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Gibt es noch eine 'Eurovision'?

26. Mai 2015 in Kommentar, 2 Lesermeinungen
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„Menschsein geht nur, wenn es ein ‚Si-si‘ und ein ‚No-no‘ gibt, Grenzen. Institutionen und Konventionen bereicherten das Abendland.“ Gastkommentar von Franz Norbert Otterbeck


Wien (kath.net) Die Vorjahressiegerin beim „Grand Prix“ – heute: Songcontest – wurde schon von manchen mit Sankt Kümmernis verglichen. Die legendäre Heilige wurde von ihrem Vater ans Kreuz geschlagen, weil sie keinen Heiden ehelichen wollte. Zur Abschreckung des Brautwerbers ließ wundersame Vorsehung ihr einen Bart wachsen. Die Abschreckung gelang, der Brautvater zürnte. Die heilige Jungfräulichkeit war gerettet. Bartträgerin Thomas Neuwirth hingegen hauchte der Vize-Siegerin im Finale von Wien zu: „You are so beautiful“. Letztlich konnte die schöne Russin den Sieg nicht davontragen. Patriarch Kyrill wird zufrieden sein, dass in Moskau 2016 keine „Symbole der Toleranz“ um die Wette singen werden, kath.net hat berichtet. Der Phantasie sind ja keine Grenzen mehr gesetzt.

Das einstmals katholische Irland begrüßt die „Homo-Ehe“. Das vermag zwar die Sakramenten-Theologie nicht auszuhebeln; und deren Begriff von der Ehe nach göttlichem Recht. Dennoch wird der gesamte europäische Medienzirkus einen weiteren Sieg der Aufklärung über das Abendland feiern. Energieverschwendung. Der SPIEGEL brachte gegen den schwedischen Sieger der Eurovisions-Nacht von Wien übrigens nur diese Anekdote in Stellung: „Nur einmal drohte ein Schatten auf den Sympathieträgerstatus des ansteckend Lächelnden zu fallen - als er sich bei einer Koch-Show im schwedischen Fernsehen über Homosexualität als von der Norm "abwegig" äußerte; ... Zelmerlöw entschuldigte sich hernach vielfach und, nach Meinung prominenter homosexueller Freunde, glaubwürdig. Als er das Glasmikrofon in die Wiener Nacht hob, als Sieger beim Eurovision Song Contest, sagte er die passenden Worte: ‚Wir sind alle Helden, egal, wen wir lieben, mit wem wir zusammen sind, wer wir sind.‘ …“ Eurovision heute: Wir sind alle Helden, solange wir die Abwege nur nicht wieder Abwege nennen, nicht einmal im Geltungsbereich der Meinungsfreiheit.


Das abweichende Werturteil ist an sich noch keine intolerante Tat. Der Heldenmut aber, die Anerkennung der Lebenswirklichkeit, in ihrer vollen Integrität, mit Sünde und Erlösung, heroisch zu verweigern, gebiert tatsächlich einen Heroismus der Abwegigkeit, in dem alle unsere Helden gleich sind, alle gleich klein und gleich schön, auch gleich gut sind, nur immer noch nicht gleich reich; und trotzdem sollen alle gleich „wahr“ sein?

Tut denn niemand mehr Buße? Für Sünden aller Art? Sicherlich nicht für Geiz und Gier. Mir liegt nichts ferner als das berühmte „Manual III“ der amerikanischen Psychiatrie zu verteidigen, in dem fast jede Lebensregung auf die eine oder andere Weise psychiatrisiert wird. Schweigen wir also von Krankheit, verzichten wir auf das Etikett „widernatürlich“, wenngleich in die Biologie doch irgendein leibhaftiger Sinn eingeschrieben zu sein scheint. Schweigen wir aber nicht von der „Tendenz“, nicht büßen zu wollen.

Denn wo kommt eine Theologie der Moral denn hin, wenn sie von Schuld und Sühne schweigt? Versucht ein Moraltheologe mit Recht, das Universum aus den Angeln zu heben? Vielleicht, weil er nicht sagen will: Herr, ich habe gesündigt, tausendfach! „Höre, Herr, Dein Diener spricht.“ (In der Bibel steht es anders.) Ein bemerkenswerter Vortrag von Professor Thomas Stark über ein Werk von Walter Kasper von 1972 hat dessen mentale Abhängigkeit vom deutschen Idealismus akribisch offengelegt. Reinhold Schneider hingegen, der Verfasser vom „Winter in Wien“, melancholisch geplagt von Zweifeln an der Auferstehung des Fleisches, forderte 1946 kategorisch die Heimkehr des deutschen Geistes zu Christus, dem Herrn. Ganz ähnlich hatte sich Jacques Maritain schon in der Zwischenkriegszeit auf Luther-Descartes-Rousseau eingelassen (ins Italienische übersetzt übrigens von G.B. Montini, später Paul VI.). Es hat also durchaus mitten in Europa noch Geistesbewegungen gegeben, die vor dem Jahr 1989 relevant waren. Seither befasst sich die Menschheit überwiegend mit der Betätigung von Rechenmaschinen.

„Wo der Geist sich regt …“ Also doch: Zurück zu Sankt Thomas?

Ein bisschen Demut? Ein bisschen Bußgesinnung?

Der sprichwörtlichen Arbeiterin am Band, dem kleinen Mann auf der Straße, nützt es relativ wenig, wenn Eberhard im Barte ungeheuer edle Gelehrsamkeit in seine „Fundamentalmoral“ einfließen lässt. Das ist nicht praktikabel. Menschsein geht nur, wenn es ein „Si-si“ und ein „No-no“ gibt, Grenzen. Institutionen und Konventionen bereicherten das Abendland. Darauf wird zurückzukommen sein. Die Pfade krypto-existenzialistischer „Moral“ enden nämlich im Nirwana. Vielleicht sollen sie das sogar? Mit Absicht? Weil einem angesichts der beleibten Leiche des „Reformators“ durchaus Zweifel an der Auferstehung des Fleisches kommen konnten? Buße ist aber nicht nur ein geistiger Akt der Konzentration. Sie will auch Taten sehen. Hier hilft immer noch: der Jakobusbrief! (Der Verfasser war übrigens ein Vetter Jesu und Apostel.) Die Auferstehung des Fleisches winkt uns nicht nur, die „droht“ uns auch; siehe: Evangelium, passim.

Der Heilige Geist, in dem wir auferstehen werden am Jüngsten Tag, ist „dichter“ zu denken als die Materie. Wie sonst hätte sich das ereignen können, dessen Spuren im Grabtuch Jesu, jetzt wieder in Turin ausgestellt, zu ahnen sind: der materielle Ostertag am 9. April 30.

Vision für Europa war einmal die Wiederkunft des Herrn. Heute lenken auch diverse Ampel-Männchen und „-Fräulein“ davon ab. Manche dürfen auch singen. Aber immer noch gibt es eine heilige Jungfräulichkeit, die den Advent aushalten will, bewusst, um des Himmelreiches willen. Donec venias.

Jede und jeder müssen sich so in Ewigkeit aushalten wie sie in der knapp bemessenen Zeit geworden sind, auch die Drahtzieher der „Seelenwanderung“ und anderer Mythen.

Denn die Wirklichkeit ist stärker als die Idee: Evangelii gaudium, Nr. 231-233."

Der Verfasser, Dr. iur. Franz Norbert Otterbeck, ist Rechtshistoriker und Wirtschaftsjurist. Siehe auch: kathpedia: Franz Norbert Otterbeck.


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