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Verhaftungen im Vatikan: Spanischer Priester und Francesca Chaouqui

2. November 2015 in Aktuelles, 18 Lesermeinungen
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Der Vatikan hat einen ranghohen Geistlichen und eine Italienerin wegen Weitergabe vertraulicher Dokumente festgenommen.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der Vatikan hat einen ranghohen Geistlichen und eine Italienerin wegen Weitergabe vertraulicher Dokumente festgenommen. Wie das vatikanische Presseamt am Montag mitteilte, wurden die beiden am Wochenende von der vatikanischen Gendarmerie verhört und anschließend in Gewahrsam genommen.

Die Festnahmen stehen offenbar im Zusammenhang mit dem Erscheinen von zwei neuen Büchern über die vatikanischen Finanzen, die nach Angaben der Verlage vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan enthalten sollen. Eins davon stammt von dem italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi, der eine zentrale Rolle in der sogenannten «Vatileaks-Affäre» spielte.


Bei den Beschuldigten handelt es sich nach vatikanischen Angaben sich um zwei Mitglieder der vom Papst eingesetzten und mittlerweile aufgelösten Kommission für die Neustrukturierung der wirtschaftlichen und administrativen Angelegenheiten des Vatikan (COSEA); deren Sekretär, den spanischen Priester Lucio Angel Vallejao Balda, sowie die italienische PR-Spezialistin Francesca Chaouqui.

Die Italienerin sei am Montag wieder auf freien Fuß gesetzt worden; unter anderem wegen ihrer Kooperationsbereitschaft gegenüber den Ermittlern, so der Vatikan weiter. Über den weiteren Umgang mit Vallejo stehe die Entscheidung des vatikanischen Staatsanwalts noch aus.

Die beiden in diesen Tagen erscheinenden Bücher, heißt es in der Erklärung des vatikanischen Presseamtes weiter, seien «die Frucht eines schwerwiegenden Verrats an dem Vertrauen», das der Papst gewährte habe, so der Vatikan. Der vatikanische Staatsanwalt prüfe rechtliche Schritte gegen die Autoren. Die Verbreitung von vertraulichen Informationen und Dokumenten werde vom Gesetz des Vatikanstaats als Straftat geahndet. Weiter erklärte der Vatikan, Publikationen dieser Art könnten in keiner Weise Transparenz und Wahrheit fördern. Es sei ein Missverständnis zu glauben, man könne damit der «Mission des Papstes» dienen.

Italienische Medien sprachen bereits nach Bekanntwerden der Ermittlungen in den vergangenen Tagen von einem «Vatileaks 2». In der sogenannten Vatileaks-Affäre gelangten 2012 vertrauliche Dokumente vom Schreibtisch Papst Benedikts XVI. (2005-2013) an die Öffentlichkeit. Sein Kammerdiener Paolo Gabriele gestand den Diebstahl; die Hintergründe blieben unklar.


(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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