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Ist am Ende die Hölle leer?

23. September 2016 in Kommentar, 62 Lesermeinungen
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Zwei evangelische Theologen im Pro und Kontra (idea) über die Frage, ob es keine ewige Verdammnis mehr gibt, sondern eine Allversöhnung.


Wetzlar (kath.net/idea) Gottes Liebe ist ewig und grenzenlos, und seine Gnade werde sogar die Hölle „leer lieben“. Diese These vertrat die evangelische Theologin Christina Brudereck bei einer Tagung des „Emergent Forums“ in Eschborn-Niederhöchstadt bei Frankfurt am Main. Doch wie passt das zu den biblischen Aussagen über das Jüngste Gericht? Gibt es danach keine ewige Verdammnis mehr, sondern eine Allversöhnung?

Eher PRO
Über kaum eine Frage wurde und wird in der Christenheit wohl mehr spekuliert. Und dabei waren sich Christen immer schon uneins, ob Gottes Barmherzigkeit das letzte Wort hat oder doch Menschen sich für immer der Liebe Gottes verschließen können.

Biblische Belege gibt es für beide Seiten, und während der Kirchenvater Origenes († 254) davon ausging, dass am Ende Gott das letzte Wort hat und alle Menschen gerettet werden, geht Augustinus († 430) davon aus, dass es eine Scheidung der Menschheit gibt und die einen das ewige Leben und die anderen die ewige Verdammnis sehen werden.

Später waren es gerade Pietisten wie Bengel und Oetinger, die entgegen dem kirchlichen Dogma die Erlösung aller zu hoffen wagten. Schauen wir in die Bibel, stellen wir ernüchtert fest, dass Paulus gar nichts über die Hölle schreibt, und bei Jesus finden wir nicht viel. Über was allerdings beide erstaunlich viel schreiben, ist das Gericht Gottes. Gott ist der Richter, der Gerechtigkeit und Recht schafft. Die Frage ist, ob Gerechtigkeit für einige Menschen ewige Qualen mit sich bringen muss oder ob Gottes Erbarmen und Gnade auch für vermeintlich hoffnungslose Fälle gilt. Denn ist nicht gerade die Gnade ein unverdientes Geschenk Gottes an uns Menschen (Römer 5)? Und hat nicht selbst Jesus in der Hölle gepredigt (1. Petrus 3,19)?


Dazwischen stehen wir also, Gericht und Gnade, durch beides wird Gott wirken. Glauben wir dem letzten Buch der Bibel, hat Gott das letzte Wort, und ironischerweise wird der Teufel selbst in der ewigen Hölle landen (Offenbarung 20,14).

Und die Menschen? Werden sie am Ende „rausgeliebt“? Ich hoffe doch, dass nach dem Gericht Gottes endlich Gerechtigkeit herrscht und er sein Recht in seiner neuen Welt durchgesetzt hat. Weiß ich es? Nein, das tue ich nicht, aber in einem bin ich ganz sicher: Wenn Gott der Richter ist, dann bin ich es nicht.

Der Autor, Tobias Faix (Kassel), ist Theologieprofessor an der CVJM-Hochschule. Er leitet das Institut für Transformationsstudien und das Forschungsinstitut empirica für Jugendkultur & Religion.

KONTRA
Liebt Gott am Ende die Hölle leer? Ich bin dafür. Aber auf meine Meinung kommt es nicht an. Was Gott will, wissen wir. Er hat es uns in der Bibel gesagt: Gott will, dass alle Menschen gerettet werden, indem sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Die Wahrheit ist: Der gekreuzigte und auferstandene Jesus ist der einzige Retter. Nachzulesen in 1. Timotheus 2,4–6. Tatsache ist: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber“ (2. Korinther 5,19). Das ist durch den stellvertretenden Tod von Jesus am Kreuz geschehen. Gott hat Jesus auferweckt und dadurch bestätigt.

Also, alles okay? Kommen jetzt alle automatisch in den Himmel, auch wenn sie auf Gott und Jesus pfeifen? Klares Nein!

Paulus schreibt: „Darum bitten wir an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Bitten kann man ablehnen – leider. Die Liebe zwingt nicht. Das hat Konsequenzen.

Jesus ist die Liebe Gottes in Person. Darum, nicht trotzdem, redet er erschreckend klar von der großen Scheidung im Weltgericht: Die einen gehen zum ewigen Leben, die andern zur ewigen Strafe (Matthäus 25,46).

In seiner Bergpredigt wirbt Jesus leidenschaftlich: Geht durch die enge Pforte auf den Weg, der zum Leben führt. Er warnt vor der breiten Straße, auf der viele in die ewige Verdammnis rennen (Matthäus 7,13–14). Also gibt es eine Verdammnis, sagt Jesus. Leider werden dort Menschen sein, weil sie meinten, den Retter Jesus nicht zu brauchen. Jesus warnt und wirbt aus Liebe. Wenn wir ihm vertrauen und folgen, ist unsere Aufgabe klar: Wir sollen allen Menschen sagen, dass Jesus der Retter ist. Wir sind es ihnen schuldig – aus Liebe!

Der Autor, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), ist Vorsitzender des „Netzwerks Bibel und Bekenntnis“. Zuvor war er lange Jahre Hauptredner der Evangelisation proChrist sowie CVJM-Generalsekretär.


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