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"Spirituelle Apartheid"

30. März 2023 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
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"Wenn wir schon nicht mehr einig sind bei den Fragen 'Was ist Liebe?', 'Was ist ein Mann, was eine Frau?', was bleibt übrig?" Eine Glosse. Gastbeitrag von Julian Adrat


Bonn (kath.net) In deutschen Bistümern wird bekanntlich „queersensible“ Pastoral eingeführt. In Augsburg nennt man es „Planstelle für queersensible Pastoral“, in Mainz „Beauftragte für queersensible Pastoral“. Auf den Webseiten des Bistums Mainz, auf denen die neu zu Amt und Würden gekommenen Spezialseelsorger präsentiert werden, stehen auch die Pronomen, mit denen sie angesprochen werden wollen. Christine Schardt wählt she/her, Mathias Berger he/him. Es handelt sich also um Personen, die sich klassisch männlich und weiblich zuordnen. Andernfalls hätten sie vielleicht They,Ze oder Xe gewählt. Es gibt eine Menge solcher Fantasiepronomen, und es werden immer mehr. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Mensch, der mit They angesprochen werden möchte, auf Seelenrettung geht. Es sind jedenfalls keine theologische Fachbegriffe, wie jemand denken könnte, der noch nicht auf dem neuesten Stand ist. Woke nennen sie es. Erwacht.

„Christlich und queersensibel im Kontext Seelsorge – geht das?“, betitelt Dr. Kerstin Söderblom ihr neues Buch. Dr. Söderblom ist evangelische Pfarrerin und hat ‚Queer Theology‘ an der Goethe Universität in Frankfurt gelehrt. Das Bistum Mainz hatte zur Buchvorstellung geladen, in Kooperation mit ‚QueerNet Rheinland-Pfalz‘ und dem ‚Netzwerk katholischer Lesben‘. Auf ihrem Twitterprofil erfahre ich auch von ihrem Auftritt in Deutschlandfunk: ‚Sie küssten sich und weinten – Queere Bibellektüre.‘ Die einen sagen, die ‚Queer Theology‘ versuche Wokeismus und Christentum in Einklang zu bringen, die anderen, Christentum woke zu machen. Jeder muss selbst urteilen.


Was rät man nun einem queeren Alkoholiker? Soll er zum queersensiblen Seelsorger gehen oder zum AA-Meeting? Was rät man einem queeren Suchtkranken? Was einem queeren Sexsüchtigen? Sensibilität ist hier wichtig, oder, um in der modernen Sprache zu bleiben: das richtige Toolkit. Die Caritas Hamburg ist hier ganz offensichtlich in Pole-Position. Auf ihrer Website „Beratung für queres Familienleben“ werden, insbesondere für pädagogisches Fachpersonal in Kitas, Workshops zum Thema „Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“ angeboten.

Übrigens hat auch die Bundesregierung einen ‚Queer-Beauftragten‘, Sven Lehmann (Grüne), parlamentarischer Staatssekretär und Mitglied des Bundestags. Die meisten Menschen in unserem Land wissen nicht, was das ist, ein ‚Queer-Beauftragter‘. Aber was der Kaiser hat, das wollen wir auch, müssen sich die Bischöfe gesagt haben. Säkularität hin oder her, wenn es darum geht, dass 14-Jährige auch gegen den Willen ihrer Eltern sich einer geschlechtsangleichenden OP unterziehen dürfen, zieht man am selben Strang. Auf Twitter posiert Marc Frings, der Generalsekretär des ZdK, breit lächelnd mit Sven Lehman unter dem Hashtag #Selbstbestimmungsgesetz.

Man muss nicht religiös sein, um die Erosion des Gemeinwesens zu bemerken. Harald Martenstein bemerkt in seiner Kolumne (4.1.23) verwundert, dass die Menschen nicht einmal für mehr Geld und Anerkennung bereit sind, mehr zu arbeiten. „Das Verschwinden des Ehrgeizes hängt vielleicht mit dem Zerfall der Gesellschaft in Milieus und Gruppen mit komplizierten, abgekürzten Namen zusammen, die einander bestenfalls völlig schnurz sind, falls sie einander nicht sogar hassen, und die keine gemeinsamen Kriterien für Erfolg, für richtig und falsch oder gut und böse mehr haben. Was hat die TERF in einem ostdeutschen Dorf denn mit der LSBTIQ*-Person in einem Berliner Club gemeinsam, außer dass beide Liebe und Nahrung brauchen und aufs Klo müssen?“

Fest steht, dass ein Schisma für viele noch immer eine abstrakte Bedrohung ist, wenige sehen die konkrete spirituelle Apartheid, in die wir stolpern. Nicht nach Hautfarbe wird heute geschieden, sondern nach gefühlter geschlechtlicher/sexueller Identität. Dabei droht uns der letzte heilige Grund verloren zu gehen: Unser Bedürfnis nach Spiritualität, nach Seelsorge. Denn wenn wir schon nicht mehr einig sind bei den Fragen "Was ist Liebe?", "Was ist ein Mann, was eine Frau?", was bleibt übrig?

Sollte der weiße Cis-Mann weniger verletzlich sein als der "queere" Mensch? Sich als Kirche ehrlich machen, bedeutet heute, Verletzlichkeit neu zuzugestehen. Allen Menschen. Weder spirituelle Apartheid noch spiritueller Rassismus helfen weiter. Katholisch muss heißen: Seelsorge ist Seelsorge, weil Seele Seele ist.

PS: Die Bar bei mir um die Ecke serviert Queer Beer. Ein Craft Bier, lokal gebraut. Wenn in Berlin der erste Queer-Seelsorger eingeführt wird, bring ich `ne Kiste rum. Frei-Queer für alle!


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