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Muslim wird Christ: „Ich hatte immer sehr starke Gefühle, wenn ich an einer Kirche vorbeiging“

12. April 2021 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Hunderte von syrischen Ex-Muslimen werden jedes Jahr getauft, in allen Konfessionen – „Ich suchte nach einem Sinn in meinem Leben und als ich Jesus kennenlernte, verstand ich, dass er das Leben ist.“


Damaskus (kath.net) „Ich hatte immer sehr starke Gefühle, wenn ich an einer Kirche vorbeiging. Der IS hat nur bestätigt, was ich zum Islam fühlte. Ich habe mich davon gelöst. Vor fünf Jahren traf ich Pater Raafat. Und zwei Jahre später wurde ich getauft. An diesem Tag wurde ich ein anderer Mann, es war ein unbeschreibliches Gefühl, so schön und tief.“ Das sagt der Syrer Ubada, der aus Sicherheitsgründen nicht seinen vollen Namen nennen kann, im Gespräch mit dem französischen katholischen Internetportal „aleteia“. Ubada stammt aus einer konservativen muslimischen Damaszenerfamilie, hat lange Zeit in Saudi-Arabien gelebt, besuchte öffentliche Koranschulen und war sehr daran interessiert, den Koran zu studieren. Aus Neugier beschließt er eines Tages, in das Evangelium und in das Leben Jesu einzutauchen. Während er seinen Lebensweg erzählt, greift seine Hand plötzlich nach einem Rosenkranz, den er immer in der Nähe hat.


Auch der Syro-Libanese Yahya war in eine muslimische Familie hineingeboren worden und stammt aus Homs. Seit einigen Jahren bewegte ihn das Christentum bereits, dann besuchte er das Kloster Saint Charbel im Libanon, ein Höhepunkt auf seinem Weg zum Christentum. „Ich suchte nach einem Sinn in meinem Leben und als ich Jesus kennenlernte, verstand ich, dass er das Leben ist.“ Jetzt fühle er sich „frei von einer Last, in Frieden mit mir selbst. Ich hatte das Gefühl, das gefunden zu haben, wonach ich lange gesucht hatte. Ich bin ruhig und glücklich. Ich wurde wiedergeboren… Heute bin ich Teil des Chores der katholischen Kirche in Erbil, Irak, wo ich mit meiner Frau und unserer 3-jährigen Tochter lebe, die direkt christlich geboren und getauft wurde.“

Und Oubada, der in Arabien lebt, muss seinen Glauben geheimhalten, da er ihn nicht öffentlich bezeugen darf. „Ich lebe meinen Glauben mit den Evangelien… und den byzantinischen Liedern. Ich bin ein Mann, der von der Liebe Christi erfüllt ist.“

Jedes Jahr werden hunderte syrische Ex-Muslime getauft, bestätigen Pfarrer Nihad Hassan, der bereits auch selbst schon hunderte syrische Flüchtlinge im Libanon getauft hat, sowie Pfr. Raafat Abou El Nasser von der melkitisch-katholische Kirche in Damaskus. Getauft wird in allen Konfessionen, beispielsweise lateinische und griechisch-katholische Melkiten, auch in den orthodoxen Kirchen.

Pfr. El Nasser erläuterte gegenüber „aleteia“: „Angesichts der Umstände, des Krieges und der Ankunft des IS hat die Nachfrage zugenommen. Die Menschen haben eine unbekannte oder nicht anerkannte Religion entdeckt. Sie gehen vom Islam zu Christus, von einem einfachen Propheten zum Erretter.“ Diese neuen Konvertiten wurden zwischen 6 und 24 Monaten bis zu ihrer Taufe begleitet, und es gebe da herzzerreißende persönliche Lebenswege. Der Priester bedauert, diese Lebenswege nicht detaillierter beschreiben zu können, doch sei da „Angst vor Familie und Umgebung. Darüber hinaus weigerten sich viele aus Angst, erkannt zu werden, darüber zu sprechen.“


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