafür jedoch die Erlaubnis des Ortsbischofs einholen.
Mit Benedikts Motu proprio vom 7. Juli 2007 darf das Missale Romanum in seiner letzten, 1962 von Johannes XXIII. durchgesehenen Form, wieder zelebriert werden, ohne zuvor in Rom oder beim Ortsbischof um Genehmigung betteln zu müssen. Benedikt machte klar, dass das Messbuch aus der nachkonziliaren Liturgiereform „die normale Form … ist und bleibt“.
Der Papst betonte, dass nach dem Konzil „nicht etwa ein neuer Ritus an die Stelle eines alten getreten“ sei, sondern dass es sich bei der „alten Messe“ und bei der gegenwärtigen um „zwei Formen des einen lateinischen Ritus“ handle. Beide seien gültig.
Mit der klaren rechtlichen Regelung wollte der Papst zudem die Bischöfe davon entlasten, „immer wieder neu abwägen zu müssen, wie auf die verschiedenen Situationen zu antworten sei“. „Für mich war wichtig, dass die Kirche mit ihrer eigenen Vergangenheit eins ist“, erläuterte er. Es könne nicht sein, „dass das, was vorher das Heiligste war, plötzlich etwas ganz Verbotenes ist“. Letztlich ist die Wiederentdeckung der erhabenen Formen der Catholica kein Beitrag für die Vergangenheit,
sondern für die Zukunft.
Ein ebenfalls lange gehegtes Vorhaben Ratzingers war seine Christologie, zu der er, wie er schrieb, „lange innerlich unterwegs gewesen“ war. Eigentlich wollte er dieses Projekt bereits in Regensburg realisieren. Er fand es angesichts der verwirrenden Diskussionen um die Erscheinung Jesu so wichtig, dass er sich dieses Mammutwerk in einem Alter und einem Amt auf die Schultern legte, das ohnehin als eines der schwersten der Welt gilt. Fremde Hilfe nahm er dafür nicht in Anspruch, noch nicht einmal, um die umfänglichen Zitate einzuarbeiten.
Weil er damit seine Regierungsarbeit nicht belasten wollte. Er schrieb das Buch, das er bereits im Sommer 2003 begonnen hatte, ausschließlich an seinen audienzfreien Tagen und in seinen Ferien in Castel Gandolfo. „Man spürte, es war ein schwerer gedanklicher Weg“, berichtete eine enge Mitarbeiterin, „und wir waren immer froh, wenn er wieder ein Kapitel fertig hatte. Nicht, dass er schlechte Laune hatte, aber er war gedanklich abwesend. Als er damit fertig war, wirkte er wie erholt.“ 
kath.net Buchtipp
Benedikts Vermächtnis. Das Erbe des deutschen Papstes für die Kirche und die Welt
Von Peter Seewald
ISBN: 9783455012583
Hoffmann und Campe Verlag 2023
Hardcover, 400 Seiten
Preis: Euro 25,70
Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. | 
Mehr zu | 





Top-15meist-gelesen- Große Baltikum-Reise mit kath.net!
- Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
- Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
- Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
- Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
- Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
- Fortschritt gibt es nur mit Tradition
- Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
- Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
- Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
- Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
- Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
- Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
- Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
- Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
|