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„Ein Röntgenbild der Gesellschaft und der Kirche, das wir nicht hinnehmen können“

21. Oktober 2020 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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„In Deutschland wird 100.000 ungeborenen Kindern das Leben genommen. Diese Tatsache beunruhigt nur 16 % der Deutschen – und auch nur 16 % der Katholiken!“ Gastbeitrag von Hubert Gindert


Fulda (kath.net/Blog Forum Deutscher Katholiken) Auf der Herbstkonferenz der deutschen Bischöfe 2020 in Fulda hat der päpstliche Nuntius Erzbischof Eterovic mit wenigen Zahlen dargelegt, wo die Aufgabe der katholischen Kirche in Deutschland liegt. „Lt. den Statistiken glauben von den 54 % der Bevölkerung in Deutschland, die Christen sind, nur 61 % der Katholiken und 58 % der evangelischen Christen an die Auferstehung Jesu Christi; Ferner glauben nur 57 % der evangelischen Christen und 63 % der Katholiken, dass Jesus Christus auch der Sohn Gottes ist“.

Wenn jemand von denen Christ ist, der an Tod und Auferstehung Jesu Christi glaubt, dann sind noch rund 32% der deutschen Christen. Erzbischof Eterovic fügt noch an: „31 % der Deutschen glauben an ein Schicksal, 24 % an Astrologie und 15 % an eine Wiedergeburt“.

Damit wird die eigentliche Aufgabe eines Reformprozesses, wie des „Synodalen Weges“ unausweichlich: Neuevangelisierung, d.h. die Wahrnehmung des Missionsauftrages Jesu.

Zum „Röntgenbild“ der katholischen Kirche tragen die repräsentativen Untersuchungen des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstitutes „INSA Consuläre“, die im Auftrag der Tagespost durchgeführt werden, bei. Die im Weiteren aufgeführten Daten beziehen sich darauf.


Das Ausweichen vor dem Missionsauftrag im ‚Synodalen Prozess‘ stößt übrigens auf geringes Interesse. Die Aussage, zu der sich die befragten Katholiken äußern sollten, lautete: „Der katholische Reformdialog Synodaler Weg interessiert mich“: Nur 19 % zeigten Interesse. Mehr als die Hälfte (53 %) interessieren sich nicht. 28 % können die Frage nicht einschätzen, obwohl die Medien darüber wiederholt berichtet haben. Ein Interesse ist wohl auch bei ihnen nicht gegeben. Damit sind rund 80% eher desinteressiert.

Diese rund 80 % spiegeln auch das Interesse der Deutschen insgesamt wider, weil bei dieser repräsentativen Erhebung die Deutschen allesamt gefragt wurden. Bezogen auf die Deutschen äußerten fast zwei Drittel (63 %) kein Interesse, nur 11 % waren am synodalen Dialog interessiert. 17 % „wissen nicht, wie sie dazu stehen“. Damit sind rund vier Fünftel der Deutschen und auch der Katholiken an einer Reform der katholischen Kirche desinteressiert. Sie bringen damit auch zum Ausdruck, dass die Kirche für sie persönlich und auch für die Gesellschaft, in der sie leben, von geringer Bedeutung ist.

Die schwindende Bedeutung der katholischen Kirche für die bundesrepublikanische Gesellschaft kommt wieder im Ergebnis einer weiteren repräsentativen Untersuchung zum Vorschein. Die Aussage, zu der die Befragten Stellung nehmen sollten, lautete: „die katholische Kirche bereichert mit ihren Festen und Ritualen das kulturelle Leben in Deutschland“. Nur 28 % der Deutschen stützen diese Aussage. „42% sind gegenteiliger Auffassung“. 22 % können sich dazu nicht äußern.

In dieser Frage weichen die befragten Katholiken stärker von der Gesamtheit ab: 48 % („Kulturkatholiken“) meinen, dass die Kirche die Kultur in Deutschland bereichert. Aber das ist noch nicht jeder Zweite. 28 % der Katholiken messen der katholischen Kirche keine Bereicherung der Kultur zu. Ein Viertel kann das nicht einschätzen.

Die Interesselosigkeit am Glauben der Kirche hat Folgen, z.B. für das wichtigste Grundrecht, d.h. auf das Recht auf Leben, von dem alle übrigen Rechte abhängen. In Deutschland wird 100.000 ungeborenen Kindern das Leben genommen. Diese Tatsache beunruhigt nur 16 % der Deutschen – und auch nur 16 % der Katholiken! Die Frage einer repräsentativen Umfrage lautete: „das Ausmaß von Abtreibungen in Deutschland beunruhigt mich“. Gut jeder Zweite Deutsche (53 %) und ebenso 54 % der Katholiken fühlen sich durch die Massenabtreibung in ihrem Befinden nicht gestört. Ein Wort Jesu aber sagt: „bei Euch soll es nicht so sein“ (Mk 1043). Denn für Christen bringt diese Einschätzung nicht nur ein erschreckend nachlassendes Wertgefühl für das Leben zum Ausdruck, bei ihnen kommt noch die Übertretung des Gottesgebotes „du sollst nicht töten“ hinzu. Die Zahlen signalisieren, dass die Wertschätzung für das Leben bei Katholiken nicht besser als in der Gesamtbevölkerung ist.

Wenn die Tötung Ungeborener von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung hingenommen wird, berührt das das Leben insgesamt, das der Alten und der Kranken etc. Die vom Bundesverfassungsgericht nun zugestandene Möglichkeit der Selbsttötung durch aktive Sterbehilfe, als Ausdruck der Selbstbestimmung, öffnet auch Schleusen für die Verfügbarkeit des menschlichen Lebens insgesamt. Hinter den Barrieren der Unverfügbarkeit tauchen ungeahnte Möglichkeiten auf, wie mit menschlichem Leben hantiert werden kann und wie die Würde des Menschen unter die Räder kommen. Die treibenden Kräfte sind Geld und Macht.

Wenn die innere Beziehung zur Kirche verloren geht, tritt das Grundrecht auf Religionsfreiheit in den Hintergrund. Die Katholiken vergessen ihre Märtyrer, nicht nur die einer 2000jährigen Kirchengeschichte, sondern auch die heutigen. Dazu zählen auch die geringen „Sorgen auf Grund der weltweit steigenden Angriffe auf Gotteshäuser“. Die Aussage „eine zunehmende Zahl von Angriffen auf Kirchen weltweit bereitet mir Sorgen“, wird nur von 45 % der Deutschen bejaht, bei 30 % ist das nicht der Fall, 17 % können diese Frage nicht beantworten. Nur 52 % der Katholiken teilen die Sorge, obwohl es vor allem katholische Gotteshäuser sind, die davon betroffen sind.

 


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