Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  3. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  4. "'Potestas sacra' für Laien: worum es letztlich geht"
  5. Kardinal Nemet: Papst Leo ist der Löwe, der die Wölfe jagen wird
  6. Stille Nacht, Heilige Nacht
  7. Vorbehaltlos Ja zum Leben!
  8. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  9. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  10. Psychologe verteidigt Therapie bei ungewollter gleichgeschlechtlicher Neigung
  11. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  12. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  13. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  14. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag
  15. Meloni besuchte neues Museum zu Ehren von Johannes Paul II. in Rom

Vertiefung statt Horizontalisierung des Glaubens

14. November 2019 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Wir alle sollten sehr vorsichtig sein, eigene Überlegungen in einem Zusammenhang mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu sehen oder mit diesem zu identifizieren.“ Gastbeitrag von Thorsten Paprotny


Hannover (kath.net) Politischen Charakter haben offene Briefe in jedem Fall. Diesen Weg wählten am 5. November auch zehn Generalvikare deutscher Diözesen. Sie plädierten für die bekannten Strukturreformen, beriefen sich auch auf das Wirken des Heiligen Geistes und appellierten beherzt: „Wir haben dabei die grundlegende Erfahrung gemacht, dass es möglich ist, im Vertrauen auf den Hl. Geist, die Wirklichkeit von Kirche und Gesellschaft vorbehaltlos anzuschauen und über notwendige Veränderungen angstfrei nachzudenken. Unsere Erfahrung ermutigt uns in dem Vertrauen, dass Gottes Geist größer und weiter ist als das je eigene Denken und die je eigene Perspektive. Darum appellieren wir an alle Mitwirkenden und Beteiligten des Synodalen Weges, aber auch an alle verantwortlichen und engagierten Gläubigen in unserer Kirche, das Wirken dieses Geistes nicht voreilig einzugrenzen.“

Skeptiker und Kritiker des „Synodalen Weges“ könnten darauf erwidern, dass die nachdenkliche oder vorbehaltlose Zustimmung zu manchen Entwicklungen in der Gesellschaft und die Anpassung der Lehre der Kirche daran vielleicht nicht mit dem Wirken des Heiligen Geistes identifiziert werden sollte. Wer von uns verfügt über die Gabe, die „Wirklichkeit“ auch nur des Mitmenschen „vorbehaltlos anzuschauen“? Wenn von den Generalvikaren „notwendige Veränderungen“ angesprochen werden, dann scheinen diese ja bereits festzustehen und als unverzichtbar anerkannt zu sein. Muss über das, was als „notwendig“ schon identifiziert ist, überhaupt noch „angstfrei“ nachgedacht werden? Gottes Geist sei größer als das je eigene Denken – das klingt zunächst demütig. Wenn es so gemeint ist, müsste doch sogleich gefragt werden, wie denn engagierte Kleriker und Weltchristen imstande sein könnten – durch ihre kritischen Reflexionen zum „Synodalen Weg“ etwa, gedacht seien an ebenso notwendigen wie nachdenklichen Worte von Kardinal Woelki und Bischof Voderholzer –, „das Wirken dieses Geistes … voreilig einzugrenzen“? Wir alle sollten vor allem sehr vorsichtig sein, eigene Überlegungen in einem Zusammenhang mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu sehen oder mit diesem zu identifizieren.


Pater Engelbert Recktenwald hat in dem Beitrag „Ist in der Kirche noch Platz für den Glauben?“ kritische Fragen formuliert: „Die Generalvikare bitten darum, auf den Vorwurf mangelnder Rechtgläubigkeit zu verzichten. Bedeutet das, dass man die Leugnung des Dogmas von der päpstlichen Unfehlbarkeit für rechtgläubig halten muss? … Vor einigen Jahren wurde in anderem Zusammenhang aus den Reihen der deutschen Bischofskonferenz laut verkündet, dass das Zweite Vatikanische Konzil nicht verhandelbar sei und es für Menschen, die es ablehnen, keinen Platz in der Kirche gäbe. Gilt das nun nicht mehr?“

Erinnern möchte ich an eine Episode, die Kardinal Joseph Ratzinger 1997 in seinen Lebenserinnerungen berichtete. Sein Doktorvater Gottlieb Söhngen sprach sich 1949 leidenschaftlich gegen die Möglichkeit des Dogmas der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel aus. Als ihn ein protestantischer Kollege fragte, ob er nicht, wenn das Dogma komme, aus der Kirche austreten müsse, erwiderte Söhngen: „Wenn das Dogma kommt, dann werde ich mich daran erinnern, daß die Kirche weiser ist als ich, und ihr mehr vertrauen als meiner eigenen Gelehrtheit.“ Im Credo bekennen wir uns zur Kirche aller Zeiten und Orte. Sich das im Gebet Tag für Tag neu zu vergegenwärtigen und diese eine, heilige, katholische und apostolische Kirche immer mehr zu lieben, könnte vor einer Horizontalisierung des christlichen Glaubens schützen und uns zu Glaubensvertiefungen zu ermutigen.

Dr. Thorsten Paprotny lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band „Theologisch denken mit Benedikt XVI.“ im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.

kath.net-Buchtipp
Theologisch denken mit Benedikt XVI.
Von Thorsten Paprotny
Taschenbuch, 112 Seiten
2018 Bautz
ISBN 978-3-95948-336-0
Preis 15.50 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. "'Potestas sacra' für Laien: worum es letztlich geht"
  2. Meinungsfreiheit auf katholisch
  3. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  4. US-Erzbischof gibt Anweisung, politische Botschaft an Weihnachtskrippe sofort zu entfernen
  5. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  6. "Die Christen und Lebensschützer trauern um Martin Lohmann"
  7. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  8. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  9. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  10. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen






Top-15

meist-gelesen

  1. Statt Jesuskind in der Krippe ein schleimiges Alien-Monster in der ARD!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Die Skandalchristmette im SWR verstört und verärgert
  4. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: er ist der Messias, der Herr!
  5. ‚Jede Frau ist stark genug‘, um sich nach einer Vergewaltigung für ihr Baby zu entscheiden
  6. "'Potestas sacra' für Laien: worum es letztlich geht"
  7. THESE: 'Viele Priester ignorieren das Übernatürliche in der Lehre!'
  8. Kardinal Nemet: Papst Leo ist der Löwe, der die Wölfe jagen wird
  9. ‚Urbi et Orbi‘ 2025: Weihnachten - Geburt des Friedens
  10. Neuer Papst feiert wieder öffentliche Messe am Christtag
  11. Es macht mich sehr traurig, dass Russland einen Waffenstillstand zu Weihnachten abgelehnt hat!
  12. USA bombardieren Islamisten nach Massaker an Christen in Nigeria
  13. Psychologe verteidigt Therapie bei ungewollter gleichgeschlechtlicher Neigung
  14. „Driving home for Christmas“ – Nun ist Chris Rea auf dem Weg in seine ewige Heimat
  15. Wenn Gott Mensch wird. Die angebrochene Morgenröte des neuen Tages

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz