Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Eine große Intimität – und das Wort ist Fleisch geworden

3. Jänner 2021 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus: Καὶ ὁ λόγος σὰρξ ἐγένετο καὶ ἐσκήνωσεν ἐν ἡμῖν, καὶ ἐθεασάμεθα τὴν δόξαν αὐτοῦ, δόξαν ὡς μονογενοῦς παρὰ πατρός, πλήρης χάριτος καὶ ἀληθείας. Nach dem Angelus zu sozialen "Problemen" und Mahnungen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Dieses Jahr feierte Papst Franziskus aus gesundheitlichen Gründen weder das „Te Deum“ zum Jahresabschluss 2020 noch die Messe zum Jahresanfang 2021. Er beschränkt sich darauf, aus der Bibliothek der ehemaligen Papstwohnung im Apostolischen Palast das traditionelle Angelusgebet zu beten. Aus der Wohnung: um Ansammlungen auf dem Petersplatz zu vermeiden (in dieser Zeit geschlossenen: Italien ist in diesen Tagen bis zum 6. Januar „Rote Zone“) und damit den Anordnungen der italienischen Behörden zu folgen.

In seiner Katechese zum Angelus am zweiten Sonntag nach Weihnachten unterstrich der Papst, dass das Wort Gottes uns nicht eine Episode aus dem Leben Jesu gebe, sondern uns von ihm erzähle, bevor er geboren worden sei. Es führe uns zurück, um etwas über Jesus zu offenbaren, bevor er unter uns gekommen sei. Es tue dies besonders im Prolog des Johannesevangeliums, der anhebe: „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1: Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος).

„Im Anfang“: das seien die ersten Worte der Bibel, dieselben Worte, mit denen der Schöpfungsbericht beginne: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde“ (Gen 1,1). Heute sage das Evangelium, dass derjenige, den wir an seinem Geburtsfest betrachteten, Jesus, schon vorher existiert habe: vor dem Anfang der Dinge, vor dem Universum. Er sei vor Raum und Zeit. „In ihm war das Leben“ (Joh 1,4: ἐν αὐτῷ ζωὴ ἦν), bevor das Leben erschienen sei.


Der heilige Johannes nenne ihn den "logos", das Wort. Das Wort werde benutzt, um zu kommunizieren: man spreche nicht allein, man spreche zu jemandem. Nun, „die Tatsache, dass Jesus von Anfang an das Wort ist, bedeutet, dass Gott von Anfang an mit uns kommunizieren will, er will zu uns sprechen“. Der eingeborene Sohn des Vaters wolle uns sagen, wie schön es sei, Kinder Gottes zu sein. Er „ist das wahre Licht“ (V. 9: Ἦν τὸ φῶς τὸ ἀληθινόν) und wolle uns von der Finsternis des Bösen distanzieren“. Er „ist das Leben“ (V. 4: καὶ ἡ ζωὴ ἦν τὸ φῶς τῶν ἀνθρώπων), das unser Leben kenne und uns sagen wolle, dass er es immer geliebt habe. Das sei die wunderbare Botschaft von heute: „Jesus ist das ewige Wort Gottes, das schon immer an uns gedacht hat und mit uns kommunizieren will“.

Um dies zu tun, sei er über Worte hinausgegangen. In der Tat werde uns im Herzen des heutigen Evangeliums gesagt, dass das Wort »Fleisch wurde und unter uns wohnte«. „Er wurde Fleisch: Warum verwendet der heilige Johannes diesen Ausdruck ‚Fleisch’? Hätte er nicht eleganter sagen können, dass er Mensch wurde?“, fragte der Papst. Nein, er benutze das Wort „Fleisch“, weil es unseren menschlichen Zustand in all seiner Schwäche, in all seiner Gebrechlichkeit bezeichne. Es sage uns, dass Gott gebrechlich geworden sei, um unsere Gebrechlichkeit hautnah zu berühren. Da der Herr Fleisch geworden sei, sei ist ihm also nichts in unserem Leben fremd. Es gibt nichts, was er verschmähe. Wir können alles mit Ihm teilen: „Lieber Bruder, liebe Schwester, Gott ist Fleisch geworden, um euch zu sagen, dass er euch genau dort liebt, in euren Schwächen. Genau dort, wo ihr euch am meisten schämt“.

Er sei Fleisch geworden und nicht umgekehrt. Er habe unser Menschsein nicht wie ein Kleidungsstück genommen, das man an- und ausziehe. Er habe sich nie wieder von unserem Fleisch gelöst. Und er werde niemals von ihm getrennt sein: „jetzt und für immer ist er im Himmel mit seinem Leib aus menschlichem Fleisch. Er hat sich für immer mit unserem Menschsein verbunden. Wir könnten sagen, dass er es ‚geheiratet’ hat“.

In der Tat sage das Evangelium: er „kam, um unter uns zu wohnen“. Er sei nicht gekommen, um uns zu besuchen, er sei gekommen, um bei uns zu wohnen, um mit uns zu sein. „Was wünscht er sich dann von uns?“, fragte sich Franziskus. Eine große Intimität. Er möchte, dass wir Freud und Leid, Wünsche und Ängste, Hoffnungen und Traurigkeit, Menschen und Situationen mit Ihm teilten. Täten wir das, öffneten wir ihm unser Herz und sagten ihm alles: „Lasst uns in der Stille vor der Krippe innehalten, um die Zärtlichkeit des nahen, fleischgewordenen Gottes zu genießen. Und ohne Angst laden wir ihn in unser Haus ein, in unsere Familie, in unsere Schwächen. Er wird kommen und das Leben wird sich verändern“.

„Möge die heilige Mutter Gottes“, so der Papst abschließend, „in der das Wort Fleisch geworden ist, uns helfen, Jesus aufzunehmen, der an die Tür unseres Herzens klopft, um mit uns zu wohnen“.

Nach dem Angelus brachte der Papst einige Besorgnisse zum Ausdruck, die ein bereits heißes Klime der Diskriminierung weiter anheizen könnten:

"Ich erneuere euch  allen meine besten Wünsche für das gerade begonnene Jahr. Als Christen meiden wir die fatalistische oder magische Mentalität: wir wissen, dass die Dinge in dem Maße besser werden, in dem wir mit Gottes Hilfe für das Gemeinwohl zusammenarbeiten und die Schwächsten und Benachteiligten in den Mittelpunkt stellen. Wir wissen nicht, was das Jahr 2021 bringen wird, aber was jeder von uns und wir alle zusammen tun können, ist, uns ein wenig mehr für die Sorge füreinander und für die Schöpfung, unser gemeinsames Haus, einzusetzen.

Es stimmt, es gibt die Versuchung, sich nur um die eigenen Interessen zu kümmern, z.B. weiter Krieg zu führen, sich nur auf das wirtschaftliche Profil zu konzentrieren, hedonistisch zu leben, d.h. nur zu versuchen, das eigene Vergnügen zu befriedigen... Es gibt sie, diese Versuchung. Ich habe in den Zeitungen etwas gelesen, das mich sehr traurig gemacht hat: in einem Land, ich weiß nicht mehr, welches, sind an jenem Nachmittag mehr als 40 Flugzeuge ausgeflogen, um dem Lockdown zu entkommen und einen schönen Urlaub zu haben. Aber diese Leute, die gute Leute sind, haben sie nicht an die gedacht, die zu Hause geblieben sind, an die wirtschaftlichen Probleme so vieler Menschen, die der Lockdown niedergeschlagen hat, an die Kranken? Sie nehmen einfach Urlaub und machen ihr eigenes Ding. Das hat mich sehr betrübt".

Durch derartige Worte werden soziale Konflikte nicht geringer.

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Angelus

  1. Die Gnade der Eucharistie: essen und gesättigt werden
  2. Der Sinn von Christi Himmelfahrt. Zwei Handlungen: Ankündigung der Gabe des Geistes und Segen
  3. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch!
  4. Hören, kennen, folgen
  5. Die Zeit, mit Jesus neu anzufangen, mit ihm hinauszufahren
  6. Auch wir sind wie Thomas
  7. Die Wahrheit, die uns frei macht
  8. Bekehren wir uns vom Bösen, entsagen wir der Sünde!
  9. Die Verklärung und die Gnade der Wachsamkeit
  10. Die Versuchungen und der Kampf gegen das Böse






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz