Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  9. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  10. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  11. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  12. Die Hoffnung berühren – und leben. Die Kraft, die aus Christus kommt
  13. Die christliche Minderheit in Syrien wurde erneut Ziel extremistischer Gewalt
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. US-Repräsentantenhaus untersucht möglichen Missbrauch von Steuergeld durch Planned Parenthood

Der ‚Big Brother’ der Religionen: Pekings neue Datenbank

11. Februar 2021 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


China, die totale Überwachung und Unterdrückung und der Vatikan mit seiner ‚pastoralen Übereinkunft’. Von Armin Schwibach


Rom-Peking (kath.net/as/AsiaNews) Die Obsession der harten und die Menschenrechte verachtenden kommunistischen Diktatur Chinas wird einzigartig und auch skurril, wenn es – nach der Rassenfrage – um „die Religion“ geht – will doch eine Partei selbst als einziger Ort der wahren Wirklichkeit und somit allbestimmend gelten. Dies wird für die katholische Kirche deshalb „interessant“, weil Rom vor wenige Monaten ein geheimes Abkommen mit der kommunistischen Diktatur verlängert hat, in dem es um das Verhältnis Kirche-Staat und das Problem der Bischofsernennungen geht. Wahrscheinlich dürften in dem „geheimen Abkommen“ noch andere Aspekte des kirchlichen Lebens „geklärt“ werden.

Auf der Seite der renommierten und auf Asien spezialisierten Nachrichtenagentur der Päpstlichen Missionswerke „Asia News“ wurde nun auf eine weitere „Neuheit“ hingewiesen, die das Regime vorangetrieben hat: die Errichtung eines Database, einer Datenbank besonderer Art. Diese wird alle Informationen über das religiöse Personal enthalten, einschließlich der erhaltenen Strafen und der Aufhebung ihres Dienstes. Ein Dokument über die Führung von Geistlichen, Mönchen, Priestern, Bischöfen, die in erster Linie verpflichtet sind, „die Führung der Kommunistischen Partei Chinas zu unterstützen, das sozialistische System aufrechtzuerhalten“, „illegalen religiösen Aktivitäten und religiösem Extremismus zu widerstehen und sich der Unterwanderung durch ausländische Kräfte unter Verwendung der Religion zu widersetzen“. Die Datenbank behandelt die Religionen weiterhin „als staatliche Institutionen und die Verpflichtungen der religiösen Mitarbeiter als Beamte“. Es bleibt zu bedenken, was dies für den „pastorale“ Wert des chinesisch-vatikanischen Abkommens implizieren wird.

Nachstehender Artikel könnte vor allem auch die deutsche Funktionärskirche nachdenklich machen, auch wenn es diese natürlich mit ganz anderen Verquickungen von Staat und Kirche zu tun hat.


***

Der „Big Brother“ der Religionen, von Wang Zhicheng

Die staatliche Verwaltung für religiöse Angelegenheiten (Sara) hat eine Datenbank eingerichtet, in der alle Informationen über religiöses Personal gesammelt werden. Außerdem werden „Auszeichnungen“, „Bestrafungen“, die sie erhalten haben, einschließlich „Löschung“ ihres Dienstes und „andere Informationen“ ergriffen. All dies wird „zeitnah“ aktualisiert.

Die Einführung der Datenbank ist eine der Neuerungen (Art. 33), die im Dokument „Administrative Maßnahmen für religiöses Personal“ erwähnt werden, das am 9. Februar veröffentlicht wurde und einmal mehr die totale Kontrolle über religiöse Erfahrungen in China demonstriert. Das Dokument besteht aus 7 Kapiteln und 52 Artikeln, die akribisch die Registrierung des religiösen Personals, seine Eigenschaften und die Art seiner Tätigkeit, die „Rechte“, aber vor allem die „Pflichten“ von Bischöfen, Priestern, buddhistischen und taoistischen Mönchen usw. regelt.

Das Dokument war im vergangenen November auf der Website von „Sara“ veröffentlicht worden, um mögliche Vorschläge und Korrekturen zu sammeln. Es wurde am 9. Februar mit nur wenigen Änderungen veröffentlicht. Das Dokument wird am 1. Mai in Kraft treten.

Jede Person, die eine religiöse Funktion ausüben möchte, muss vorher festgelegte Kriterien erfüllen: sie muss „das Vaterland lieben, die Führung der Kommunistischen Partei Chinas unterstützen, das sozialistische System unterstützen, die Verfassung, die Gesetze, Vorschriften und Regeln respektieren, die grundlegenden Werte des Sozialismus praktizieren, das Prinzip der Unabhängigkeit und Selbstverwaltung der Religion befolgen und sich an die Religionspolitik Chinas halten, die nationale Einheit, die ethnische Einheit, die religiöse Harmonie und die soziale Stabilität aufrechterhalten“ (Art. 3).

Es ist anzumerken, dass es Teil der „Verpflichtungen“ ist, „illegalen religiösen Aktivitäten und religiösem Extremismus zu widerstehen und der Infiltration durch ausländische Kräfte, die sich der Religion bedienen, entgegenzuwirken“. Für die Katholiken bedeutet dies, dass offizielle Priester und Bischöfe nicht in der Lage sein werden, die Einheit mit inoffiziellen Priestern und Bischöfen zum Ausdruck zu bringen. Sie müssen damit die vom Regime auferlegte Spaltung billigen und unterstützen.

Auch die katholischen Bischöfe können, obwohl sie vom chinesischen Bischofsrat „approbiert und geweiht“ sind, ihr Amt nur nach Registrierung bei der „Sara“ ausüben. Auf diese Weise wird der pastorale Dienst der Bischöfe vom Staat und nicht von der Kirche geleitet (Art. 16).

Sehr ähnlich ist die Situation der „lebenden Buddhas“ im tibetischen Buddhismus: sie dürfen ohne die Erlaubnis der Kommunistischen Partei Chinas (Art. 15) kein Amt ausüben und sich nicht als wahre Reinkarnationen betrachten.

Von „AsiaNews“ befragt kommentierte ein katholischer Priester in China: „In diesem Dokument gibt es nichts Neues. Es behandelt die Religionen weiterhin als staatliche Institutionen und die Verpflichtungen der religiösen Mitarbeiter als Staatsbeamte. So sehr, dass ihre Arbeit reguliert, kontrolliert und als zivile Beschäftigung registriert werden muss. Die Registrierung erfolgt durch die religiösen Einrichtungen, aber bei den zuständigen zivilen Ämtern. Und das ist besonders für die Bischöfe schmerzhaft“.

Am 8. Februar, beim Neujahrsempfang für das am Heiligen Stuhl akkreditierte diplomatische Korps, erwähnte Papst Franziskus an einer Stelle die Erneuerung des vorläufigen Abkommens zwischen China und dem Heiligen Stuhl: „Es handelt sich um eine Übereinkunft, die im Wesentlichen pastoraler Natur ist. Der Heilige Stuhl hofft, dass der eingeschlagene Weg im Geiste des Respekts und gegenseitigen Vertrauens weitergeht und zur Lösung von Fragen gemeinsamen Interesses weiterhin beiträgt“.

Mehrere Priester in China fragen sich nun, ob dieses neue Dokument über „administrative Maßnahmen“ nicht die „pastoralen“ Errungenschaften der Vereinbarung in Frage stellt, da es das Amt der Bischöfe der Macht der Partei unterstellt und die Trennung zwischen offiziellen und Untergrundgemeinden bekräftigt.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Christenverfolgung

  1. Anhaltende Angriffe auf Christen in Nigeria
  2. Christen werden in 160 Ländern der Welt schikaniert
  3. Tragisches Schicksal der verfolgten Christen
  4. Pakistan: Mehr Blasphemievorwürfe gegen Christen
  5. Indien: Junge Ordensfrau nach Konversionsvorwürfen in Haft
  6. Vatikan-Vertreter bei der UNO: Jeder siebte Christ wird verfolgt
  7. Nicaraguas Diktator Ortega verbietet öffentliche Kreuzwegprozessionen
  8. Indien: Kritik an Behörden wegen anhaltender Gewalt gegen Christen
  9. "Wenn die Demokraten die Macht haben, schauen sie bei der Ermordung der Christen in Nigeria weg"
  10. Iran: Für eine Verhaftung reicht es ein Christ zu sein






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  7. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  10. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  11. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  12. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz