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Synode: Versuchen deutschsprachige Kirchenköpfe Schadensbegrenzung?

25. Oktober 2015 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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Marx räumt ein: Abschlussdokument kläre nicht alle Fragen zu wiederverheirateten Geschiedenen – Schönborn: Botschaft der Synode liege weniger in Einzelaussagen – Bode: Gemessen an sehr hohen Erwartungen sei Synodenergebnis womöglich enttäuschend


Vatikan (kath.net) Das Abschlussdokument der Bischofssynode kläre nicht alle Fragen zum Thema wiederverheiratete Geschiedene, räumte der Synodenvater Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, am Samstagabend vor Journalisten in Rom. Dies berichtete die „Katholische Nachrichtenagentur“ (KNA). Das Abschlussdokument der Synode bezeichnete er dennoch als „wirklichen Schritt nach vorn“. Es fordere „stärkere Integration“ von Menschen in schwierigen Situationen und ermutige auch die Priester, „wirklich zu begleiten und dann auch hinzuführen zu einer stärkeren Integration“. Die Synode gebe einen „positiven Impuls“, um das Thema Ehe und Familie voranzubringen, sagte der deutsche Kardinal. Er sei „sehr glücklich darüber, dass wir hier einen Schritt vorangekommen sind“. Die Synode habe insgesamt den „Weg des Papstes“ gestützt, auch wenn das Abschlussdokument an manchen Stellen ein „Kompromisstext“ sei, so der Münchener Kardinal. Ihr Ergebnis ermögliche dem Papst nun, „einen Weg weiter zu gehen“. Wörtlich führte Marx nach Angaben der KNA aus, es seien „keine Türen geschlossen worden für das weitere Überlegen, sondern Türen geöffnet“.

Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Christoph Kardinal Schönborn, betonte am Samstagabend vor Journalisten, die Botschaft der Synode liege für ihn weniger in konkreten Einzelaussagen, sondern darin, dass die katholische Kirche in der heutigen Zeit ein großes «Ja» zur Familie sage. Dies berichtete die Österreichische Nachrichtenagentur (KAP). In der Frage stufte er es als eine falsche Erwartung ein, dass die Synode in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen eine generelle Lösung finden würde. Es gebe nicht nur Schwarz oder Weiß, sondern stets sei die Prüfung des konkreten Einzelfalls nötig. Im Lauf der Beratungen über die Situation homosexueller Menschen habe sich gezeigt, dass die kulturellen und politischen Umstände zu unterschiedlich seien, um in dieser Frage zu einen Konsens unter den Synodenmitgliedern zu gelangen, erläuterte Schönborn, der selbst prominenter Teilnehmer der Synode gewesen war.


Der Synodenvater Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück, stellte nach Angaben der KNA fest: Gemessen an den sehr hohen Erwartungen in Deutschland sei das Ergebnis der Bischofssynode womöglich enttäuschend. Doch für eine Kirche, die nicht nur lehren, sondern auch lernen wolle und weltweit 1,2 Milliarden Mitglieder zähle, sei das Erreichte ein «großer Schritt», erläuterte Bode, der Synodenteilnehmer gewesen war.

„Für mich ist diese Synode ein Erfolg“, betonte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gegenüber dem Kölner „Domradio“, „auch deshalb, weil freimütig und offen diskutiert wurde“ und weil der Papst „diesen offenen Dialog gefordert und gefördert“ habe. Woelki, der nicht selbst auf der Synode war, fügte an: „Auch wenn es jetzt vielleicht einige Stimmen der Enttäuschung gibt, weil sich der ein oder andere vielleicht doch noch deutlichere Signale gewünscht hätte – mit dieser Synode bleibt die katholische Kirche gut auf ihrem Weg“.

Auf den ersten Blick falle die Bilanz der zweiten Weltbischofssynode zum Thema Ehe und Familie bescheiden aus, bemerkte der KNA-Chefredakteur Ludwig Ring-Eifel in einem Kommentar. Der Schlussbericht gebe dem Papst nur relativ allgemein gehaltene Anregungen und beinhalte „keine direkten Aussagen über die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion; kaum etwas über den Respekt vor der sexuellen Orientierung gleichgeschlechtlich Liebender“. Die Bilanz falle sogar noch bescheidener aus, wenn man den Aufwand bedenke: „zwei weltweite Umfragen unter vielen hunderttausend Katholiken, eine weltweite Kardinalsversammlung und zwei weltweite Bischofssynoden mit insgesamt rund 700 Teilnehmern“. Doch „trotz der scheinbar mageren Ernte äußerten sich viele Teilnehmer zufrieden über Verlauf und Resultate der Synode“, stellte Ring-Eifel fest. Auch wies er darauf hin, dass es die deutsche Sprachgruppe gewesen sei, „der es gelang, in der Geschiedenen-Frage die Blockade zu überwinden“. Seither sei ein winziger Spalt geöffnet „und die zentralen Ideen der Gruppe finden sich auch im Abschlusspapier wieder“. Dabei habe auf der Hand gelesen, „dass es in der katholischen Kirche keine einfache ‚große‘ Lösung nach dem Vorbild liberaler protestantischer Kirchen in Mittel- und Nordeuropa geben konnte. Denn anders als diese hält die katholische Kirche daran fest, dass die Ehe ein Sakrament und folglich ein unauflöslicher Bund ist. Und anders als für Protestanten ist für Katholiken die Zulassung zur Kommunion ebenfalls eine Frage größten Kalibers - geht es doch für sie um die physische Vereinigung mit dem Leib Christi und nicht bloß um die Teilnahme an einem Abendmahl.“ Angesichts dessen, was auf dem Spiel stehe, konnte also bestenfalls eine vorsichtige Öffnung für Einzelfallentscheidungen im Beichtgespräch herauskommen, erläuterte Ring-Eifel, dem Papst sei es aber gelungen, „zumindest bei den Wiederverheirateten seine ansteckende Sprache liebender Zuwendung und Barmherzigkeit auf seine Mitbrüder überspringen zu lassen“.

Doch beim Thema homosexuelle Paarbeziehungen sei der „Durchbruch in die ‚Ära Franziskus‘ … offenbar noch weit entfernt“, stellte der KNA-Chefredakteur Ring-Eifel weiter fest und berichtete, dass über homosexuelle Paarbeziehungen bei der Synode harte und verurteilende Sätze gefallen seien, „wie man sie in Westeuropa oder Nordamerika nur noch selten öffentlich hört.“ Hier spüre die Weltkirche die „Ungleichzeitigkeit“ kultureller Entwicklungen. „Der Weg zu einer Kultur des Respekts gegenüber sexuellen Minderheiten ist in weiten Teilen Afrikas, Osteuropas und Asiens noch lang. Es lag daher nahe, dieses Thema bei den Abstimmungen weitgehend auszuklammern.“

In seinem Kommentar unter dem Titel „Das war alles?!“ äußerte Ingo Brüggenjürgen, Chefredakteur des Kölner „Domradio“: „In ihren Heimatbistümern dürfte es jetzt für viele Bischöfe nicht gerade einfach sein, bei einigen Gläubigen die enttäuschten Erwartungen wieder einzufangen. Man wird dabei auf den Papst verweisen“, der in größerer Freiheit nun selbst den weiteren Weg vorgeben könne. Franziskus selbst habe in seiner Abschlussrede deutlich gemacht, dass letztlich die Barmherzigkeit über allem stehen müsse. „Dieser Papst bewegt die Herzen von oben bis unten“, stellte Brüggenjürgen fest und verwies auf das bevorstehende Jahr der Barmherzigkeit. „Das macht Mut, selbst denen, die vom ihren Bischöfen bei dieser Synode eigentlich ein wenig mehr erwartet hatten.“

Vgl. dazu auch: Synode: Nein zu «Homo-Ehe» - gegen Diskriminierung Homosexueller.


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