Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  2. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  5. Drei Nonnen für ein Halleluja
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  8. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  9. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  10. Brötchentüten für die Demokratie
  11. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  12. Vatikan erfreut über Fortschritte in China: Diözese neugeordnet
  13. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  14. "Ich sehe nicht, wie die außerordentliche Form des Römischen Ritus Probleme verursachen könnte"
  15. "Ihr habt keine Ahnung, was ihr entfesselt habt!"

Bischof Huonder: 'Tötung ist niemals eine Lösung'

20. Jänner 2014 in Schweiz, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Churer Bischof Huonder bittet darum, die in der Schweiz in Kürze zur Abstimmung stehende Initiative „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“ mit einem „Ja“ zu unterstützen


Chur (kath.net/pbc) „Gegen die Finanzierung von Tötung muss man aus Gewissensgründen Widerstand leisten können.“ Dies erläuterte der Churer Bischof Vitus Huonder (Foto) im Hinblick auf die in der Schweiz am 9.2. zur Abstimmung stehende Initiative „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“. Zwar sei, so Bischof Huonder, die Initiative ein Schritt, der zu wenig weit gehe (darin sei er sich mit der Schweizer Bischofskonferenz einig), jedoch handle es sich trotzdem um einen Schritt in die richtige Richtung. Daher empfiehlt der Churer Bischof allen Gläubigen, diesen Schritt an der Urne mitzugehen.

Haltung des Bischofs von Chur zu „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“ vom 9. Februar 2014 (in Form von Fragen + Antworten)

Herr Bischof, Sie geben selten eine Abstimmungsempfehlung. Aber diese Initiative unterstützen Sie, weshalb?

Bischof Huonder:
Weil niemand gezwungen werden darf, etwas mitzufinanzieren, das seinem Gewissen widerspricht. Heute gibt es diese Gewissensfreiheit bei der Krankenkassenfinanzierung nicht. Die Initiative will dies ändern.

Die Initianten sagen, das heutige System mache alle Prämienzahler zu «Mittätern». Sehen Sie das auch so extrem?

Huonder:
Mir geht es um die noch nicht geborenen Menschen. Deren Tötung wird im Moment von uns allen “querfinanziert”. Das ist unbestritten. Ich bin Papst Franziskus von Herzen dankbar, dass er die Tötung Ungeborener in der Ansprache vor dem Diplomatischen Corps am 13. Januar 2014 aufgenommen hat. Er spricht von einer «Wegwerfkultur» und ergänzt: «Leider werden heute nicht nur Nahrung und überflüssige Güter zu Abfall, sondern oft werden sogar die Menschen ‹weggeworfen›, als wären sie ‹nicht notwendige Dinge›. Zum Beispiel erregt allein der Gedanke Entsetzen, dass es Kinder gibt, die als Opfer der Abtreibung niemals das Licht der Welt erblicken können».


Doch was ist mit der christlichen Solidarität? Sollen wir Frauen in Not nicht helfen, soll die Krankenkasse diese im Stich lassen?

Huonder:
Solidarität ist elementar, aber eben auch die Solidarität mit den Ungeborenen. Diese sind ja die wehrlosesten, bedürftigsten Menschen, wenn es um Abtreibung geht. Es ist nicht richtig, die Solidarität mit den Frauen gegen die Solidarität mit den Kindern auszuspielen. Es braucht beides, und Tötung ist niemals eine Lösung.

Würde ein Ja zur Initiative nicht allgemein den Solidaritätsgedanken aus der Versicherung werfen? Mit dem Argument, dass man niemanden zwingen kann, gegen seinen Willen etwas zu finanzieren, liesse sich vieles streichen (Ski-Unfälle, Behandlung von Alkoholkrankheiten usw.).

Huonder:
Ungeborene Kinder sind keine Unfälle und keine Krankheiten. Das Töten von Leben ist weder Unfall noch Krankheit, daher kann man das nicht vergleichen. Gegen die Finanzierung von Tötung muss man aus Gewissensgründen Widerstand leisten können.

Oft behauptet die Kirche, sie mische sich nicht in die politischen Entscheidungen der Gläubigen ein. Warum bei dieser Abstimmung?

Huonder: Die Kirche hat nie gesagt, sie dürfe nicht politisch sein und für die Gläubigen keine Empfehlungen abgeben, sondern nur: sie müsse sich politisch zurückhalten, wo der Kern des Glaubens nicht berührt wird (etwa bei Tiefkühlpizzas an Tankstellenshops). Bei der Abtreibung geht es aber wesentlich um den Glauben. Zudem bleibt die Freiheit des Gewissens ja auch dann intakt, wenn die Hierarchie spricht. Eine Empfehlung ist kein Zwang.

Sie gehen mit Ihrer Empfehlung aber auf Konfrontationskurs zur Bischofskonferenz. Diese ist anderer Meinung.

Huonder: Nein, alle Bischöfe sind sich in der Abtreibungsfrage einig. Die SBK-Stellungnahme vom Dezember 2012 hält fest: Die Bischöfe werten positiv, dass die Volksinitiative gegen die institutionalisierte "Normalität" der Abtreibung antritt. Für uns genügt nur die Diskussion der Finanzierungsweise nicht, sondern es muss darum gehen, in der Abtreibungsfrage zu einer Wende zu kommen. Auch ich betrachte die Initiative als einen Schritt, der zu wenig weit geht, jedoch trotzdem als einen Schritt in die richtige Richtung. Daher empfehle ich den Gläubigen, diesen Schritt an der Urne mitzugehen.

Wäre es nicht ehrlicher, die Abtreibungsfrage grundsätzlich zu diskutieren und eine Initiative zum Verbot der Abtreibung zu lancieren – statt nur deren Finanzierung zu bekämpfen?

Huonder:
Ob es einmal eine Initiative gibt, welche die Fristenlösung ablehnt, so wie dies die Kirche ja tut, ist eine andere Frage, aus meiner Sicht wünschenswert. Das ändert aber nichts an der Wichtigkeit und Richtigkeit dieser Initiative.

Foto Bischof Huonder (c) Bistum Chur


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Irische Ärzte, die Abtreibungen durchführen, erhalten dafür im Durchschnitt 21.000 Euro pro Jahr
  2. Tennessee: Lebensschützer feiern drei Jahre Abtreibungsverbot
  3. Abtreibungsklinik in Florida schließt nach 23 Jahren
  4. Bundesstaat Texas verschärft Vorgehen gegen illegalen Vertrieb von Abtreibungspillen
  5. Schottland stellt Verfahren gegen 75-Jährige ein, die auf einem Schild Gespräche angeboten hat
  6. Planned Parenthood schließt dieses Jahr 41 Zentren in den USA
  7. Planned Parenthood schließt beide Niederlassungen im US-Bundesstaat Louisiana
  8. Missouri klagt gegen Planned Parenthood wegen Gesetzesverstößen bei Abgabe von Abtreibungspillen
  9. Neue Umfrage: Mehr Amerikaner für Lebensschutz als vor einem Jahr
  10. USA: Überreste abgetriebener Babys landen im Abwasser






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. „Er war aber auch ein Hetzer“. Über ein wiederkehrendes Argument zum Mord an Charlie Kirk
  4. Drei Nonnen für ein Halleluja
  5. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  6. Deutscher ZDF-Korrespondent Theveßen steht vor dem Rauswurf aus den USA
  7. Vatikan sieht die Welt "am Rand des Abgrunds"
  8. Die Gender-Sprachpolizei des Bistums Limburg macht mobil
  9. Leo XIV.: 'Demokratie nicht notwendigerweise die beste Lösung für alles.'
  10. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  11. USA verhängen Einreisesperre für ausländische Charlie-Kirk-Mord-Jubler!
  12. Papst betet für Familie des ermordeten Charlie Kirk
  13. „Ich liebe euch! Geht zur Messe!“
  14. Bischof Bätzing meint: Regenbogenflagge am Reichstag ‚wäre ein gutes Zeichen gewesen‘
  15. Bischof Barron über Charlie Kirk: Er war ‚in erster Linie ein leidenschaftlicher Christ‘

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz