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Ich schaue auf IHN...

3. Dezember 2022 in Jugend, 3 Lesermeinungen
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"Ich schaue auf IHN und überlasse es IHM, Gott zu sein und beschränke mich darauf, ein lernender, von ihm geliebter Mensch zu sein - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Lucia Zimmermann


Salzburg (kath.net)

Mit dem schlechten Gewissen ist es so eine Sache. Einerseits ein guter Hinweis dafür, dass ich irgendwo vom richtigen Weg abgekommen bin, andererseits oft auch nur ein Zeichen, dass ich mich nicht gut genug von den Erwartungen und Bedürfnissen meiner Mitmenschen differenzieren kann.

Gestern bin ich zum Beispiel offiziell zur Trauzeugin meiner besten Freundin geworden. Eine riesige Ehre und gleichzeitig ein wunderbarer Keimboden für ein schlechtes Gewissen. Bei ihrer Hochzeit werde ich gerade frisch gebackene Mama sein und ich habe jetzt schon die Befürchtung, dass ich nicht so für sie da sein kann, wie ich es mir wünsche.

Ich kann nicht jedem alles sein. Nicht den Schwestern in meiner Arbeit, nicht meinem Mann, nicht meinem Baby, nicht meiner Familie und meinen Freunden, nicht mir selbst. Es ist notwendig, dass ich lerne, mich abzugrenzen, aber es fällt mir so schwer. Ich spüre die Gefühle und Erwartungen anderer so deutlich, dass ich meistens nicht einfach so einen Schritt zurücktreten und klar sehen kann, wo es dran ist, selbstlos über mich hinwegzugehen und wo es umgekehrt ein klares Nein braucht/sein darf.


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Ich denke an Jesus und wie er mit all dem umgegangen ist. Er hat die Erwartungen, Gedanken und Gefühle der Menschen um sich herum noch viel deutlicher wahrgenommen. Aber er ist sich und Gott immer treu geblieben. Er hat nicht jeden geheilt, selten das gesagt, was andere hören wollten und sich auch immer wieder zurückgezogen, um mit Gott allein zu sein, unabhängig davon, ob noch viele was von ihm gebraucht hätten. Jesus ist beeindruckend klar. Hier hört er zu, dort geht er einfach weiter. Den einen erklärt er alles, die anderen lässt er mit einem provokanten Satz einfach hinter sich. Er fragt nicht: „War das jetzt in Ordnung, wie ich das gesagt habe? Hätte ich noch bleiben sollen? Sind sie jetzt sauer auf mich? Hätte ich noch mehr tun müssen?“ Er fragt nicht: „Was werden die Leute denken, wenn ich nicht so bin, wie sie es sich erhofft haben, wenn ich nicht tue, womit sie fest gerechnet und wie sie es sich erträumt haben?“ Er fragt nur Gott, was ER denkt. Er fragt Gott, was er tun soll. Er tut unbeirrbar, was Gott will, manchmal fast schon „rücksichtslos“.

Wie kann ich das für mich lernen? Wie kann ich so klar sein? Wie kann ich so eins mit Gott sein?

Denn so viel steht fest: Gott liebt mich und Gott kennt mich - meine Fähigkeiten, meine Umstände, meine Grenzen. Er weiß, was ich brauche. Er weiß, was mich angemessen herausfordert und was mich überfordert. Und Gott ist gerecht. Er beutet nicht den einen aus, damit es dem anderen gut geht. Gott kennt das richtige Maß.

Es liegt an mir, auf ihn zu hören und mehr auf ihn zu schauen als auf die Menschen, die ich liebe und deren Annahme mir viel bedeutet.

Heute entscheide ich mich für die Demut und nehme meine Grenzen an. Ich schließe Frieden damit, dass ich nicht alles sein kann, was andere wollen, wünschen oder brauchen. Ich vertraue darauf, dass Gott mich fähig macht, immer genau dem gerecht zu werden, was gerade für mich dran ist und dass er für diejenigen sorgt, die heute nicht dran sind. Ich erinnere mich an den Hl. Geist in mir und weiß, dass ich spüren kann, was Gott heute für mich will - ich halte inne und höre hin. Ich wende mich von all den inneren Forderungen ab und schaue auf IHN. Ich schaue auf IHN und überlasse es IHM, Gott zu sein und beschränke mich darauf, ein lernender, von ihm geliebter Mensch zu sein.


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