Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  2. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  3. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  7. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  8. R.I.P. Martin Lohmann
  9. "Hassprediger und Hofnarr"
  10. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  11. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  12. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  13. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  14. Polnische Bischofskonferenz: „Wir appellieren um Respekt vor dem hl. Johannes Paul II.“
  15. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"

'Nichts ist so veraltet und überholt wie der Wunsch, modern zu sein'

14. September 2017 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Die vergangenen Jahrhunderte sind übersät mit ‚toten Modernen‘ (GK Chesterton) und trotzdem wirken Worte wie ‚zeitgemäߑ, ‚aktuell‘ und ‚altmodisch‘ so mächtig auf uns.“ Gastkommentar von Johannes Hartl


Augsburg (kath.net) Nichts ist so veraltet und überholt wie der Wunsch, modern zu sein. Über keine Ansicht schüttelt die nächste Generation so verächtlich den Kopf wie über eben jene, die ein paar Jahrzehnte zuvor als das unausweichlich Erwiesene galt. Die vergangenen Jahrhunderte sind übersät mit "toten Modernen" (GK Chesterton) und trotzdem wirken Worte wie "zeitgemäß", "aktuell" und "altmodisch" so mächtig auf uns. Dass eine bestimmte Einstellung heute überholt sei - was soll diese Aussage bedeuten? Ist eine Aussage allein deshalb falsch, weil man sie schon früher für wahr hielt? Wird der Satz 3+3=6 am Dienstag falsch, weil er am Montag auch schon bekannt war?

Freilich gibt es Moden und das ist ja auch OK. Stil, Kunst, Lebensart ändern und entwickeln sich. Und natürlich gibt es auch Fortschritt in Wissenschaft und Erkenntnis. Doch fast immer wenn jemand Sätze wie "das kann man heute so nicht mehr sagen" oder "für heutige Menschen ist das nicht mehr plausibel" sagt, meint er nichts anderes, als dass wir uns es angewöhnt haben, bestimmte Ansichten als unattraktiv zu empfinden. Mit grösserer Wahrheit hat das nichts zu tun. Die tiefsten Wahrheiten über den Menschen ändern sich überhaupt nicht mit den Moden. Und es weist nichts darauf hin, dass Menschen früherer Zeiten schlechter darin waren, darüber nachzudenken. Ganze Generationen können inmitten wissenschaftlichen Fortschritts radikal irren.


Noch zwei Beispiele aus der Giftkiste.

Etwa ein Jahrhundert lang galt es unter Intellektuellen als weitgehend akzeptierte Meinung, dass eine kommende Revolution der Proletarier historische Notwendigkeit und der Kapitalismus zum baldigen Scheitern verurteilt sei. Wer modern sein wollte, war Kommunist. Der Massenmörder Mao Tse Tung war super hip im Berlin und München der späten 60er.

Eines der stärksten Argumente der Nazis war, dass ihe Rassentheorie sich so gut in den Vulgärdarwinismus der 30er Jahre einpassen ließ. Dass der Kampf ums Überleben die grundlegende Dimension alles Lebendigen sei, galt als evidente Erkenntnis der Biologie. Nationalismus galt als extrem fortschrittlich, die anderen Gesellschaftsformen als altmodisch und überholt.

Der Genuss von Opium und Kokain war um 1900 ein Zeichen weltmännischer Gewandtheit, das Ende der Kirche wurde schon im revolutionären Frankreich der 1790er Jahre als abgemacht verkündet und über 200 Jahre lang die Newton'sche Mechanik als System zur vollständigen Beschreibung der physikalischen Realität.

Nichts ist so sehr Avantgarde wie eine gesunde Distanz zu modernen Ansichten, stets um die Versuchung zur Selbstüberschätzung der eigenen Epoche wissend.

Dr. Johannes Hartl ist katholischer Theologe. Der Gründer und Leiter des Gebetshauses Augsburg ist verheiratet und Familienvater.

Außerdem gibt er im Rahmen seines Lehrauftrags auch Blockvorlesungen an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI.

kath.net-Lesetipp
Gott ungezähmt
Raus aus der spirituellen Komfortzone
Von Johannes Hartl
Hardcover
224 Seiten
2016 Herder, Freiburg
ISBN 978-3-451-34890-7
Preis 20.60 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berthier GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

Dr. Johannes Hartl - Katechese auf der #MEHR2017 / Gebetshaus Augsburg



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

  16. September 2017 
 

Im Umkehrschluss gilt: Manches ist so modern, dass es schon längst überholt und veraltet ist....

....und manches ist so alt(ehrwürdig), dass es wieder total modern und up-to-date ist!


2
 
 Chris2 14. September 2017 
 

Die "modernen" Ideologien des 20. Jahrhunderts

haben eine dreistellige Zahl von Mwnschen das Leben gekostet. Vor allem die sozialistischen Ideologien, egal ob National- oder nicht. Im Übrigen kann man den Begriff "modern" auch auf dem "o" betonen...


5
 
 Laus Deo 14. September 2017 

Darum war es gut....

Das man führer den Anti Modernismus Eid ablegen musste. Die Lehre der Kirche kann nur traditionel und konservativ sein. Ein Modernist kann nicht Katholik sein. Ein Katholik kann jedoch in einer Sprache sprechen, welche der Moderne entsprechen, jedoch NIE DEN INHALT modernisieren


8
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Gebetshaus Augsburg

  1. "Wir glauben nicht an eine Ökumene der Vermischung, sondern der versöhnten Verschiedenheit"
  2. Gebetshausleiter Hartl: Kennzeichen toxischer Religiosität und emotional gesunder Spiritualität
  3. Hartl: „Was Einheit unter Christen bedeutet“
  4. Hartl: „Schau in den Spiegel. Du siehst den Menschen, der für Dein Leben verantwortlich ist“
  5. Hartl: „Wer außer mir teilt diese Wünsche?“
  6. Johannes Hartl: „Versuche nicht, Menschen zu gefallen, sondern der Wahrheit treu zu sein“
  7. 'Dass aus dem Gebetshaus nicht eine neue Art von Kirche entsteht'
  8. Hartl: „Unser schizophrenes Verhältnis zum Tod im Frühjahr 2020“
  9. Corona-Isolation? – Hartl gibt 20 praktische Tipps
  10. Hartl: „Wir beten für alle, die in Panik, von Angst überwältigt sind“






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  6. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  7. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  8. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  9. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  10. "Hassprediger und Hofnarr"
  11. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  12. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  13. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"
  14. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  15. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz