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Orthodoxer Theologe: Dialogbrücken mit Moskau nicht zerstören

28. Mai 2022 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Wiener rumänisch-orthodoxer Theologe Moga rät von Suspendierung der Russisch-orthodoxen Kirche im Weltkirchenrat ab, will Moskau aber keine Gelegenheiten zu Instrumentalisierungen bieten


Zürich/Wien (kath.net/KAP) Der Wiener rumänisch-orthodoxe Theologe Prof. Ioan Moga rät von einer Suspendierung der Russisch-orthodoxen Kirche (ROK) im Weltkirchenrat (ÖRK) ab. Ein solcher Schritt wäre kontraproduktiv, so Moga in der aktuellen Ausgabe des "Nachrichtendienstes Östliche Kirchen" (NÖK). Sehr wohl sei der Weltkirchenrat aber angehalten, das Moskauer Patriarchat sehr deutlich mit der Realität in der Ukraine zu konfrontieren und keinerlei Instrumentalisierung vonseiten Moskaus zuzulassen.

Erst vor wenigen Tagen hatte ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca, der selbst der Rumänisch-orthodoxen Kirche angehört, in einem Interview gemeint, dass man Mitte Juni über einen möglichen Ausschluss der Russisch-orthodoxen Kirche sprechen werde. Die Entscheidung liege beim zuständigen ÖRK-Zentralausschuss, der vom 15. bis 18. Juni zusammentreten wird, um vor allem die XI. Vollversammlung des Weltkirchenrats Anfang September in Karlsruhe vorzubereiten. Das Moskauer Patriarchat will daran mit einer hochrangigen Delegation teilnehmen.


Moga diskutierte in einer moderierten NÖK-Online-Runde mit der evangelischen Theologin Jennifer Wasmuth und der katholischen Theologin Regina Elsner. Eine Suspendierung Moskaus würde bestehende Dialogbrücken zerstören und Moskau könnte sich einmal mehr als Opfer darstellen, warnte Moga. Ein solcher Schritt würde auch die antiökumenischen Strömungen innerhalb der ROK stärken "und das wäre fatal". Moga: "Wir können nur hoffen, dass die Russische Orthodoxe Kirche nach Patriarch Kyrill wieder einen freieren und Dialog-orientierteren Kurs fahren wird."

Deshalb sollte die ROK auch an der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe teilnehmen, man sollte der Kirche aber keine Möglichkeit zur Instrumentalisierung dieser Teilnahme bieten. Vielmehr gelte es, den Angriffskrieg Russlands und die vielen damit zusammenhängenden Probleme deutlich und klar zu benennen. Dem Ansinnen, dass die Ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats, die klar gegen den Krieg ist, sowie die Orthodoxe Kirche der Ukraine bei der Kirchenversammlung in Karlsruhe auch in der einen oder anderen Form vertreten sind, konnte Moga viel abgewinnen.

Er warnte zugleich davor, dass die aktuelle Krise zu einer neuen Polemik bzw. zu Vorurteilen zwischen der Westkirche und der Russischen Orthodoxie führt. "Man darf die Haltung Patriarch Kyrills nicht mir der gesamten ROK gleichsetzen", so Moga. Es brauche eine neue Sensibilität für "Zwischentöne".

Der Theologe plädierte auch dafür, die bestehenden Netzwerke auf theologischer bzw. akademischer Ebene auf keinen Fall zu kappen. Gerade jetzt, wo die Kirchendiplomatie scheinbar an ihrer Grenzen gekommen ist, käme diesen Netzwerken umso mehr Bedeutung zu. Freilich hätten es Theologen im Osten oft wesentlich schwerer und sie könnten nicht so frei und unabhängig agieren, wie ihre Kollegen im Westen.

Der rumänisch-orthodoxe Theologe zeigte weiters Verständnis dafür, dass man in Osteuropa teils wenig Freude mit der aktuellen Ostpolitik des Vatikan habe. Vor allem auch die Kritik von Papst Franziskus an der NATO-Ostpolitik seien enttäuschend gewesen. Die NATO-Osterweiterung sei schließlich auf ausdrücklichen und souveränen Wunsch der osteuropäischen Staaten erfolgt. In Moldau und Rumänien sei die Bevölkerung in großer Angst vor einer Ausweitung des Konflikts. Es brauche mehr Osteuropa-Expertise im Vatikan, befand Moga.

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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