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Merkwürdige 'Notfallverhütung'

30. Mai 2004 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für die "Pille danach" wirbt - Ein Kommentar von Christa Meves


Nun läßt sich eine Tagung des Familienplanungszentrums Berlin über die "Pille danach" im Dezember 2003 mit einem vollständigen Druck aller Referate schwarz auf weiß nachlesen (so im Heft 1/2 der Schriftenreihe "Forum Sexualaufklärung und Familienplanung" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln). Das mit Nachdruck vorangetriebene Ziel der Tagung war: zu erwirken, daß das ärztlich zu verordnende Medikament künftig auch in Deutschland rezeptfrei abgegeben wird. Um die Aufhebung der noch vorhandenen Anordnung zu erreichen, bedarf es allerdings der Zustimmung des Bundesrats. Den Protagonistinnen erscheint die Freigabe ohne Rezept mehr als geboten; denn - so argumentieren sie - in 28 Ländern weltweit sei das bereits so, und zweitens sei die "Pille danach" ein echter Fortschritt. Dafür gibt die Diplom-Soziologin Sigrid Weiser (von "pro familia") in ihrem Referat z. B. folgende Gründe an:

· Sie stärkt das Selbstbestimmungsrecht der Frauen
· fördert ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit und
· kann dazu beitragen, Frauen einen Schwangerschaftsabbruch zu ersparen.

Zügiger Zugriff

Durch die Referate der acht Expertinnen - je eine auch aus Schweden und Frankreich - wurde insgesamt zu belegen versucht, welche Vorteile der zügige Zugriff auf die "Pille danach" für die Frauen, ganz besonders für die Jugendlichen habe. Vor allem für sie sei der uneingeschränkte Zugang zur "Pille danach" eine dringend zu fordernde Maßnahme. Hier sei Eile geboten; denn sie werden in immer größerer Zahl schwanger, und in der Mehrzahl der Fälle kommt es dann zur Abtreibung, wohingegen bei der "Pille danach" lediglich, und auch nur gelegentlich, "Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Brustverspannung" in Kauf genommen werden müssen.Da der Bedarf meistens am Wochenende einträte und jede Minute zähle, sei der schnelle Gang zur Notapotheke ohne irgendwelche Zwischeninstanzen und vor allem ohne jegliche Altersbegrenzung nach unten - wie es in Schweden bereits geschieht - zwingend geworden. Dieser hilfreiche Fortschritt, so wird einhellig bekundet, sei deshalb vor allen Dingen für die Jugendlichen notwendig und begrüßenswert.

"Unbedeutende Nebenwirkungen"

Von Bedenken irgendwelcher Art ließ sich selbst bei der Zuhörerdiskussion nichts vernehmen. Und doch liegen die Gegenargumente in erdrückender Fülle, vor allem im Hinblick auf die Jugendlichen, die hier besonders angesprochen wurden, auf der Hand:
1. Die Bereitschaft zum Jugendsex wird durch die Propagierung und die Anpreisung der "Pille danach" weiter verstärkt; denn Unbedenklichkeit und Leichtfertigkeit werden dadurch vermehrt. Die bedenkliche Vorstellung, daß nun wirklich "Sicherer Sex" billig zu haben sei, ist ein weiterer Schritt, die Sexualität ganz aus dem geschöpflichen Zusammenhang herauszulösen.
2. Von einem Gewinn von mehr Gesundheit kann kaum die Rede sein. Zwar werden die Unpäßlichkeiten nach der Pilleneinnahme von den Referentinnen als unbedeutende Nebenwirkungen eingeschätzt; aber die vielfältig bekannten Spätfolgen von Hormonpräparaten werden auf diese Weise kühn ausgeblendet.
3. Verantwortungsbewußt werde das Selbstbestimmungsrecht der Frau von denen, die die "Pille danach" benutzen, in Anspruch genommen. So wird es behauptet. Aber Professorin Kristina Gemzell-Danielssonn aus Stockholm bringt dafür ein eher das Gegenteil belegendes Beispiel. Blendend erfolgreich wurde die "Pille danach" in Schweden besonders von den Jugendlichen angenommen. Nach einer Studie bedienten sich ihrer 1996 25% der Schülerinnen der Sekundarstufe in einem Vorort von Stockholm, 1999 war die Zahl bereits auf 49% angestiegen. Mit Stolz berichtet die Gynäkologin, daß schon in den Monaten Juli/August des Jahres 2002 in Schweden 12.000 Päckchen von diesem Medikament - meist an den Wochenenden - verkauft worden seien. Diese erschreckende Häufigkeit nährt die Vermutung, daß durch die Propagierung dieser "guten" Sache bei vielen Mädchen allein der Verdacht, daß beim Sex eine Konzeption stattgefunden habe, sie bewogen hat, die "Pille danach" zu schlucken. Dem Mißbrauch ist damit doch wohl Tür und Tor geöffnet worden.
4. Mit keinem Wort wird darüber hinaus in Rechnung gestellt, daß der demographische Abstieg auf diese Weise weiter beschleunigt wird. Pro familia hat die "Pille danach" mit dem Terminus "Notfallverhütung" belegt. Schwangerschaft wird dadurch einmal mehr - wie bereits bei der Propagierung anderer Verhütungsmittel und der Abtreibung - zu einem "Notstand", zu einer Art Krankheit, der auf jeden Fall - entweder durch Vorbeugen oder durch eine fragwürdige "Therapie" (von der Kasse bezahlt) abzuhelfen sei. Solche Zukunftsverhüterinnen haben bereits seit 35 Jahren ganze Arbeit geleistet und unsere Gesellschaft an den Rand des Abgrunds gebracht.

USA: Mehrheit bereut Jugendsex

5. Es war und ist vor allem der Jugendsex, der mit dazu geführt hat, daß sich neben die so bekundete Gebärunwilligkeit sexfroher Paare eine irreversible Gebärunfähigkeit einstellte (denn - was allgemein bei diesen Debatten verschwiegen wird - die Gynäkologen wissen wohl, daß sexaktive Mädchen zwischen 14 und 20 Jahren für Entzündungen im Genitalsystem wesentlich anfälliger sind als ältere Frauen).
6. Ebenso wird mit keinem Wort in diesem Heft die Erfahrung von Jugendtherapeuten erwähnt, daß die seit 1969 vom Trend verführten Kinder sich weder als seelisch und körperlich gesünder, ja noch nicht einmal als glücklicher erwiesen haben. In den USA ist jüngst bei einer Befragung herausgekommen, daß 67% junger Menschen ehrlicherweise den Jugendsex hinterher negativ einschätzen.

... der entheiligt die Liebe

Aber nicht, daß dem Entstehen von Nachwuchs, der Geburt von Kindern als den Garanten von Zukunft, auf diese Weise weiter machtvoll Widerstand entgegengesetzt wird, ist das Verzweiflungsvollste an dieser millionenfach in Deutschland ausgebreiteten Schrift aus einer von der Regierung initiierten Institution: Am traurigsten ist es, daß das Gefühl für die höchste Form des Liebesglücks bereits bei den kleinen Mädchen auf diese Weise oft sogar irreparabel angetastet wird: die Freude über das Wunder, gemeinsam mit einem geliebten Mann ein Kind haben zu dürfen.
Wer den Sex verabsolutiert, entheiligt die Liebe. Daß sich dann der Segen der Menschwerdung in Fluch verwandelt, zeichnet sich in unserer Gesellschaft jetzt bereits ab. Schon bei Hosea können wir das nachlesen. "Keine Geburt mehr, keine Schwangerschaft, keine Empfängnis. Selbst wenn sie ihre Kinder großziehen, mache ich sie kinderlos und verlassen. Ja, weh auch ihnen selbst, wenn ich von ihnen gewichen bin" (Hosea 9,11-12). (Die Autorin, Christa Meves (Uelzen), ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin) (idea)



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