Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Uns gehen die Helden von der Fahne
  2. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Ungeborene Kinder im Mutterleib brauchen eine starke Lobby“
  3. Nuntius Eterović: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild … Männlich und weiblich erschuf er sie“
  4. Bischof Oster bei DBK: „Die Polarisierungen wurden stärker“
  5. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  6. Grüne tritt aus der Kirche aus, weil Kirche gegen das Töten kleiner Kinder ist
  7. Das Meer - der Hafen - der Leuchtturm
  8. Ladaria, bisheriger Präfekt der Glaubenskongregation, sagt Teilnahme an Bischofssynode ab
  9. Deutsche "Kirchenreform" könnte zur Spaltung der Kirche führen
  10. Geyer/FAZ beschreibt Grundhaltung von Fernández/Glaubenskongregation: „Mein Papst hat immer recht“
  11. Schönborn lädt ein für Synode zu beten
  12. Erzbischof Koch bei DBK: „Geben wir Gott bewusst in allem, was wir tun, die Ehre?“
  13. An einem Scheideweg der Zivilisation
  14. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  15. Staatsbegräbnis für Italiens Ex-Präsidenten Napolitano

Gründer der Arche-Gemeinschaften Jean Vanier verstorben

7. Mai 2019 in Prolife, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In den weltweit 135 christlichen "Arche"-Gemeinschaften leben Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammen - Der Kanadier Vanier erhielt 2015 den Templeton-Preis für Verdienste um die Menschlichkeit


Paris (kath.net/KAP) Jean Vanier, Gründer der christlichen "Arche"-Gemeinschaften, in denen Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammenleben, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte der Präsident der "Federation de L'Arche en France", Bernard Bresson, am Dienstag auf der Website der Organisation mit. Demnach starb der durch eine Krebserkrankung geschwächte Vanier in der Nacht zum Dienstag im Kreis nahestehender Personen in seiner Arche-Gründung in Paris.

Papst Franziskus wurde am Dienstag während seiner derzeitigen Balkanreise vom Tod Vaniers informiert. Er bete für Vanier und die Arche-Gemeinschaften, teilte Vatikansprecher Alessandro Gisotti im nordmazedonischen Skopje mit.

Jean Vanier wurde am 10. September 1928 in Genf geboren. Er war Sohn des späteren Generalgouverneurs von Kanada, Georges Vanier, und wuchs in Kanada, England und Frankreich auf. Als er 15 Jahre alt war, trat er der Marine bei. Zuletzt diente er auf dem kanadischen Flugzeugträger HMCS Magnificent. 1950 nahm er von der Marine Abschied, um in einer Kommunität bei Paris zu leben. Vanier begann ein Theologie- und Philosophiestudium in Paris. Nach Abschluss des Doktorats lehrte er ab 1962 am St. Michael's College an der Universität von Toronto.

1964 nahm Vanier mit dem Dominikanerpater Thomas Philippe zwei geistig behinderte Männer in ein Häuschen in Trosly-Breuil, einem französischen Dorf bei Compiegne, dem ersten Haus der Arche, auf. Er entdeckte "die Tiefe ihres Leidens und ihren Schrei nach wahrhaftiger Beziehung, aber auch ihre Freude an der Gemeinschaft mit Menschen" (Zitat Vanier). Er wollte ihnen helfen und merkte auf einmal, wie sie ihm halfen.

1965 übernahm Vanier die Leitung des Behindertenheimes in Val Fleuri, wo 32 Männer mit einer geistigen Behinderung lebten. Er veränderte das Heim unter dem Konzept, dass Behinderte und Nichtbehinderte in Hausgemeinschaften miteinander lebten, woraus die Arche-Bewegung entstand. 1969 wurden erste Archegemeinschaften außerhalb Frankreichs, "Daybreak" im kanadischen Toronto und "Asha Niketan" im indischen Bangalore, gegründet. In den 1970er Jahren wurden Strukturen, gemeinsame Leitlinien und eine Charta der Archegemeinschaften entwickelt.

1981 nahm Jean Vanier ein Sabbatjahr und übergab seine Leitungsfunktion an andere Mitverantwortliche. Seither gibt er seine Erfahrungen im Zusammenleben mit geistig behinderten Menschen weltweit in Vorträgen und Veröffentlichungen weiter. Heute gibt es weltweit rund 150 "Archen" mit etwa 5.000 Mitgliedern in 35 Ländern. In Österreich gibt es zwei "Arche"-Häuser in Steinach am Brenner und in St. Jodok; beide gehören zum Verein "Arche Tirol".

Vanier verbrachte seine letzten Lebensjahre auf dem Gelände der ersten "Arche"-Gemeinschaft in Trosly-Breuil, rund 75 Kilometer nördlich von Paris. 2014 wurde berichtet, dass der 1993 verstorbene Arche-Mitgründer P. Philippe Frauen sexuell missbraucht haben soll. Jean Vanier sah sich veranlasst, um Verzeihung zu bitten. 2015 erhielt er den Templeton-Preis für Verdienste um die Menschlichkeit. Die Auszeichnung gehört mit umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro Preisgeld zu den höchst dotierten im Bereich Religion und Spiritualität. Zu den Preisträgern gehörten auch der Dalai Lama (2012), der südafrikanische Bischof Desmond Tutu (2013) sowie Mutter Teresa (1973). 2016 erhielt Vanier aus der Hand des damaligen Premierministers Manuel Valls eine Ehrung der Französischen Ehrenlegion. Im Oktober 2017 erlitt Vanier einen Herzinfarkt und überstand eine Operation

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 gertrud mc 8. Mai 2019 
 

Kann mich meinen Vorpostern nur anschließen!


6
 
 Eisenherz 7. Mai 2019 
 

WEnn jemand einen Heiligen unserer Tage kennen lernen wollte, der hat ihn in Jean Vanier gefunden!


7
 
 nazareth 7. Mai 2019 
 

Herr nimm ihn auf in deine Herrlichkeit und lass sein Licht besonders in dieser Zeit der Verfolgung von Menschen mit Behinderung hell. Strahlen wie Sterne die Orietierung und Licht spenden! Seine Predigten sind sehr berührend und treffen bis ins Mark. Er sah Jesus wie er uns begegnet als alle gebrochene bedürftige unheile Kinder die Seiner Liebe und Seines Wassers des Lebens bedürfen. Jesus nähert sich uns, wie Jean Vanier nach dem Evangelium der Frau am Jakobsbrunnen,sagte, demütig bittend um Wasser, Er, der das Wasser des Lebens ist. Diese Haltung lebte er sein Leben lang vor. Empfangender von den Bedürftigen zu sein.


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Behinderte

  1. Die Realität aufzeigen
  2. Amsel Donata
  3. Eltern haben kein Risiko, Eltern haben die Chance
  4. Münchner Rollstuhlfahrerin wurde Baby weggenommen – Behördenversagen?
  5. Trisomie-Test als Kassenleistung - weitere Aushöhlung des Lebensrechts
  6. Behinderung wird zum Todesurteil
  7. Vatikan fordert offiziell Weiterversorgung von Komapatient
  8. „Solchen Kindern schneiden wir nicht die Haare“
  9. Expertin warnt vor Pränataldiagnostik als Selektionsinstrument
  10. Kein guter Tag für Menschen mit Down Syndrom






Top-15

meist-gelesen

  1. Ostern 2024 im HEILIGEN LAND - Kommen Sie mit! - Eine EINMALIGE CHANCE!
  2. Ladaria, bisheriger Präfekt der Glaubenskongregation, sagt Teilnahme an Bischofssynode ab
  3. Nuntius Eterović: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild … Männlich und weiblich erschuf er sie“
  4. Jordan Peterson warnt vor Naivität von Katholiken gegenüber LGBT
  5. Uns gehen die Helden von der Fahne
  6. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  7. "Servi Jesu et Mariae" arbeiten Ordensgründung und Strukturen auf
  8. Brasilianischer Fußballstar Ronaldo ließ sich mit 46 Jahren taufen
  9. Marsch für das Leben? - "Machen Sie sich selbst ein Bild!"
  10. Bischof Oster bei DBK: „Die Polarisierungen wurden stärker“
  11. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  12. Geyer/FAZ beschreibt Grundhaltung von Fernández/Glaubenskongregation: „Mein Papst hat immer recht“
  13. Redebeitrag des Regensburger Bischofs Voderholzer wurde bewusst verkürzt und verfälscht dargestellt
  14. Priesterweihen in Maria Taferl
  15. Kopfschütteln bei Christen über "Predigtpreis" für 'Langstrecken-Luisa'

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz