Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  3. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  6. „Sind wir noch katholisch?“
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  9. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  10. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  11. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  12. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  13. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  14. Papst Leo XIV. empfängt am 23. Oktober den britischen König Charles III.
  15. Staatsanwälte prüfen Beiträge der Linksjugend Hannover zum Mord an Charlie Kirk

Pater Wallner: "Am meisten haben wir doch einen 'Gläubigenmangel' und keinen 'Priestermangel'"

23. Oktober 2022 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Missio-Direktor Wallner: "Unsere Missionarinnen und Missionare bezeugen Gottes Liebe durch ihre Nächstenliebe, durch ihre Selbsthingabe. 20 bis 30 von ihnen sterben dafür jedes Jahr eines gewaltsamen Todes"


Wien (kath.net/KAP) In der Vergangenheit seien im Rahmen der christlichen Mission zahlreiche Fehler und Verbrechen begangen worden. Doch spätestens als vor 200 Jahren die selige Pauline Marie Jaricot "Weltmission" neu erfunden hat, "verstehen wir Christen 'Mission' als Ausbreitung der Liebe Gottes". Das betonte Missio-Nationaldirektor Karl Wallner im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (aktuelle Ausgabe). Wallner: "Das ist unsere Idee von Mission: Wir machen Angebote und zwingen nichts auf. Unsere Missionarinnen und Missionare bezeugen Gottes Liebe durch ihre Nächstenliebe, durch ihre Selbsthingabe. 20 bis 30 von ihnen sterben dafür jedes Jahr eines gewaltsamen Todes. Also: Heute ist christliche Mission weitgehend eine Heilsgeschichte."

Wallner äußerte sich anlässlich des Weltmissionssonntags, den die katholische Kirche am Sonntag, 23. Oktober, begeht. Pauline Jaricot (1799-1862) gründete vor 200 Jahren die Missionswerke. Vor 100 Jahren wurde sie seliggesprochen.

Im Interview wies der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (Missio) aber auch darauf hin, dass man heute auch "Missionierung" in schlimmster Form erlebe: "Ideologien wie der chinesische Kommunismus oder der wahhabitische Islamismus 'missionieren' weltweit mit Druck und Raffinesse. Es gibt heute so viele Weltanschauungen, die ihre Ideen in den Köpfen und Herzen der Menschen implantieren wollen, deren Ziel es ist, Gesellschaften und Länder zu erobern." Was heute an böser "Missionierung" passiert, sei "horrend". Und horrend empfinde er es auch, "dass die westliche Zivilgesellschaft wegschaut und das kaum thematisiert, obwohl hier die Menschenrechte meist mit Füßen getreten werden".


Wie P. Wallner betonte, sollte jeder Christ "missionarisch" sein: "Er soll den Glauben bezeugen, weitergeben, ja 'bewerben'. Seit Jahren jammern wir hier immer nur über den 'Priestermangel'. Ja, wir brauchen Priester. Aber am meisten haben wir doch einen 'Gläubigenmangel'."

Es gebe nur sehr wenige, die in der Familie, im Arbeitsleben, im gesellschaftlichen Engagement den Glauben weitergeben, bedauerte der Ordensmann und kritisierte zugleich eine "Versorgungs- und Delegationsmentalität": "Der Pfarrer, die Pastoralassistentin, die Religionslehrerin, ... sollen den Glauben weitergeben. Nein. Wir alle."

Wallner wies darauf hin, dass die Kirche im Globalen Süden weitgehend von missionarischen Laien getragen werde: "Wir haben etwa 3,2 Millionen Katechistinnen und Katechisten - also verkündigende Laien." Und: "Die Kirche wächst jährlich um 16 Millionen Katholiken, wir sind derzeit auf 1,34 Milliarden. Nur in Europa, gerade auch in Österreich, schrumpfen wir, leider sehr rasch."
Die Aufgabe der Päpstlichen Missionswerke sah Wallner vor allem auch darin, "die alte Kirche in Österreich mit der jungen wachsenden Weltkirche zu verbinden". Und: "Da wir hier - im Vergleich zu Afrika und Asien - wohlhabend sind, sollen wir im Auftrag des Papstes die armen Kirchen unterstützen. Im Globalen Süden gibt es ja keine funktionierenden Sozialsysteme, wenig Pensionsvorsorge, schlechte medizinische Versorgung, es gibt viel zu wenige Schulen und zu wenig Ausbildung."

Im Auftrag des Papstes betet und sammelt am 23. Oktober - dem Weltmissionssonntag - die ganze Katholische Kirche weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke unterstützen auf allen Kontinenten die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt. Die Spenden kommen unter anderem den dort arbeitenden Seelsorgern zugute. P. Wallner: "Unsere Missionare, die Schwestern- und Ordensgemeinschaften, die Bischöfe und Pfarrer dort haben ein unglaubliches soziales Engagement: Sie bauen Schulen, Waisenhäuser, Krankenhäuser, helfen den Ärmsten." Wer den Päpstlichen Missionswerken eine Spende gibt, der nehme teil an dieser Mission der Kirche.


P. Wallner steht am Weltmissionssonntag um 10.15 Uhr gemeinsam mit Weihbischof Franz Scharl dem Festgottesdienst im Wiener Stephansdom vor. "Radio klassik Stephansdom" überträgt live.


Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten

Archivfoto Missio-Nationaldirektor Wallner (c) Missio


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Die Macht der Dummheit"
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. Endlich ein Queergottesdienst im Fernsehen
  5. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  6. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Island-Reise - Sommer 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  9. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  10. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  11. „Sind wir noch katholisch?“
  12. Kardinal Sarah: Papst Leo kennt die Diskussion um die Messe im alten Ritus
  13. Grobes Zerrbild über Maria Vesperbild!
  14. Bea, versteck ihn nicht, das sind die schönsten Perlen der Welt!
  15. Leo XIV. segnete „Deutschland dankt Maria“-Madonna auf dem Petersplatz

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz