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Das synodale Dilemma: Quo vadis?

25. Mai 2021 in Kommentar, 16 Lesermeinungen
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"Der Nationale Synodalismus ist nicht gescheitert: Er spielt nur keine Rolle mehr - Gastkommentar von Franz Norbert Otterbeck


Köln (kath.net)

"Die Frohe Botschaft des Evangeliums heute unter den 'Zeichen der Zeit' sichtbar und lebbar zu machen", sei das Ziel beider synodaler Wege, des römischen wie des deutschen. So kommentierte der DBK-Vorsitzende Bätzing, selten originell, die Ankündigung aus Rom, der Bischofssynode 2023 eine weltweite Konsultation vorzuschalten. Diese trägt den Namen 'itinerario sinodale', also: Synodaler Weg. Kritiker des deutschen Sonderwegs hatte insbesondere die falsche Etikettierung des Projekts verärgert, bei dem in einer Weise über Macht, Sex, Zölibat und Frauen geredet wird, die nach Meinung mancher Schisma, Häresie oder sogar Apostasie begünstige. Das römische Thema lautet: Gemeinschaft, Partizipation, Mission. Es geht also um die Teilhabe, möglichst aller, an der Mission der kirchlichen Weggemeinschaft. Damit hat Papst Franziskus den Nationalen Synodalismus aufs Abstellgleis geschoben, vehementer als zu erwarten war. Der pflichtschuldige Beifall, den zugleich der ZdK-Leuchtturm spendierte, dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass Sternberg im Geiste schon im Ruhestand weilt und vielleicht noch das eine oder andere Abenteuer für Senioren anpeilt. Selbstverständlich ist Peter Winnemöller zuzustimmen: Der Nationale Synodalismus wird alles daran setzen, seinen Flachsinn immer noch auf die Weltebene "zu spielen". Doch diesem Spieltrieb setzen Glaube, Hoffnung und Liebe der Kirche enge Grenzen.


Bischof Pustefix ist schon ganz außer Atem, so sehr strengt es ihn an, immer wieder dieselben Seifenblasen auf die Reise zu schicken. Das Sprüchlein von der Lebbarmachung der Frohen Botschaft hat er vermutlich schon als Abiturient 1980 in Betzdorf strapaziert. Und seither nichts dazugelernt? Man könnte noch einige Sinnsprüche hinzusetzen: Ein Stein ruht gern. Luft säuselt im Wind. Flammen verzehren das Feuer. Was hat denn die Kirche seit Pfingsten im Jahre 30 getan? Das Evangelium unsichtbar gemacht und als nicht lebbar weggesperrt? Irgendjemand wird der famosen Exzellenz mal sagen müssen, dass solche Sätze nichts begründen, sondern der Begründung bedürfen. So ein mutiger Botschafter muss allerdings mit der Antwort rechnen: "Ich überzeuge mich immer wieder davon, fast täglich, dass ich mir vertrauen kann." Da man in deutsch-diözesanen Gefilden bekanntlich eine chiffrierte Sprache spricht, wird die gemeinte Zielgruppe allerdings die Botschaft verstanden haben: Keine Panik! Wir Bischöfe bleiben auf Kurs! Es geht schon lange nicht mehr darum, nach "draußen" etwas mitzuteilen, etwa dass Jesus Christus für uns Sünde und Tod besiegt hat, sondern die sprungbereite Feindseligkeit der Gehaltsempfänger (und Ruhegehaltsempfänger) zu besänftigen. Der Nationale Synodalismus ist nicht gescheitert: Er spielt nur keine Rolle mehr. Manche Katholiken möchten das Wort "Synode" allerdings auch nicht gern hören, wenn es aus Rom angekündigt wird.

Man hat einerseits von der geringen Relevanz des protestantischen Parlamentarismus gehört, der schon einige Übung darin hat, fromme Stimmen totzuschweigen. Andererseits erzeugten auch römische Synoden jüngst viel mehr Lärm um nichts als erkennbar geistgewirkte Ergebnisse. Doch stellt Papst Franziskus die synodale Idee bewusst unter das Wirken des Heiligen Geistes. Das ist ein ganz anderes Konzept als das von DBK/ZdK, wo man immer schon weiß (seit etwa 1971), dass die Auflockerung des Zölibats ("viri probati"), die Einführung der Frauenordination (im Diakonat) und - äußerst wichtig! - eine umfassende Neubewertung der Sexualität das Evangelium "heute lebbar" macht. Besonders lebbar ist das Evangelium dann, wenn es nicht verkündet wird. "Tut, was ihr nicht lassen könnt." Gott geht alle Wege mit! Das kann man zwar richtig verstehen, solange der Weg noch zu einem gottgegebenen Ziel führt. So kann sich aber auch ankündigen, dass von der Religion nur ein moralisch-therapeutischer Appell übrig bleibt, ohne jede prägende Kraft für das Leben der Welt. Der aus Rom angestoßene Synodale Weg könnte immerhin einer sein, der diesen Namen verdient. Dann nämlich, wenn - im Horizont der Weltkirche - auch die schlichten, frommen Seelen in Deutschland, jung und alt, charismatisch bis traditionalistisch, wieder einen Anteil erhalten an der Sendung kirchlicher Weggemeinschaft, den ihnen der Nationale Synodalismus unserer etablierten Sakralbürokratie verweigert.

Quo vadis? "Wohin gehst Du?" So fragte Petrus auf der Flucht aus Rom, als er den Herrn sah. Jesus sagte: "Nach Rom, um mich abermals kreuzigen zu lassen." Petrus verstand und ging. Auch in diesem Sinne führen alle Wege nach Rom, nämlich zum Glaubenszeugnis im Namen des Herrn, zur Confessio.

Die konfessionellen Bürokraten registrieren schon seit einiger Zeit, dass außerhalb ihrer Reichweite durchaus Oasen des gelebten Evangeliums entstanden sind. Man meidet diese Leute, beobachtet sie mit Argwohn. Denn dort wird die Hierarchie kirchlicher Weggemeinschaft akzeptiert und mit Leben erfüllt. Dort inspirieren das sakramentale Priestertum und das gemeinsame Priestertum der Getauften sich gegenseitig. Dort stehen Ehe und Familie, aber auch die Berufung zu geistlich fruchtbarer Ehelosigkeit wieder im Mittelpunkt der christlichen Existenz. Diese Oasen sind klein, aber sie sind da - und sie wachsen. Die Sprache der Beschlussvorlagen deutscher Synodalforen wird dort nicht verstanden, wohl aber die Sprache der Heiligen Schrift, inmitten der Tradition der Kirche. Veni Sancte Spiritus!

 

 


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