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Kardinal Pell ist ‚Sündenbock’ für die ‚Verbrechen weniger Kleriker’

25. März 2019 in Weltkirche, 20 Lesermeinungen
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Es sei schockierend, dass ein Angeklagter aufgrund der unbestätigten Aussage eines Zeugen schuldig gesprochen werden könne, obwohl es zwanzig Entlastungszeugen gegeben habe, sagt ein ehemaliger Ministrant der Kathedrale von Melbourne - VIDEO


Melbourne (kath.net/LSN/jg)
George Kardinal Pell sei für die Geschworenenjury ein Sündenbock gewesen, der für die Verbrechen der Kriminellen unter den Klerikern verurteilt worden sei. Das sagte John Macaulay, ein ehemaliger Ministrant der Kathedrale in Melbourne und Bekannter von Kardinal Pell, in einem Interview mit Raymond Arroyo von EWTN.

„Stand die Kirche vor Gericht?“ fragte Arroyo. „Ja, und nicht nur die Hierarchie“, antwortete Macaulay. Laienkatholiken würden die kirchenfeindliche Stimmung ebenfalls zu spüren bekommen. In sozialen Medien und Massenmedien würden sie wegen der Taten einer kleinen Zahl von Klerikern in Melbourne ebenfalls diskreditiert.


Pell wurde im Dezember 2018 für sexuellen Missbrauch an zwei dreizehnjährigen Chorknaben für schuldig befunden. Der Vorfall soll sich an einem Sonntag im Jahr 1996 nach der heiligen Messe um 11 Uhr ereignet haben.

Macaulay war während der späten 1990er Jahre Ministrant an der St. Patricks Kathedrale in Melbourne. Er bestätigte, dass Kardinal Pell nach der heiligen Messe um 11 Uhr immer vor der Kathedrale war und die Gläubigen begrüßte.

Er habe die Aussage des einzigen Belastungszeugen nicht überzeugend gefunden, sagte er über den Prozess. Zusätzlich hätte es zwanzig Zeugen gegeben, die Pell ein Alibi für die Tatzeit gegeben hätten. Normalerweise würde ein Alibi für einen Freispruch reichen, merkte Macaulay an.

Als Bürger Australiens sei er über das Urteil entsetzt. Als Katholik habe er es erwartet, weil Pell seit 20 Jahren ein Blitzableiter für antikatholische Ressentiments gewesen sei. 1996 seien Angehörige der Schwulenbewegung jeden Sonntag mit Regenbogenschärpen in die Messe gekommen. Kardinal Pell habe ihnen erklärt, er würde ihnen die Kommunion nicht spenden, weil sie während der heiligen Handlung einen (politischen) Protest durchführen würden. Der Vorfall habe Schlagzeilen gemacht. Seither sei Pell für die Presse als „erzkonservativ“ und „Ungeheuer“ stigmatisiert gewesen.

Das Urteil gegen Pell habe sich seit zwanzig Jahren angebahnt und sollte die australischen Katholiken nicht überraschen, merkte Macaulay an. Es sei schockierend, dass das Rechtssystem des australischen Bundesstaates Victoria einen Angeklagten aufgrund einer unbestätigten Zeugenaussage verurteilen könne, sagte er.

EWTN - Raymond Arroyo interviewt früheren Melbourner Minstranten John Macaulay: Schockierend, dass Kardinal Pell schuldig gesprochen wurde (engl.)




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Lesermeinungen

 alfons.schaefers1 25. März 2019 
 

Pell-Prozess, EWTN, Interview mit Macaulay

Der Redaktion ist nachdrücklich zu danken, dass sie diesen Link und die Informationen aus erster Hand von einem ehemaligen Messdiener des Kardinals und engen Beobachter des Prozessverlaufs zur Verfügung stellt. J.M. beweist sehr große Fairness, indem er dem Richter bescheinigt, den Prozess umsichtlich und regelkonform geführt zu haben. Das war schon ganz ähnlich einem Verlaufsbericht der Reporterin des Guardian AU zu entnehmen. Selbst die ungewöhnlich scharfen Werturteile des Richters über das angeblich arrogante Verhalten des Angeklagten verteidigt er plausibel. Erschütternd zu erfahren, dass die Polizei eine Task Force auf den Kardinal angesetzt hat, um ihn zur Strecke zu bringen. Ebenso erschütternd zu erfahren, dass man dem Kardinal nicht einmal das Brevier gelassen hat. Eucharistie? Völlig ausgeschlossen! M.J. zeichnet das Bild eines Mannes, der demnächst als Leichnam und Märtyrer aus dem Gefängnis getragen werden könnte. Ein selten inhumanes Vollzugssystem. AS Bonn


3
 
 Familienvater 25. März 2019 
 

@Bernhard Joseph

Ich sehe durchaus, dass die meisten Fälle von Missbrauch homosexueller Natur sind; und ich bin mit Ihnen einverstanden, dass diese Tatsache zu wenig thematisiert wird; bei der Misbrauchssynode ist sie ja bewusst ausgeblendet worden. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher - und ich stelle das als Frage in den Raum, denn ich bin hier wirklich etwas ratlos - ob die Lösung wirklich darin besteht, homosexuell Empfindende prinzipiell vom Priesterberuf auszuschliessen. Besteht die Lösung nicht vielmehr in einer Rückbesinnung, und neuen Betonung, der Tugend der Keuschheit - egal welcher Veranlagung der eine oder andere ist. Ist es nicht irgendwie ungerecht, dass diejenigen Seminaristen, die so aufrichtig sind sich zu ihrer evt. homosex. Veranlagung zu bekennen, ausgeschlossen werden; während diejenigen, die sie verheimlichen, geweiht werden? Und wer bestimmt, wo genau die Grenze zwischen einer "tiefsitzenden" und einer "nicht-tiefsitzenden", nur vorübergehenden homoerotischen Tendenz, liegt?


4
 
 Bernhard Joseph 25. März 2019 
 

@Stephaninus

Auch ein Kardinal kann ein Opfer eines Schauprozesses sein, bitte mal zur Kenntnis nehmen. Diverse Beobachter des Prozesses haben öffentlich ihr völliges Unverständnis sowohl über die Verhandlungsführung als auch die Urteilsfindung geäußert. Das sind durchweg relevante Einschätzungen von neutraler Seite, denen Sie nur ihre lapidaren Einschätzungen entgegensetzen.

"Aus diesem Grund finde ich es wenig hilfreich, die Misere immer wieder zu einem homosex. Problem machen zu wollen."

Haben Sie immer noch nicht verstanden das über 80% der Missbrauchsopfer in der Kirche männlichen Geschlechtes waren?

Es mag ja sein, dass das eine bestimmte Lobby als "billige Schuldzuweisung" ansieht, nur beseitigt das die Faktenlage nicht. Auf eine bestimmte Propaganda muss man sich nicht einlassen.

Bitte statt leeres Gerede mal klare Fakten auf den Tisch, welche belastbaren Beweise es für eine Schuld von Kardinal Pell gibt, alles andere interessiert hier nicht, denn es geht allein um den Prozeß!


8
 
 Andrzej123 25. März 2019 
 

@Kairos

Ich möchte vor keinem Gericht stehen, wo mein Ankläger nicht persönlich erscheinen muss, mir nicht in die Augen sehen muss, ich bzw mein Anwalt ihn nicht befragen kann, noch nicht mal irgendein Glaubwürdigkeitsgutachten hinnehmen muss.
(In diesem Verfahren wurde nur ein Film aus einer früheren Verhandlung vorgeführt.)
Das ist kein Rechtsstaat, der so etwas praktiziert.
Der angebliche Weltjustiz Index verdient offenkundig seinen Namen nicht bzw er stellt die Dinge auf den Kopf.


10
 
 Stephaninus 25. März 2019 
 

@Kairos

Das Urteil gegen Kardinal Pell scheint mir - soweit ich die Sachlage kenne (ich bitte uns alle hier in kath.net zur Vorsicht; wir wissen wohl alle nicht soviel über die Verhandlung wie wir meinen) - zu berechtigten Zweifeln am Urteil Anlass zu geben. Von Schauprozess zu sprechen, finde ich allerdings - auch angesichts der historischen Opfer von Schauprozessen - für weder hilfreich noch angebracht.

Ich gebe Ihnen insofern auch recht, was die Aufarbeitung des Missbrauchs und die teilweise bis heute herrschende Abwehrhaltung von Gläubigen anbelangt: DAS verträgt es einfach überhaupt nicht mehr, wollen wir einen Rest an Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit behalten. Aus diesem Grund finde ich es wenig hilfreich, die Misere immer wieder zu einem homosex. Problem machen zu wollen. Genau das wird von allen ausserhalb der Kirche als billige Schuldzuweisung verstanden.


1
 
 Bernhard Joseph 25. März 2019 
 

@Kairos - Das ist doch Nonsense, was Sie da schreiben

Zum einen hat die Einschätzung eines Richters bezüglich angeblicher Arroganz eines Angeklagten rein gar nichts mit einem Schuldbeweis zu tun. In dem Verfahren gegen Kardinal Pell ging es auch nicht um den Vorwurf der Vertuschung oder eines falschen Umgangs mit Missbrauchvorwürfen, sondern um einen konkreten, nicht belegbaren Tatvorwurf des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger, wobei Pell entlastende Zeugenaussagen einfach beiseite geschoben wurden.

Der Charakter des "Schauprozesses" ergibt sich aus der medialen Stimmungslage, die durch eine bestimmte Lobby massiv forciert wurde und die auf der Gender-Ideologie beruht.

Es mag ja durchaus sein, dass in Australien, wenn die Gender-Ideologie bei Verfahren keine Rolle spielt, noch Rechtsstaatlichkeit vorherrscht, im Fall Pell war das aber definitiv nicht mehr der Fall.

Ich gebe Ihnen aber recht, dass in der Kirche viel konsequenter darauf geachtet werden muss, dass niemand mit homosexuellen Tendenzen zum Priester geweiht werden darf.


8
 
 Familienvater 25. März 2019 
 

@Kairos

Schauen Sie sich mal an, was vom Pell-Urteil der bekannte amerikanische katholische Publizist und Wojtyla-Biograph George Weigel hält:
https://www.youtube.com/watch?v=TysD5sBEozo


4
 
 Kairos 25. März 2019 
 

So werden wir kaum weiterkommen mit der Bewältigung

der Missbrauchsvorwürfe. Der australischen Justiz einen "Schauprozess" vorzuwerfen ist hanebüchen, im aktuellen "Weltjustizindex" belegt das Land Platz 11, vor Italien, Frankreich, Großbritannien, hinter v.a. den skandinavischen Ländern an der Spitze.
D.h. selbstverständlich nicht, dass hier möglicherweise kein Fehlurteil gegen Pell vorliegt, ich halte es sogar für gut möglich, dass die Berufung erfolgreich ist.
Nur wurden eben auch in Australien hunderte von Geistlichen wg. Missbrauchs überführt, gerade weil die Polizei seit ein, zwei Jahrzehnten strikt unvoreingenommen ermittelt. Und wenn dann ein Richter Kardinal Pell maßlose Arroganz vorwirft oder eben sein absolut unsensibler Umgang mit Opfern gut dokumentiert ist, dann fällt das eben für die Menschen und das Ansehen der Kirche negativ ins Gewicht.
Jede Art von "Nichtwahrhabenwollen" und sinnlosem Bestreiten bewirkt nur eins: dass wir als Verbreiter der Botschaft Jesu immer unglaubwürdiger werden.


0
 
 Christa.marga 25. März 2019 
 

@BernhardJosef...

Als ich den Bericht durchgelesen habe, ist mir sofort klar geworden: GENDER!

"Kardinal Pell habe ihnen erklärt, er würde ihnen die Kommunion nicht spenden, weil sie während der heiligen Handlung einen (politischen) Protest durchführen würden. Der Vorfall habe Schlagzeilen gemacht. Seither sei Pell für die Presse als „erzkonservativ“ und „Ungeheuer“ stigmatisiert gewesen".

Genau das ist der Grund der Verurteilung von Kardinal Pell. Er hält an der kirchlichen Lehre fest und ist ein Störenfried der Schwulenlobby. Mich packt die Wut, wenn ich sehe, dass niemand von den Bischöfen ihm zu Hilfe eilt. Es ist erbärmlich!!!

Die wahren Täter können derweil noch frei herumlaufen, auch in Rom.


9
 
 Stephaninus 25. März 2019 
 

Prozess

Ich finde es weder angebracht, von einem Schauprozess zu sprechen noch Kardinal Pell eine Schuld am Ausgang des Prozesses anzuhängen, weil er sich in der Vergangenheit arrogant benommen habe.
Beides wird der Sache nicht gerecht. Hoffen wir auf das Berufungsverfahren.


5
 
 Karlmaria 25. März 2019 

Wer keine anderen Sexualpartner hat

Der Beitrag steht in Kathnet auf dieser Seite ganz unten. Beweise braucht es da keine. Denn die Opfer müssen auch respektiert werden. Also wenn man das so sieht hat ein Priester überhaupt gar keine Chance wenn jemand irgend etwas behauptet.

Auch innerhalb der Kirche wird so viel über den Zölibat gejammert. Da müssen die Menschen ja so denken. Die wo den Zölibat gut finden machen zu wenig Werbung für den Zölibat. Und überhaupt wird über die Sexualmoral und vor allem wie man das dann in der Praxis macht kaum gepredigt. Wie es sein sollte weiß vielleicht jeder aber wie man das dann umsetzt ist die eigentliche wichtige Frage.

Dabei ist der Zölibat wirklich einfach. Man muss nur die Unbefleckte Reine Jungfrau Maria um Ihre Hilfe bitten. Das ist sowieso die Lösung bei allen anderen Problemen auch. Es ist noch nie gehört worden dass Maria einem Sünder der Sie um Hilfe anfleht nicht geholfen hätte. Maria hilft immer. Bei jeder Not. Maria ist die Quelle unserer Freude!


7
 
 wedlerg 25. März 2019 
 

Domradio dazu lesen

Googlen Sie mal nach Pell und domradio. Sie werden dort nur Artikel finden, die Pell als de facto Täter hinstellen. Pell war ja angeblich auch Protagonist der Öllobby und reaktionär gegen Homosexuelle eingestellt.

Und das nur, weil Pell den Unsinn der Klimawandelideologie sehr intelligent zerpflückt hat und Gender und Homosexuellenideologie scharf angeprangert hat.

Domradio und katholisch.de würden in D jeden aufrechten Katholiken ebenso diffamieren und ins Gefängnis schreiben wollen, wie das in Australien passiert ist.

Die Wölfe sitzen in kirchlichen Gremien.


18
 
 Andrzej123 25. März 2019 
 

@Bernhardt Joseph

Excellenter Beitrag von Ihnen!
Ich würde eine kleine Modifikation vornehmen:
"Es bedarf für eine solche Zurichtungen des Rechtes im angelsächsischen Rechtssystem nicht mal einer Anweisung der staatlichen Macht, treibend sind da die Medien, die bestimmen, wie das "Urteil" auszusehen hat."
Nach Lenin sind die Medien die "Tranansmissionsriemem" der "Partei" bzw. ihrer Ideologie.
Das gleichschaltende Element ist die von UN, EU, NGOs usw. unisono verkündete Ideologie, der man sich "freiwillig" unterwirft, wenn man gesellschaftlich nicht ins Aus gekickt werden will.
(Auch im NS und realen Sozialismus lief die Gleichschaltung "freiwillig"... allerdings stellten diese Systeme deutlich gravierendere - mögliche - Konsequenzen den Ausscherenden vor Augen.)
Im Fall von Kardinal Pell vermute ich jedoch, dass man sich korrigieren wird: Das Risiko eines totalen Vertrauensverlustes und folgenden Schubs für "Populisten" werden sich die Gender Ideologen in Australien wohl noch einmal überlegen.


9
 
 Marcus, der mit dem C 25. März 2019 
 

@Familienvater

Der beste Witz an dem Schauprozeß ist, daß er unter einem richterlichen Schweigegebot gegen die Presse stattfand. Normalerweise ist Berichterstattung aus dem Gerichtssaal auch dazu da, um Merkwürdigkeiten bei der Beweiswürdigung und in Ländern mit englischer Rechtstradition bei der Geschworenenvergatterung vor deren Beschlußfassung zu berichten. Die merkwürdige Einstellung des Verfahrens das als Begründung für die Gag-Order galt, sobald eine Verurteilung im zweiten Versuch erreicht war, ist mW von den Medien bisher auch nicht hinterfragt worden. Aber der erste Prozeß fand unter der Prämisse statt: "Da is noch was!"
PS: Glaubwürdigkeit erreicht ein Bischof durch getreue Verkündigung des vollständigen überlieferten Glaubensgutes, nicht durch besonders willfährige Prostitution gegenüber dem Mainstream der öffentlichen Meinung. Gerade Australien hat dort auch schlechte Bischöfe bekommen, wie eine heftig kritisierte Absetzung eines häretischen Bischofs durch Papst Benedikt XVI gezeigt hat.


9
 
 Familienvater 25. März 2019 
 

Monsterprozess

Wie ich hier schon einmal geschrieben habe: Der Fall Pell erinnert mich nur allzu sehr an die kommunistischen Monsterprozesse gegen hohe Kirchenvetreter in den 50er Jahren in meinem Heimatland Tschechien. Es ist extrem traurig und zeugt von einer tristen Abkehr Australiens von der Rechtstaatlichkeit. Wie Bernhard Joseph hier treffend geschrieben hat, es geht hier um einen medialen Schauprozess mit dem ein Exempel statuiert werden soll, ein Prozess, der klar die Züge eines Rechtverständnisses trägt, wie wir es totalitären Staaten kennen. Traurig! Beten wir für Kard. Pell und sehen wir zu, dass es auch in Europa nicht so weit kommt. Dass die europäischen Medien (auch hier in Tschechien) das Urteil einfach so hingenommen haben, und es kaum kritisch hinterfragen, zeugt von nichts Gutem. Wie anders würden die Medien reagieren, würde ähnlich "exemplarisch", und faktisch unbegründet, irgendwo in der Welt z.B. ein LGBT-Aktivist verurteilt werden.


18
 
  25. März 2019 
 

Es ist wie überall: Meist trifft es die Unschuldigen während die Verbrecher ungeschoren davonkommen

Kardinal Pell darf in dieser Fastenzeit in besonderer Weise seinem Herrn und Meister nachfolgen. - Hoffen und beten wir, dass er auch an Ostern mit Ihm in den Auferstehungsjubel einstimmen kann.


12
 
 Bernhard Joseph 25. März 2019 
 

@Kairos - Nachbemerkung zu meinem unteren Kommentar

In einem rechtsstaatlichen Verfahren, das diesen Namen verdient, hat der Angeklagte sogar das Recht zu den Vorwürfen gegen ihn zu schweigen. Ein Angeklagter ist also nicht verpflichtet, sich gegen die Anschuldigungen glaubwürdig zu wehren oder gar selbst zu verteidigen. Dies setzt voraus, dass in einem rechtsstaatlichen Verfahren ein Angeklagter solange als unschuldig zu gelten hat, bis ihm eine Schuld bewiesen(!!) wird. Kann dieser Beweis nicht erbracht werden, ist der Angeklagte zwingend(!) freizusprechen. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Angeklagte arrogant erscheint oder konservativ oder streng katholisch oder was auch immer.

Es ist niemals die Pflicht oder Aufgabe des Angeklagten die Jury von seiner Unschuld zu überzeugen, das gibt es nur in totalitären Staaten, sondern die Anklage muss im Gerichtsverfahren die Jury von der Schuld überzeugen durch objektive Beweise!

Kann sie das nicht, dann kann es auch keinen Schuldspruch geben.

So einfach ist das!


24
 
 Bernhard Joseph 25. März 2019 
 

Nein, Kardinal Pell war und ist nicht Sündenbock

Es ging und geht den australischen Medien nie um die Verbrechen der kriminellen Kleriker, sondern um die Verabsolutierung der Gender-Ideologie und damit die Beseitigung der Lehre der Kirche. Kardinal Pell war immer schon das absolute Hassobjekt einer bestimmten Lobby, die medial äußerst präsent ist und die natürlich alles daran setzt, einen die Lehre der Kirche klar vertretenden Kardinal zu beseitigen. Das angelsächsische Rechtssystem ist auf Grund der von Laien besetzten Jury extrem anfällig, was mediale Beeinflussung anbetrifft. Gerade die Irrationalität der Juryentscheidung zeigt überdeutlich, dass hier mehr im Spiel war als nur die Rolle des Sündenbockes, sondern der Versuch, den katholischen Glauben selbst zu zerstören, indem man seinen Verkünder kriminalisiert.

Dieser mediale Schauprozeß ist für Australiens Ansehen ein Debakel, denn für jeden objektiven Betrachter ist deutlich erkennbar, dass hier gar kein Recht gesprochen, sondern ein Exempel statuiert werden sollte.


27
 
 Bernhard Joseph 25. März 2019 
 

@Kairos - Ihr "Rechtsempfinden" ist bezeichnend

Es ist ein typisches Merkmal von autoritären Staaten, die Schuld eines Angeklagten vom objektiv Belegbaren ins subjektive Empfinden des Gerichtes zu verlegen. In einem solchen Unrechtssystem besteht die Schuld vornehmlich darin, die ideologischen Vorgaben, die das autoritäre System gedanklich tragen, nicht zu teilen. Dann wird aus einem Gerichtsverfahren immer ein Schauprozeß. Genau das aber ist bei dem Prozeß gegen Kardinal Pell eindeutig zu erkennen. Es ging nie um die persönliche Schuld von Pell sondern darum, einen Schauprozeß zu inszenieren, bei dem schon vorher klar war, wie er auszugehen hat. Es bedarf für eine solche Zurichtungen des Rechtes im angelsächsischen Rechtssystem nicht mal einer Anweisung der staatlichen Macht, treibend sind da die Medien, die bestimmen, wie das "Urteil" auszusehen hat.

Ihr Kommentar zeigt, dass Ihnen Recht wenig bis gar nichts bedeutet, nicht untypisch in heutiger Zeit. Wahrescheinlich stört Sie Pell`s klare Haltung zur Lehre der Kirche.


22
 
 Kairos 25. März 2019 
 

Es sollte zu denken geben, wie es

um die persönliche Glaubwürdigkeit von Kardinal Pell steht, wenn er dennoch unter diesen Umstände von einer Jury verurteilt wurde. Aussage-gegen-Aussage Verfahren gibt es ständig vor Gerichten, und sie enden beileibe nicht stets mit Freispruch. Kardinal Pell wurde vom Gericht eine beispiellose, gut dokumentierte Arroganz mit Missbrauchsvorwürfen generell bescheinigt. Das Misstrauen, dass die Öffentlichkeit der Kirche und ihren Würdenträgern insgesamt entgegenbringt, ist somit über Jahrzehnte "erarbeitet" worden, weshalb eben niemand mehr einem Kardinal oder Bischof glaubt - was für die Kirche eine beschämende wie entsetzliche Situation ist.
Somit ist Kardinal Pell möglicherweise selbst in der Anklage unschuldig - nicht aber daran, dass ihm (und anderen) das auch vor Gericht niemand mehr glaubt.


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