Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  10. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  11. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  12. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  13. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft
  14. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  15. US-Regierung will Gender-Ideologie aus dem Programm der UNICEF streichen

"Nichts wird besser durch Leugnung der Tatsachen oder Unterstellung"

8. Jänner 2019 in Kommentar, 39 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der sexuelle Missbrauch hat seinen Grund im unmoralischen Ausleben des Geschlechtstriebes - Ein Kommentar von Kardinal Gerhard Ludwig Müller zu den Angriffen von WELT-Redakteur Ulf Poschardt und anderen auf Kardinal Brandmüller


Rom (kath.net/lifesitenews)
Wenn ein Geistlicher das Verbrechen des sexuellen Missbrauchs an einem Heranwachsenden begeht, scheuen sich unsere Ideologen nicht, die Priester insgesamt oder "die" Kirche, wie sie theologisch völlig ahnungslos sagen, zu beschuldigen.

Dies ist der einzige Fall, wo noch hemmungslos verallgemeinert werden darf und lustvoll Kollektivschuldphantasien ins Spiel gebracht werden. Wenn ein Islamist einen Terrorakt ausübt, sind es genau dieselben Leute mit ihren dumpfen Vorurteilen gegen den Zölibat und die gehasste Morallehre der Kirche, die den Islam von jeder Mitschuld freisprechen und die große Mehrzahl der friedlichen Muslim- und zwar zu recht- in Schutz nehmen. Man kann genau so wenig "die" Ausländer für die Straftat eines Individuums verantwortlich erklären, wie man "die" Priester beschuldigen darf für die Straftat einer Person, die auch diesem Stand angehört.

Warum kommen diese Ideologen nicht auf den einfachen Gedanken, dass man die Schuld von Individuen nicht pauschal der Familie, der Berufsgruppe, der Nation oder Religionsgemeinschaft des Täters anlasten kann? Bei der Analyse des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen durch katholische Geistliche kann die Tatsache nicht unbeachtet bleiben, dass über 80% der Opfer männlichen Geschlechtes sind.

Nichts wird besser durch die Leugnung der Tatsachen oder die nebulose Unterstellung, "die" Homosexuellen -wer immer damit gemeint sein soll- würden für den sexuellen Missbrauch verantwortlich gemacht, so wie es unsinnig ist, "die" Priester insgesamt dafür in "Sippenhaft" zu nehmen. Es hat auch nichts mit dem Zölibat oder angeblichen kirchlichen Machtstrukturen zu tun, sondern damit, dass die Täter homosexuelle Straftaten begangen haben.


Es gibt nicht den "Homosexuellen" als spezifischen Menschentyp, sondern Menschen mit same sex attraction - unabhängig von der moralischen Bewertung homosexueller Akte. Die homosexuellen Verbände und Ideologien sind nicht die Interessenvertreter dieser Menschen, die die Morallehre der Kirche im christlichen Glauben bejahen. Das Zeugnis eines Betroffenen, Daniel Mattson, in seinem hochqualifizierten Buch "Why I don't call myself Gay" (Ignatius, San Francisco 2017) ist aller Homo-Propaganda und selbstgerechten Inszenierung der "fortschrittlichen" Katholiken haushoch überlegen. Die Arroganz aber, mit der jeder, der sich nicht der homophilen Ideologie anschließt, als homophober Untermensch der Verachtung ausgesetzt wird, verdient den Widerspruch jedes gerecht denkenden und anständigen Menschen.

Der sexuelle Missbrauch hat seinen Grund im unmoralischen Ausleben des Geschlechtstriebes. Die männliche und weibliche Geschlechtlichkeit ist in sich gut, weil sie vom Schöpfer in die leibliche Natur des Menschen eingefügt ist und ihn zur Ehe von Mann und Frau disponiert.

Den Missbrauch der Geschlechtlichkeit nennt man die Sünde gegen das 6. Gebot des Dekalogs. Wenn ein Erwachsener oder Vorgesetzter aber sexuell übergriffig wird an einem seiner Fürsorge Anvertrauten, ist seine "Macht" nur das -allerdings auch missbrauchte- Mittel zu seiner schändlichen Tat und nicht seine Ursache. Es handelt sich in der Tat um einen doppelten Missbrauch, aber man darf die Ursache der Untat und die Mittel und die Gelegenheiten zu ihrer Ausführung nicht vertauschen, um die ganz persönliche Schuld des Täters auf die Umstände oder "die" Gesellschaft oder "die" Kirche abzuwälzen. Einem Priester ist geistliche Vollmacht gegeben, "um aufzubauen, nicht um niederzureißen" ( 2 Kor 10,8).

Die Ursache der Verletzung der leiblich-seelischen Intimität eines anvertrauten Menschen ist der Wille zur sexuellen Befriedigung des Täters. Hier von Klerikalismus oder kirchlichen Strukturen als Ursache zu faseln, ist eine Beleidigung der vielen Opfer sexuellen Missbrauchs durch Personen, die nichts mit Kirche und Klerus zu tun haben.

Wer die Gelegenheit benutzt, statt der Straftäter den Zölibat,die katholische Sexualethik und die sakramentale Verfassung der Kirche für schwere Sünden gegen Gott und die Menschen verantwortlich zu machen, handelt selbst unmoralisch, weil er alle Priester und Ordensleute, die freiwillig diese dem Evangelium gemäße Lebensform gewählt haben und sich tagtäglich in der Seelsorge größte Mühe geben als potentielle Sexualstraftäter hinstellt und sie somit der allgegenwärtigen Verdächtigung und öffentlichen Diskriminierung aussetzt.

Genau so wenig wie der Zölibat für seine Missachtung die Ursache ist, ist auch die Ehe verantwortlich für die Sünde gegen sie oder wie das Gebot, die Eltern zu ehren, für die Fälle ihrer schuldhaften Vernachlässigung angeklagt werden kann.


Der Beitrag erschien ursprüngich in englischer Sprache auf lifesitenews


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Theologie

  1. US-Theologe: Es ist nicht katholisch, wenn man ständig das Lehramt kritisiere
  2. ‚Veritatis splendor – der 30. Jahrestag einer vergessenen Enzyklika’
  3. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"
  4. Roma locuta causa finita
  5. Es reicht
  6. Liebe kann wachsen
  7. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  8. Das Mahl des Lammes
  9. Etatismus, Globalismus, Ökologismus: die Ideologien, die den Menschen töten
  10. Kardinal Zens Beitrag zur Konzils-Debatte: Wirken Gottes in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  7. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  10. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  11. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  12. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  15. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz