Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  2. Bußfeier im Petersdom: 'Die Sünde, die Doktrin als Steine zu verwenden, die man werfen kann'
  3. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  4. Evangelische und katholische Kirche schließen AfD von Wahldebatte aus
  5. 'Die freie westliche Gesellschaft gerät in Gefahr'
  6. Deutscher Islamist bei Sat1: "Ich würde Frauen auspeitschen und Homosexuelle steinigen lassen"
  7. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"
  8. Papst nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder
  9. Islamismusexperte Mansour: „Dieser junge Mann aus Saudi-Arabien kommt nach Europa, betritt Kirche …“
  10. Papst Franziskus und die vielen Wege
  11. Warum Päpste keine Pressekonferenz in 10 Kilometer Höhe geben sollten…
  12. Total-Umbruch bei Luxemburger Caritas nach Betrugsskandal
  13. Was heißt es wirklich, Jesus zu kennen? Alles ändert sich, wenn du Jesus wirklich kennengelernt hast
  14. Medien: Regierungsgefördertes deutsches Portal gibt Anleitung, wie man nicht abgeschoben wird
  15. Trump liegt bei Katholiken, die täglich zur Messe gehen, vor Harris

Gynäkologe: Geschlechtsbedingte Abtreibungen auch in Österreich

15. Oktober 2018 in Prolife, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


AKH-Oberarzt Langer bei Wiener Podiumsdiskussion zur Bürgerinitiative "#fairändern": Eugenische Indikation eine "offene Wunde"


Wien (kath.net/KAP) Auch in Österreich gab es bereits Fälle von "Selektion aufgrund des Geschlechts": Das sei eine der Folgen der immer präziser werdenden Pränataldiagnostik, mit der als "Nebenwirkung" auch das Geschlecht des Embryos immer früher bestimmt werden kann, hat der Oberarzt der Frauenklinik am Wiener AKH, Martin Langer, bestätigt. Langer zufolge seien die Ärzte daher dazu übergegangen, den Eltern innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen - in welchen Abtreibungen straffrei sind - keine diesbezüglichen Auskünfte mehr zu geben.

Langer äußerte sich am Freitagabend bei einer Wiener Podiumsdiskussion, zu der die Evangelische Allianz Wien in das Veranstaltungszentrum "Novum" beim Hauptbahnhof geladen hatte. Im Zentrum standen Forderungen der derzeit laufenden Bürgerinitiative "#fairändern", darunter die anonymisierte Statistik und Motivforschung für Abtreibungen, die verpflichtende dreitägige Bedenkzeit vor diesen, der Ausbau von Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten samt ärztlicher Hinweispflicht darauf sowie die Abschaffung der "eugenischen Indikation", derzufolge Kinder bei schwerer gesundheitlicher Beeinträchtigung derzeit bis zur Geburt abgetrieben werden dürfen.

Schätzungen zufolge gibt es 35.000 Abtreibungen in Österreich pro Jahr, im Vergleich zur Schweiz (10.000) und Deutschland (100.000) eine sehr hohe Zahl. "Wenn das stimmt, dann liegen wir in Europa an der traurigen Spitze. Wir möchten wissen, warum das so ist und wie wir den betroffenen Frauen besser helfen können", sagte Petra Plonner, Erstunterzeichnerin und stellvertretende Vorsitzende von #fairändern. Sie selbst habe als junge Frau abgetrieben und lange unter dem Tabu gelitten. Daher wünsche sie sich bessere Begleitung und Beratung für Frauen, damit diese Entscheidungen treffen, mit der sie gut leben können.


Dass Pränataldiagnostik zur "Selektion" missbraucht werde, kritisierte neben Plonner auch der Präsident des Österreichischen Behindertenrats, Herbert Pichler. Er wolle nicht das Recht auf Selbstbestimmung oder die Fristenlösung in Frage stellen, doch dürfe das Leben eines nichtbehinderten Kindes nicht mehr wert sein als das eines behinderten Kindes. "Wir stellen fest: Das Kind hat eine Behinderung. Wie viel Zeit bleibt, es zu töten?", formulierte Pichler das Problem überspitzt und forderte ein gesellschaftliches Umdenken.

Frauen unter Druck

Den großen Druck, unter dem Frauen stünden, beschrieb Hebamme und Trauerbegleiterin Renate Mitterhuber. Für Frauen, die oft sehnlichst ein Kind erwartet hatten, breche eine Welt zusammen, wenn sich bei den vorgeburtlichen Untersuchungen Auffälligkeiten zeigen. Zwar habe sich die psychologische Begleitung verbessert, dennoch fühlen sich viele Frauen in ihrer Not alleine gelassen. "Es ist menschenunwürdig, über Leben und Tod in der Schwangerschaft entscheiden zu müssen", so die Hebamme im Blick auf die in der Menschheitsgeschichte erstmalige Situation, dass beispielsweise das Down-Syndrom vor der Geburt entdeckt werden könne.

Viele Frauen könnten es sich in ihrer derzeitigen Lebenssituation einfach nicht vorstellen, mit einem Kind mit Down-Syndrom zu leben, so Mitterhuber weiter. "Die Unbefangenheit fehlt, dass man sich in das Kind verliebt, wenn es da ist", erklärte die Hebamme fehlende Bonding-Erfahrungen zwischen Mutter und Kind vor der Geburt. Wünschenswert seien
gut funktionierende Netzwerke für betroffene Frauen, wie es diese bereits in der Schweiz gebe; auch solle für die Begleitung der Frauen ebensoviel Geld in die Hand genommen werde wie für die Pränataldiagnostik. Für Hebammen selbst forderte Mitterhuber mehr Schulung und Beratung, denn diese würden oft damit "zwangsbeglückt", die Geburt nach einem Schwangerschaftsabbruch zu begleiten zu müssen

Suche nach "pragmatischen Lösungen"

Unter hohem Druck stünden auch die Ärzte, unterstrich AKH-Oberarzt Langer; mit religiösen Vorstellungen seien die Probleme nicht zu lösen. Lehne die Frauenklinik des AKH einen Fetozid ab, erfahre er oft, dass die betroffenen Frauen ins Ausland fahren, um dort den Abbruch vorzunehmen. Die Klinik verstehe sich daher als "lernende Institution", die versuche, gute und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen - und oft auch, "pragmatische Lösungen" zu finden.
Dass Ärzte und Ärztinnen Druck auf Patientinnen ausübten, verneinte der Wiener Gynäkologe; so gäbe es beispielsweise keine Verpflichtung zur Nackenfaltenmessung, und immer wieder würden sich Paare doch dafür entscheiden, Kinder mit schweren Beeinträchtigungen zu bekommen. Dennoch müsse man von einer "offenen Wunde" und einem "großen Problem" sprechen angesichts der Tatsache, dass fast ein Viertel aller Schwangerschaftsabbrüche mit "eugenischer Indikation" auf das Down-Syndrom entfallen.

Initiative läuft bis 24. November

Die Bürgerinitiative #fairändern, die sich für mehr Hilfe für Frauen im Schwangerschaftskonflikt einsetzt, liegt noch bis 24. November zur Unterschrift auf. Prominente Unterzeichner sind etwa die "Miss Earth 2016" Kimberly Budinsky, die Moderatorin Nora Kahn oder der Thai-Boxweltmeister Fadi Merza. Neben katholischen Würdenträgern wie Kardinal Christoph Schönborn und Erzbischof Franz Lackner unterstützt auch der frühere niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll die Anliegen der Bürgerinitiative. (Infos: https://fairaendern.at)

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 julifix 16. Oktober 2018 

Rechnet man...

alleine in Deutschland 100.000 Abtreibungen pro Jahr hoch auf die vielen Jahre, in denen sie bereits stattfinden (nehmen wir das Jahr 1974 seit der Einführung der Fristenregelung) und gehen wir im Schnitt von "nur" 50.000/Jahr aus, so sind das in 44 Jahren: 2,2 Mio ermordete Menschen! Nur in Deutschland! Ohne Dunkelziffer und "schlecht" gerechnet.
Wo ist der ehemalige Ruf nach WWII: "Nie mehr wieder solche Massenmorde?"


11
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Lebensschützerin Lila Rose: Taylor Swifts Unterstützung für Kamala Harris/Tim Walz ist ‚traurig’
  2. Abtreibungs-Referenden in zehn US-Bundesstaaten
  3. Sylvester Stallone: Ich lebe nur weil die Abtreibungsversuche nicht funktioniert haben
  4. Milliardenschwere US-Stiftung geht gegen Lebensschützer vor
  5. In Deutschland sinkt die Zahl der Arztpraxen, die Abtreibungen anbieten
  6. Kamala Harris – die anti-katholische Kandidatin der Abtreibungslobby
  7. Irischer Priester verweigert Pro-Abtreibungspolitiker die Kommunion
  8. USA: Republikanische Partei behält Lebensschutz im Parteiprogramm
  9. Wenn die ‚Fakten-Checker’ Fakten verfälschen
  10. Deutsche Familienministerin und Länder für Legalisierung der Abtreibung – Ausnahme Bayern






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  2. Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
  3. Führen wirklich alle Religionen zu Gott?
  4. Als Josef Stalins Tochter katholisch wurde
  5. Deutscher Islamist bei Sat1: "Ich würde Frauen auspeitschen und Homosexuelle steinigen lassen"
  6. 'Glaub doch, was Du willst' - Altkatholische Provokation gegen Katholiken in Bonn
  7. Warum Päpste keine Pressekonferenz in 10 Kilometer Höhe geben sollten…
  8. Hamburger Erzbischof Heße überholt die Grünen links
  9. „In Heroldsbach berührt noch immer der Himmel die Erde“
  10. Bußfeier im Petersdom: 'Die Sünde, die Doktrin als Steine zu verwenden, die man werfen kann'
  11. Islamismusexperte Mansour: „Dieser junge Mann aus Saudi-Arabien kommt nach Europa, betritt Kirche …“
  12. Papst lobt China und meint: "Es ist ein großartiges Land - ich bewundere China"
  13. Papst nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder
  14. 'Wir haben kein Scharnier, aber sind Sie ein Priester?'
  15. Griechische TikTok-Influencerin wird orthodoxe Nonne

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz