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Und das Wort ist Geist geblieben?

14. Oktober 2019 in Kommentar, 7 Lesermeinungen
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„Natürlich nicht! Es ist Fleisch geworden und hat (historisch, biologisch und geographisch) unter uns gewohnt. Ein Antwortversuch auf Reaktionen zu Verstummen der Wahrheit in der Schweigespirale.“ Gastkommentar von Helmut Müller


Vallendar (kath.net) Diese Gedanken kamen mir aufgrund dreier Erfahrungen in den letzten Tagen. Zwei private Reaktionen auf meinen Beitrag vom Verstummen der Wahrheit in der Schweigespirale, und ein Beerdigungsgottesdienst, den der Zelebrant damit beendete, Gott wäre symbolisch in Brot und Wein in der Feier bei uns gewesen. Er ist eben nicht bloß inspiratorisch, sondern inkarnatorisch bei uns gewesen, und der Gottessohn ist in die Gestalten Brot und Wein verwandelt, real bei uns geblieben. Die inkarnatorische Präsenz gegen ein bloß inspiratorisches Verständnis betonte Karl Heinz Menke noch kürzlich in Rom während der Begegnung mit dem Ratzinger-Schülerkreis einmal mehr. Ein inkarnatorisches Verständnis hat auch zur Folge, dass vom Gottessohn ein geschlechtlicher Leib angenommen wird und eine menschliche Person nicht bloß geschlechtlich undifferenziert inspiriert wird.

Das ist erheblich mehr als es in der ersten Reaktion auf meinen Beitrag hieß, Gott sei in jedem von uns Mensch geworden. Inkarnatorisch ist er es nur einmal geworden, andererseits ist es zu hoffen, dass das Fleisch gewordene Wort inspiratorisch in möglichst vielen Menschen wirksam wird. In der ersten Reaktion wurde nämlich vehement bestritten, dass es nur eine Wahrheit gäbe, was auch als fundamentalistisch bezeichnet wurde, aber ebenso vehement wurde behauptet, es gäbe viele Wahrheiten. Der Denkfehler liegt offensichtlich darin, dass die Menschwerdung Gottes nur inspiratorisch gedacht worden ist und es in dieser Gedankenlinie dann viele Wahrheiten gäbe.


In der dritten Anregung wurde mir zwar beigepflichtet, allerdings seitenlang damit gerungen, wie ein Verständnis von Wahrheit in den Naturwissenschaften und ein Verständnis aus dem Glauben zu vermitteln sind; wenn allerdings ein Verständnis von Wahrheit, wie es Hoimar von Ditfurth vor Jahren vertreten hat – er wurde in der Reaktion auf meinen Beitrag ständig zitiert – und der reduktionistische Naturalismus dieses Verständnis immer noch vertritt, ist gar keine Vermittlung möglich. Wenn naturwissenschaftliche „Wahrheit“ aber so verstanden wird, wie es der langjährige Zeitgenosse von Hoimar von Ditfurth, der Basler Biologe Adolf Portmann verstanden hat, sehr wohl. Portmann geht mit jedem Naturwissenschaftler gleichsam „an die Grenzen des Wissens“, so ein Buchtitel, und schaut mit ihm über die Grenzen. Da stehen schon Philosophen und Theologen, die er bittet jetzt das Denken mit einer anderen Methodik zu übernehmen, um jenseits der Grenze weiter gehen zu können. Die Philosophen kommen zwar mit hermeneutischen und phänomenologischen Denkansätzen einige Schritte weiter und müssen den Stab des Denkens dann an Glaubende weiterreichen. Diese Glaubenden, wenn sie Theologen sind, müssen das „Büschel von Nachrichten“ von diesem Mann aus Nazareth, wie es einmal ein Neutestamentler sagte, wirklich Ernst nehmen und diejenigen, die für diese Nachrichten stehen, als wahrhafte Zeugen ansehen, nicht bloß als zeitgebundene Altorientalen – das natürlich auch – sondern als Menschen, vielleicht wie du ich, die nach einer Aufforderung aus dem 2. Petrusbrief, Zeugnis davon geben sollen, was sie gesehen und gehört haben: „Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe“ (2 Petr. 1,16). Das muss überwältigend gewesen sein, ohne dass es eine soziale und politische Revolution gegeben hat.

Das darf man alles kritisch hinterfragen und sollte es auch. Aber zuletzt müssen wir uns entscheiden: Folgen wir einer Hermeneutik des Verdachts – das sind Altorientalen und sie sind noch nicht auf der Höhe der Zeit, wie manche meinen, dass es Kant und Hegel sind. Oder folgen wir einer Hermeneutik des Vertrauens: Wir haben es mit Zeugen zu tun, die von unglaublichen Widerfahrnissen wahrhaftig erschüttert und überwältigt worden sind und daraufhin mit Paulus sagen: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht künde“ (1 Kor 9,16) , oder „die Liebe Christi drängt uns“ (2 Kor. 5,15), um sich so wie Paulus bis zu zum Tod um die Gestade des Mittelmeers regelrecht „drängen“ zu lassen. Paulus ist auch wie Migranten heute, einmal schiffbrüchig im Mittelmeer unfreiwillig „getrieben“ worden, nur um diese ihn in den Grundfesten seiner Person erschütternde Nachricht, an die Nachwelt weiterzugeben und zudem auf Besitz, eigenen Willen und sexuelle Liebe verzichtend.

Ist es vermessen die Synodalen in Rom, die sich offensichtlich nicht nur um Amazonien kümmern wollen und die vom Synodalen Weg in Deutschland, an diesen Menschen erschütternden, überwältigenden und umkrempelnden Ursprung der Botschaft und seine Folgen zu erinnern?

kath.net-Buchtipp:
Zeitgerecht statt zeitgemäß
Spurensuche nach dem Geist der Zeit im Zeitgeist
Von Helmut Müller
Hardcover, 244 Seiten
2018 Bonifatius-Verlag
ISBN 978-3-89710-790-8
Preis Österreich: 15.40 EUR

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Symbolbild: Inkarnation - ´Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt...´



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Lesermeinungen

 Diadochus 15. Oktober 2019 
 

Göttlicher Klang

"Gott erniedrigt Sich so weit, dass Er mit unserer Sprache spricht, und dies macht uns taub für den göttlichen Klang dieser doch so irdischen Stimme." (Zitat von Dom Dysmas de Lassus, Kartäuser)
Wir müssen lernen, in der Stille Seine Stimme wahrzunehmen, selbst wenn sie immer ihr Geheimnis wahrt. Die Wahrheit ist nicht verstummt. Wir sind nur unfähig und willens, den Göttlichen Klang Seiner irdischen inkarnatorischen Stimme wahrzunehmen. Die Apostel und die Glaubenszeugen haben den Göttlichen Klang vernommen. Sie waren überwältigt. Für sie sind Glaube und Wissenschaft eins. Sie lauschen dem Herrn, dem Göttlichen Klang Seiner Stimme.


1
 
 bernhard_k 14. Oktober 2019 
 

Glaube und Wissen sind zwei unterschiedliche aber miteinander harmonierende...

... Erkenntnisebenen! Naturwissenschaften befassen sich mit empirisch erfassbaren Sachverhalten. Der Glaube und die Theologie mit meta-empirischen Sachverhalten.

Beide Ebenen harmonieren perfekt. Gott macht, so der Mathe-Professor John Lennox, den Naturwissenschaften keinerlei Konkurrenz!

Die Physiker zeigen etwa, wie sich Planeten bewegen (=empirisch). Und Gott (=meta-empirisch) hat dies in seiner Schöpferkraft eben genau so eingerichtet ...


2
 
 lesa 14. Oktober 2019 

Vom Zusammenhang des sakramentalen Amtes und der Inkarnation ...

Dank´an Herrn Müller, dass er das Thema aufgreift! Zu diesem Thema ist der Vortrag von Dr. Karl_Heinz Menke bei Symposium des Ratzinger-Schülerkreises vom 28.9.2019 sehr zu empfehlen: "Das sakramentale Amt in der Kirche" Beim CD-Dienst von Radio Horeb erhältlich.


1
 
 Diadochus 14. Oktober 2019 
 

Im Verborgenen

Die Inkarnation des Gottmenschen Jesus Christus wird immer ein Geheimnis bleiben. Wer Ihm begegnet, ist erschüttert. Wer sich von Seinem Blick berühren lässt, nicht ausweicht, ist im Herzen berührt. Vergessen wir nicht, Jesus verbrachte 30 Jahre von Seinen 33 Erdenjahren im Verborgenen. Demütig gehorchte er Maria und Seinem Nährvater Josef. Er lebte einfach und bescheiden. Auch im Tabernakel ist Er im Verborgenen anwesend. Da wohnt Er. Er ist da, in der Stille, im Verborgenen. Im Lärm dieser Zeit und im Lärm der Mahlgottesdienste werden wir Ihn nicht finden. Jesus Christus ist ein Gott der Stille. Er offenbart sich jenen, die Ihn dort suchen.


5
 
 Rolando 14. Oktober 2019 
 

Dazu ein hervorragender Vortrag,

von Michael Hesemann,
„Eucharistische Wunder“ bestellbar in Heroldsbach, Doppel CD Nr. 140,
http://www.gebetsstaette-heroldsbach.de/pdf/CD_Liste.pdf

http://www.gebetsstaette-heroldsbach.de/htm/bestellformular.htm


3
 
 Adamo 14. Oktober 2019 
 

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt!

Das ist Fakt.

Aber heute wird das alles von "klugen" Professoren hinterfragt (angezweifelt) oder relativiert (abgemildert, geschmälert).

Unsere Bischöfe lassen sie auf ihren Lehrstühlen gewähren.
Weshalb eigentlich? Sie haben doch bei ihrer Bischofsweihe versprochen Gottes Wahrheit zu verkünden.

Nicht diesen sog. "klugen Menschen" ist die Wahrheit geoffenbart worden, sondern den Einfachen, damit diese Hinterfrager und Relativierer beschämt werden.


7
 
 Klimakos 14. Oktober 2019 

Der dunkle Glaube fehlt

Diese herrliche Kraft des Glaubens die in Liebe endet müssen wir weiter geben. Und wir geben nur das weiter was wir empfangen haben.
Um die Gnade des Glaubens zu empfangen müssen wir demütig sein. Um demütig zu sein müssen wir auf den Gekreuzigten schauen. Um auf Ihn schauen zu wollen und können muss uns jemand wahrhaftig von Ihm erzählen. Dieser wahrhaftiger Erzähler ist unsere Katholische Kirche. Nur in ihr ist das Heil.


9
 

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