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Benedikt XVI.: „Ich bitte Euch, liebe Landsleute: Laßt euch nicht vom Glauben abbringen“

31. Dezember 2022 in Spirituelles, 7 Lesermeinungen
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Vatikan veröffentlichte soeben das „Geistliche Testament“ des am 31.12.2022 verstorbenen deutschsprachigen Papstes


Vatikan (kath.net/pl) Vor wenigen Stunden ist Papst em. Benedikt XVI. verstorben. Der Vatikan hat soeben das Geistliche Testament des großen Theologenpapstes veröffentlicht, das Benedikt XVI. am 29. August 2006 verfasst hatte, im zweiten Jahr seines Pontifikats.

Mein geistliches Testament

Wenn ich in dieser späten Stunde meines Lebens auf die Jahrzehnte zurückschaue, die ich durchwandert habe, so sehe ich zuallererst, wieviel Grund ich zu danken habe. Ich danke vor allen anderen Gott selber, dem Geber aller guten Gaben, der mir das Leben geschenkt und mich durch vielerlei Wirrnisse hindurchgeführt hat; immer wieder mich aufgehoben hat, wenn ich zu gleiten begann, mir immer wieder neu das Licht seines Angesichts geschenkt hat. In der Rückschau sehe und verstehe ich, daß auch die dunklen und mühsamen Strecken dieses Weges mir zum Heile waren und daß Er mich gerade da gut geführt hat.

Ich danke meinen Eltern, die mir in schwerer Zeit das Leben geschenkt und unter großen Verzichten mir mit ihrer Liebe ein wundervolles Zuhause bereitet haben, das als helles Licht alle meine Tage bis heute durchstrahlt. Der hellsichtige Glaube meines Vaters hat uns Geschwister glauben gelehrt und hat als Wegweisung mitten in all meinen wissenschaftlichen Erkenntnissen standgehalten; die herzliche Frömmigkeit und die große Güte der Mutter bleiben ein Erbe, für das ich nicht genug danken kann. Meine Schwester hat mir selbstlos und voll gütiger Sorge über Jahrzehnte gedient; mein Bruder hat mir mit der Hellsicht seiner Urteile, mit seiner kraftvollen Entschiedenheit und mit der Heiterkeit des Herzens immer wieder den Weg gebahnt; ohne dieses immer neue Vorausgehen und Mitgehen hätte ich den rechten Weg nicht finden können.


Von Herzen danke ich Gott für die vielen Freunde, Männer und Frauen, die er mir immer wieder zur Seite gestellt hat; für die Mitarbeiter auf allen Stationen meines Weges; für die Lehrer und Schüler, die er mir gegeben hat. Sie alle vertraue ich dankbar seiner Güte an. Und danken möchte ich dem Herrn für die schöne Heimat im bayerischen Voralpenland, in der ich immer wieder den Glanz des Schöpfers selbst durchscheinen sehen durfte. Den Menschen meiner Heimat danke ich dafür, daß ich bei ihnen immer wieder die Schönheit des Glaubens erleben durfte. Ich bete darum, daß unser Land ein Land des Glaubens bleibt und bitte Euch, liebe Landsleute: Laßt euch nicht vom Glauben abbringen. Endlich danke ich Gott für all das Schöne, das ich auf den verschiedenen Stationen meines Weges, besonders aber in Rom und in Italien erfahren durfte, das mir zur zweiten Heimat geworden ist.

Alle, denen ich irgendwie Unrecht getan habe, bitte ich von Herzen um Verzeihung. Was ich vorhin von meinen Landsleuten gesagt habe, sage ich nun zu allen, die meinem Dienst in der Kirche anvertraut waren: Steht fest im Glauben! Laßt euch nicht verwirren! Oft sieht es aus, als ob die Wissenschaft – auf der einen Seite die Naturwissenschaften, auf der anderen Seite die Geschichtsforschung (besonders die Exegese der Heiligen Schriften) – unwiderlegliche Einsichten vorzuweisen hätten, die dem katholischen Glauben entgegenstünden. Ich habe von weitem die Wandlungen der Naturwissenschaft miterlebt und sehen können, wie scheinbare Gewißheiten gegen den Glauben dahinschmolzen, sich nicht als Wissenschaft, sondern als nur scheinbar der Wissenschaft zugehörige philosophische Interpretationen erwiesen – wie freilich auch der Glaube im Dialog mit den Naturwissenschaften die Grenze der Reichweite seiner Aussagen und so sein Eigentliches besser verstehen lernte. Seit 60 Jahren begleite ich nun den Weg der Theologie, besonders auch der Bibelwissenschaften, und habe mit den wechselnden Generationen unerschütterlich scheinende Thesen zusammenbrechen sehen, die sich als bloße Hypothesen erwiesen: die liberale Generation (Harnack, Jülicher usw.), die existenzialistische Generation (Bultmann usw.), die marxistische Generation. Ich habe gesehen und sehe, wie aus dem Gewirr der Hypothesen wieder neu die Vernunft des Glaubens hervorgetreten ist und hervortritt. Jesus Christus ist wirklich der Weg, die Wahrheit und das Leben – und die Kirche ist in all ihren Mängeln wirklich Sein Leib.

Endlich bitte ich demütig: Betet für mich, damit der Herr mich trotz all meiner Sünden und Unzulänglichkeiten in die ewigen Wohnungen einläßt. Allen, die mir anvertraut sind, gilt Tag um Tag mein von Herzen kommendes Gebet.

Benedictus PP XVI.


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Lesermeinungen

 bibelfreund 2. Jänner 2023 
 

Wer sagt soetwas heute noch….

….. in einer Kirche, in der das zentrale Anliegen von Weihnachten für den Ober-Bischof das Plätzchenbacken ist und ein Berliner Erzbischof Greta in die Trias Vater, Sohn und Heiliger Geist einreiht….


0
 
 Venantius 1. Jänner 2023 
 

Wunderbar

Nur wenige Sätze, keine große Abhandlung. Aber welche tiefe Kraft liegt darin! Beten wir, daß sein Appell Früchte trägt!


5
 
 Chris2 1. Jänner 2023 
 

Gerade für uns Katholiken in Deutschland

ein sehr tröstliches und mutmachendes geistliches Testament. Lassen wir uns also nicht von gesellschaftlichen wie auch kirchlichen Moden irremachen, sondern vertrauen wir, wie unser neuer Fürsprecher bei Gott, Papst Bededikt XVI., auf den den, der war, ist und immer sein wird...


5
 
 mischa2016 31. Dezember 2022 
 

Santo subito


3
 
 Alecos 31. Dezember 2022 
 

Benedikts Forderung und Ermahnung an uns: „Steht fest im Glauben! Lasst euch nicht verwirren!“ - sollen sich alle Katholiken gerade in diesen
stürmischen Zeiten zu Herzen nehmen und nicht die innere Ruhe verlieren. Hier sprach ein Hirte, der seine Herde im Sinne Christi führen wollte. Hören wir auf ihn.


5
 
 Marianus 31. Dezember 2022 

Alles Gute kommt von Gott!

Wer in diesem Glauben lebt, den kann kaum etwas in tiefe Angst oder gar Panik versetzen.
Gott sei Dank!


4
 
 Marianus 31. Dezember 2022 

Danke einmal mehr, liebes Kathnet,

für eure unverzichtbare Art, unseren Abschied von Benedikt XVI zu begleiten und zu dokumentieren. Dazu gehört ganz besonders sein geistliches Testament, in dem ich gleich zu Beginn, gleich einem Schlüsselsatz meines Glaubens, dies finde:
"Ich danke vor allen anderen Gott selber, dem Geber aller guten Gaben."
Dieser Glaube ist neben anderem zu einem Nonplusultra meines Lebens geworden, was mich mit einem immerwährenden Gefühl tiefer Dankbarkeit beschenkt. Gleich einer Wegmarke leitet es mich durchs Leben, mit der Folge, dass eigentlich kein Tag vergeht, ohne dass ich Grund habe, unser aller Vater im Himmel aus tiefem Herzen zu danken. Gleiches gilt für Maria und, je nach Anlass, für meinen Schutzengel, den Erzengel Gabriel oder, jeweils situationsabhängig, dem "zuständigen" Heiligen oder Seligen.
Damit einher geht die unerschütterliche Gewissheit, dass ich nie alleine bin, Er mir durch einen oder mehrere seiner himmlischen Geister stets zur Seite steht.


6
 

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